Michael van Gerwen ist nicht in den Ally Pally gekommen, um sich neue Freunde zu machen. Bei der Darts-WM 2024 (Alle Spiele der Darts-WM LIVE bei SPORT1) sorgt der Superstar immer wieder mit harten Aussagen Richtung Konkurrenz für Aufsehen.
Pietreczko: MvG ledert heftig
Ricardo Pietreczko, der nach langem Kampf gegen Luke Humphries als letzter Deutscher aus dem Turnier geflogen ist, bekam diesmal ebenfalls sein Fett weg.
Van Gerwen kam bei der Pressekonferenz nach dem Sieg über Stephen Bunting auf den deutschen Aufsteiger zu sprechen - und musste dabei in vielsagender Weise sogar kurz überlegen, wie „Pikachu“ eigentlich heißt. „Wie ist sein Name nochmal? Pietreczko? Er hatte überhaupt keine Eier“, warf er dem Deutschen fehlende Nervenstärke im Duell mit der aktuellen Nummer drei der PDC Order of Merit vor.
Eine Aussage, die SPORT1-Experte Max Hopp nicht verstehen kann. „Ricardo (Pietreczko, Anm. d. Red.) hatte Humphries am Rande der Niederlage. Da gehört schon viel Mut zu“, stellte der „Maximiser“ einen Tag später klar und fügte hinzu: „Ich denke, er hat bei der ganzen WM schon viel Mut bewiesen. Hier auf der Bühne, bei seinem Debüt, so zu performen, ist nicht ganz selbstverständlich.“
Zu hoch wollte Hopp die MvG-Aussagen jedoch nicht hängen. Es sei schließlich bekannt, dass „Mighty Mike“ ab und zu mal austeile, erinnerte er an vergangene Medienauftritte des Niederländers, betonte aber auch die andere Seite des Michael van Gerwen. „Er kann auch ganz anders. Das haben wir ja im Interview gesehen.“
MvG ledet auch gegen Price und Humphries
Doch nicht nur der gebürtige Berliner wurde von MvG mit Kritik bedacht. Auch der ebenfalls ausgeschiedene Ex-Weltmeister Gerwyn Price und Humphries selbst kamen nicht ungeschoren davon. „Gezzy (Price, Anm. d. Red.) war unter Druck und hat es nicht gebracht“, zog er ein vernichtendes Urteil, nachdem der „Iceman“ 2:4 gegen Brendan Dolan verloren hatte. (SERVICE: PDF-Spielplan zur Darts WM 2024 zum Herunterladen)
Und auch Humphries dürfte nach Meinung des dreimaligen Weltmeisters nicht mehr im Rennen um den Titel sein. „Humphries hätte verlieren müssen, wenn man ehrlich ist.“ Aber Pietreczko habe eben „nicht die Eier gehabt“, um den Sieg einzufahren.
Er selbst laufe nach eigener Aussage nicht Gefahr, so aus dem Turnier zu gehen, da er den Fokus auf das eigene Spiel lege. „Wer immer auch kommt, du musst ihn schlagen. Egal, ob er Humphries, Heta oder Bunting heißt, es ist mir egal.“
MvG teilt aus - Dobey reagiert mit Humor
Bereits zuvor hatte van Gerwen ordentlich gegen die Konkurrenz ausgeteilt und diese als „Hosenscheißer“ abgestempelt. Nach den Darts-Profis gefragt, die, anstatt im Rampenlicht zu stehen, lieber die ruhigeren Töne anschlagen und die große Aufmerksamkeit meiden, antwortete er mit drastischer Wortwahl: „Weil sie alle Hosenscheißer sind. Wenn sie unter dem Radar verschwinden wollen, dann ist das ...“, sagte der 34-Jährige und machte ein abwertendes Geräusch.
Chris Dobey nahm die Aussage immerhin mit Humor. Nach seiner 4:0-Gala gegen Weltmeister Michael Smith und dem damit verbundenen Einzug ins Achtelfinale, wurde er gefragt, ob er nun der Hauptanwärter auf den Titel sei. Daraufhin antwortete der Engländer mit einem Lächeln: „Dazu sage ich nichts. Da bleibe ich gerne unter dem Radar.“
Ob er mit dieser Herangehensweise erfolgreich ist, kann er in seinem Viertelfinale am Neujahrstag unter Beweis stellen. Am gleichen Tag wird van Gerwen zeigen wollen, dass der Titel nur über ihn geht. Der Gegner steht noch nicht fest, aber das ist „Mighty Mike“ bekanntlich eh egal.