Liebe Darts-Freunde, mit Luke Littler haben wir einen hochverdienten neuen Darts-Weltmeister. Der erst 17-Jährige hat das ganze Turnier überzeugt und von seinem ersten Match bis ins Finale seine Top-Leistung abgerufen. Littler war ganz klar der beste Spieler dieser Darts-WM.
Mit Littler endgültig neue Ära
Das zeigte „The Nuke“ auch im Finale, in dem er von der ersten Sekunde an überzeugte. Van Gerwen hat leider erst viel zu spät zu seiner Leistung gefunden. Zum Ende hat er dann doch sehr gut gespielt und genau wie Littler einen 100er-Average gespielt.
Darts-WM: Littler in entscheidenden Phasen immer da
Aber Littler hat es gerade in den entscheidenden Phasen geschafft, immer da zu sein. Gerade seine Doppel-Quote war natürlich herausragend. Er hat es in so einem wichtigen Spiel geschafft, mehr Momente als sein Gegner mitzunehmen. Van Gerwen dagegen hat zu viele Doppel ausgelassen.
Für den neuen Weltmeister bedeutet dieser Triumph einiges. Nach seiner Final-Niederlage im vergangenen Jahr, als er so nah an einem sensationellen WM-Titel dran war, ist dieser Erfolg jetzt sicher eine große Erleichterung.
Dabei muss man speziell auch auf den Druck schauen, der auf ihn vor der WM lastete. In England waren alle Zeitungen voll mit Littler. Er war gemeinsam mit Luke Humphries der Favorit auf den Titel und hat geliefert.
Satt wird er damit aber ganz bestimmt nicht sein. Er wird genauso weitermachen wollen und noch in diesem Jahr einige Major-Titel nachlegen. Littler ist aktuell der beste Spieler der Welt.
Das erste große Kapitel ist damit geschlossen
Gerade weil Littler aktuell schon so stark ist, hat die PDC vielleicht insgeheim sogar gehofft, dass van Gerwen das Finale gewinnt. So wären die Momente nach dem Finale vielleicht sogar noch emotionaler gewesen und Littler wäre danach weiter auf der Jagd nach dem WM-Titel geblieben.
So ist die Geschichte jetzt natürlich noch nicht voll auserzählt, aber das erste große Kapitel ist damit geschlossen. Luke Littler hat seinen ersten WM-Titel geholt und es gibt ganz sicher viele, die sagen: Das war nicht der Letzte.
Darts endgültig in einer neuen Ära
Der Triumph von Littler hat eine große Bedeutung für den gesamten Darts-Sport. Es bedeutet, dass wir endgültig in eine neue Ära eintreten. Es wird wohl eine Ära der neuen und jungen Spieler.
Wir hatten letztes Jahr das WM-Finale mit den in Kombination jüngsten Spielern, dieses Jahr das Finale mit zwei Spielern, die in Kombination das zweitjüngste Alter hatten: Vielleicht ist es für diese Entwicklung auch bezeichnend, dass der bisher jüngste Weltmeister (Michael van Gerwen) vom nun jüngsten (Luke Littler) geschlagen wurde.
Scoring wird immer zentralere Rolle spielen
Insgesamt hat die WM für mich genau das bestätigt, was Luke Humphries auf einer Pressekonferenz angedeutet hatte. Viele haben große Geschichten oder Überraschungen herbeigeredet, doch am Ende ist doch das Erwartbare eingetreten.
Speziell das Finale hatten wohl viele auf dem Zettel. Es war mal wieder ein Turnier, bei dem es keinen Überraschungs-Finalisten gab. Im Finale waren zudem zwei Top-Scorer. Das Scoring wird auch in Zukunft eine immer zentralere Rolle spielen und unseren Sport noch weiter prägen.
Auch wenn einige gesagt haben, dass die WM etwas träge war und vielleicht auch etwas schwächer vom Niveau, fand ich die WM doch ähnlich stark und spannend. Ich habe mich sehr unterhalten gefühlt.
Deutsche machen große Hoffnung
Speziell auch wegen der Rekordteilnehmer-Anzahl der Deutschen. Auch wenn nicht alle unsere hohen Erwartungen erfüllen konnten, macht dies große Hoffnung für die Zukunft.
Spannend wird es auch werden, wie es mit den einstigen Größen Gerwyn Price und Peter Wright weitergeht. Gerade hinter Wright stehen bei mir trotz des Sieges gegen Luke Humphries weiter große Fragezeichen.
Völlig neue Premier League mit neuen Gesichtern?
Es bleibt spannend, ob wir die beiden Legenden in diesem Jahr in der Premier League sehen werden.
Ich hoffe, dass sich die PDC hier noch konsequenter traut einen großen Cut zu machen und uns alle vielleicht mit einer völligen neuen Premier League mit neuen Gesichtern überrascht.
Wie gut dies dem Wettbewerb tun kann, zeigte gerade die Premiere von Luke Littler im vergangenen Jahr. So oder so wird es ein unglaublich spannendes Darts-Jahr 2025, auf das wir uns alle freuen können.
Bis demnächst, Game On!
Euer Robert Marijanovic
Robert Marijanovic, geboren am 6. Mai 1980, hat von 2007 bis 2020 an Turnieren der PDC teilgenommen, darunter dreimal an der PDC-Weltmeisterschaft im Alexandra Palace. Seit der WM 2019 tritt der „Robstar“ auch als TV-Experte in Erscheinung. Für SPORT1 begleitet er die Darts-WM 2025 mit seinen Einschätzungen am Mikrofon.