Toptalent Paul Wanner hat eine Einladung für die deutsche A-Nationalmannschaft nach SPORT1-Informationen vorerst ausgeschlagen. Die SZ hatte zuerst über den Vorgang berichtet. Die Absage ist das Ergebnis eines guten Gesprächs zwischen Bundestrainer Julian Nagelsmann und dem vom FC Bayern an den 1. FC Heidenheim ausgeliehenen Youngster.
Wanner sagte Nagelsmann ab!
Wie SPORT1 weiß, will sich der 18-Jährige zunächst auf die eigene Entwicklung in der deutschen U21-Nationalmannschaft konzentrieren. Die Entscheidung ist als klares Commitment zum DFB-Nachwuchs und U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo zu werten. Ein Einsatz für das A-Team zu einem späteren Zeitpunkt ist derweil keinesfalls vom Tisch.
Wanner ist Sohn einer österreichischen Mutter und eines deutschen Vaters, er kann für beide Länder spielen. Seit Monaten betont er, dass er die Entscheidung nicht überstürzen will. Am liebsten würde er zuerst eine komplette Saison in der Bundesliga spielen, erklärte er vor einigen Wochen.
Wanner sagte auch Rangnick ab
Daher sagte er auch schon Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick ab, der öffentlich schon länger offensiv um die Dienste des Offensivspielers wirbt.
Nagelsmann wird seinen Kader für die Partien gegen Bosnien-Herzegowina und Ungarn in der Nations League am Donnerstag bekannt geben - ohne Wanner, dem er schon im September eine erste Nominierung öffentlich in Aussicht gestellt hatte.
Wanner sei „ein Spieler mit sehr viel Potenzial, den wir beim DFB fest in unseren Planungen haben“, sagte der ehemalige Bayern-Trainer damals.
Beim DFB-Team wäre die Konkurrenz größer
Bei Heidenheim ist dem Jungstar gleich im ersten Anlauf der Durchbruch in der Bundesliga gelungen, unter Trainer Frank Schmidt ist er dort Stammspieler. Beim FC Bayern steht Wanner noch bis 2027 unter Vertrag.
Rangnick wirbt regelmäßig um den hoch veranlagten Offensivspieler. Im Team der Alpenrepublik hätte Wanner vermutlich größere Chancen auf regelmäßige Einsätze. Beim DFB-Team laufen auf seiner Position unter anderem die jungen Superstars Florian Wirtz und Jamal Musiala auf. Die Konkurrenz wäre ungleich größer.
Die FIFA-Regeln sehen vor, dass ein Spieler nach einem Einsatz in der A-Nationalmannschaft für eine Nation „festgespielt“ ist, also nicht mehr für eine andere Nation auflaufen kann. Bei Spielern im Alter von unter 21 Jahren wäre ein Wechsel unter allerdings schwierigen Voraussetzungen zumindest theoretisch weiter möglich.