Was haben RB Leipzig und der Hamburger SV gemeinsam?
Historische Bayern-Implosion
Nicht viel, möchte man meinen. Seit Samstagabend gibt es aber zumindest eine Parallele zwischen den Roten Bullen und den Rothosen: Sie sind die letzten beiden Teams, die den FC Bayern in der Allianz Arena nach einem Halbzeitrückstand noch geschlagen haben.
RB gewann mit 3:1, obwohl die Münchner in den dominanten ersten 30 Minuten in Führung gegangen waren. Sie beendeten damit eine geradezu historische Serie, denn mit dem HSV hatte eine Gästemannschaft dieses Kunststück zuletzt vor 16 Jahren vollbracht. Damals mit einem 2:1-Sieg nach einem Doppelschlag von Rafael van der Vaart und Paolo Guerrero.
Dass die Bayern nach über eineinhalb Jahrzehnten daheim wieder nach einer Halbzeitführung verlieren, hat fast schon Symbolcharakter. Beim Rekordmeister ist gerade nichts mehr, wie es einst war. Vorstandsboss Oliver Kahn fasste die Bayern-Implosion so zusammen: „Man hat das Gefühl, alles bricht zusammen, wenn mal ein Gegentor fällt, wenn Widerstand kommt.“
Kahn und Salihamidzic standen noch auf dem Platz
Dank der Pleite gegen RB kann Borussia Dortmund am Sonntagnachmittag mit einem Sieg beim FC Augsburg die Tabellenspitze übernehmen. Es wäre der Meister-Matchball am vorletzten Spieltag.
Übrigens: Als die Bayern gegen den HSV verloren, waren sie schon nicht mehr im Meisterrennen vertreten. Sie wurden hinter dem VfB Stuttgart, dem FC Schalke und Werder Bremen nur Vierter.
Im Team standen damals unter anderem auch die heutigen Vorstände Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic.
Mittelfeldspieler Salihamidzic verließ den Verein im Anschluss an die Saison und wechselte ablösefrei zu Juventus Turin. Kahn machte noch ein Jahr weiter und dominierte die Liga in seinem letzten Jahr zwischen den Pfosten nach Belieben.