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Tour de France: Irritation um Vingegaard-Bus

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Tour de France: Irritation um Vingegaard-Bus

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Irritation um Vingegaard-Bus

Jonas Vingegaard will sich bei der Tour de France ein großes Duell mit seinem ärgsten Konkurrenten Tadej Pogacar liefern. Ein Daten sammelnder Bus sorgt allerdings für Verwirrung.
Tadej Pogacar ist der große Favorit auf den Sieg bei der Tour de France. Der amtierende Champion Jonas Vingegaard hat sich nach einem schweren Sturz Anfang des Jahres fit gemeldet.
SPORT1
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von SPORT1
Jonas Vingegaard will sich bei der Tour de France ein großes Duell mit seinem ärgsten Konkurrenten Tadej Pogacar liefern. Ein Daten sammelnder Bus sorgt allerdings für Verwirrung.

Auf dem Rad sind die beiden Herren die wohl schnellsten und ausdauerndsten der Welt: Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar. In den vergangenen vier Jahren machten der Däne und der Slowene den Sieg der Tour de France lediglich unter sich aus.

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Auch im fünften Jahr in Folge zählen die Überflieger der Szene zu den großen Favoriten, zeigten bereits am Auftaktwochenende auf den italienischen Etappen ihre Klasse und führen bereits zeitgleich das Feld an.

Unterstützt werden beide im Hintergrund aber von einem riesigen Team, das den Fahrern sowohl physisch, mental als auch mit dem nötigen Equipment zur Seite steht. Insgesamt 37 Personen umfasst die Mannschaft von Visma insgesamt, doch genau hier entspringt die Verwirrung um das Team von Vingegaard.

Denn die Mannschaft, vollständig übrigens „Visma-Lease a Bike“, hat nur einige Tage vor der Tour einen neuen, „innovativen Kontrollbus“ vorgestellt. Dieser soll dem Rennstall in Echtzeit wichtige Daten über Fahrer und Verfassung übermitteln, um strategische Ausrichtungen einfacher planbar zu machen. Die sportliche Leitung des Teams, die während der Etappen in den Autos hinter den Fahrern mitfährt, will die bestmöglichen Informationsquellen haben.

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Der internationalen Rad-Union UCI allerdings schien das ominöse Gefährt ein Dorn im Auge. Denn die Organisatoren der Tour, die ASO, hat dem Bus auf Anraten des Weltverbandes keine Fahrzeug-Akkreditierung erteilt. Somit darf der Bus auf der Tour-Strecke nicht gefahren werden!

Auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte die Tour-Organisation, dass die sportliche Fairness und ein gleichberechtigter Zugang zur Technologie gewährleistet sein müssten. Die endgültige-Verbotserklärung enthielt zwar keine genaueren Angaben zum Grund, es darf jedoch von ausgegangen werden, dass unterbunden werden soll, dass unerlaubte Daten an die Fahrer gelangen könnten.

Der "Kontrollraum" von Vingegaard-Team Visma steht im Zentrum der Aufmerksamkeit
Der "Kontrollraum" von Vingegaard-Team Visma steht im Zentrum der Aufmerksamkeit

Tour de France: Kontrollraum wird zum Social-Media-Witz

Das Vingegaard-Team reagierte mit gehörigem Unverständnis. So sagte der sportliche Leiter Grischa Niermann dem Portal Radsport-News: „Die UCI hat ein Statement rausgebracht, aber in diesem Wagen passiert nichts, was man nicht auch zu Hause sehen könnte.“ Demzufolge sei der Bus nur „ein wenig durchdachter“ als andere Datenermittler, Visma gilt in diesem Bereich ohnehin als Vorreiter.

Selbst die Konkurrenz reagierte gelassen auf das Vorhaben Vismas – und stellte das Verhalten des Weltverbandes in Frage. Rolf Aldag, Teamchef des deutschsprachigen Red-Bull-Teams, sagte der dpa: „Wenn jetzt die UCI glaubt, wir fahren jetzt hier alle wie vor 30 Jahren nach Gefühl, dann ist auch klar, dass sie auf einem völlig falschen Weg sind.“

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Das EF Pro Cycling-Team setzte dem Disput gar noch die ironische Krone auf und postete ein Bild auf X, das einen Mitarbeiter auf einem gelben Teppichboden inmitten von Tischkickern und Billardtischen zeigt, um in herum eine Drohne und mehrere Kameras – untertitelt mit der Frage: „Hey Visma, mögt ihr unseren Kontrollraum?“ Das Social-Media-Team von Visma reagierte humorvoll: „Euer Kontrollraum hat einen Tischkicker?“

Tour de France 2024 Strecke
1 Etappe Florence  Rimini - 206 km - Hügelig
2 Etappe Cesenatico  Bologne - 1987 km - Hügelig
3 Etappe Plaisance  Turin - 2305 km - Flachetappe
+18
Tour de France 2024: Etappen und Streckenprofile

Der Clou aber kommt erst noch: Denn wie das Visma-Team bereits mitteilte, müsse der Bus gar nicht die Strecke befahren, sondern es sei egal, wo der Bus stehen würde, um die Daten zu ermitteln.

Jonas Vingegaard kann also weiterhin ungehindert den Zweikampf mit Tadej Pogacar in Angriff nehmen. Und eine Sache kann ihm auf dem Weg zum Gesamtsieg immerhin nun nicht mehr in die Quere kommen: der „innovative Kontrollbus“.