Josip Stanisic sieht sich auf dem nächsten Level angekommen. Der Verteidiger des FC Bayern machte im vergangenen Jahr als Leihspieler bei Meister Bayer Leverkusen einen entscheidenden Schritt nach vorne, sagt er selbst.
„Ein neuer Josip ist entstanden“
„In diesem Jahr ist ein neuer Josip entstanden, den es vorher so nicht gab“, bekannte der kroatische Nationalspieler im Interview mit dem Kicker. Der Gang in die Fremde sei nicht nur sportlich, sondern auch persönlich ein großer gewesen.

„Das Erwachsenwerden hat mir gutgetan. Der Sprung auf eine neue Entwicklungsstufe war enorm“, meinte Stanisic.
Bayern-Star: „Spieler wie ich tun sich schwerer“
Er habe nun auch eine bessere Position im Kader der Münchner: „Ich bin zwar nicht zurückgekommen wie ein Lionel Messi - meine Fußballqualitäten hatte ich davor auch - aber das Standing ist anders.“
Stanisic spielt schon seit der U17 für den FCB, hat sich schrittweise nach oben gekämpft: „Wenn man aus der Jugend des FC Bayern kommt, muss man deutlich besser sein als die Spieler, die schon da und älter sind, um vielleicht zu spielen.“
Jamal Musiala sei das beste Beispiel. Mit Blick auf die eigene Person sagte er: „Spieler wie ich, die vielleicht nicht die eine herausragende Qualität haben, tun sich schwerer, auf Spielminuten zu kommen.“
Die Durchlässigkeit von Talenten in den Profibereich ist an der Säbener Straße aktuell wieder ein großes Thema. So manches Talent wird verliehen. Man hofft auf eine ähnlich starke Entwicklung wie bei Stanisic: „Ich bin als Spieler zurückgekehrt, der viele wichtige Spiele gespielt und Titel gewonnen hat.“
Stanisic: So muss Bayern mit Wirtz umgehen
In Kürze kommt es zum Duell mit seinem Ex-Klub, am Samstag steht ein wegweisendes Spiel in der Bundesliga an. In der vergangenen wie der laufenden Saison konnten die Bayern Leverkusen nicht besiegen. Man könne aber nicht pauschal sagen, dass Bayer ein Angstgegner sei, meinte Stanisic: „Es lief nicht alles für uns.“
Im neuerlichen Duell müsse Bayern auch ein besonderes Augenmerk auf Florian Wirtz legen. Schalte man diesen aus, haben man „zumindest viel erreicht, weil er ein überragender Spieler ist, der sich in den Zwischenräumen gut bewegt und im letzten Drittel ein ungemein torgefährlicher Spieler als Schütze und Vorbereiter ist.“
Stanisic sieht Bayern klar im Vorteil. „Wir sind acht Punkte vorn, wir haben nicht den Druck gewinnen zu müssen. Der Druck liegt eher bei Leverkusen. Ich bin da guter Dinge.“
Bevor es nach Leverkusen geht, muss Bayern im Playoff-Hinspiel der Champions League gegen Celtic Glasgow ran. Zuletzt tat sich der Rekordmeister gerade auswärts schwer.
Auswärtsschwäche? Das steckt dahinter
Stanisic erklärte das so: „Es gibt im Fußball ein Momentum, wenn man das dem Gegner nicht nimmt, kann er besser spielen als normalerweise.“ Dazu komme neben den Fans auch die eigene Unzufriedenheit, „wenn man merkt, es läuft nicht so, und dann kann etwas entstehen, das daheim nicht passieren würde.“ Das Team sitze aber auswärts sicher nicht in der Kabine und verliere den Glauben an die eigenen Fähigkeiten.
Celtic soll auf dem Weg zum angestrebten „Finale dahoam“ in München derweil nur eine Durchgangstation sein. Stanisic hält einen Einzug ins Endspiel für durchaus realistisch.
„Wenn alle fit sind, haben wir einen sehr guten Kader. Ich sehe keine Mannschaft in Europa, vor der wir uns verstecken müssten. Wir können sehr weit kommen, auch wenn Glück und Tagesform eine Rolle spielen.“