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FC Bayern: Der Schock und die Folgen

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Der Schock und die Folgen

Die Ausfälle von Alphonso Davies und Dayot Upamecano treffen den FC Bayern schwer - besonders vor den wichtigen Duellen gegen Inter Mailand. Was lässt sich Trainer Vincent Kompany einfallen, um seine Abwehr neu aufzustellen?
Verletzungsschock für den FC Bayern! Wie der Klub am Mittwoch mitteilte, hat sich Alphonso Davies das Kreuzband im rechten Knie gerissen und wird für den Rest der Saison ausfallen. Auch Upamecano soll lange ausfallen.
Christopher Mallmann
Die Ausfälle von Alphonso Davies und Dayot Upamecano treffen den FC Bayern schwer - besonders vor den wichtigen Duellen gegen Inter Mailand. Was lässt sich Trainer Vincent Kompany einfallen, um seine Abwehr neu aufzustellen?

Es war im vergangenen Sommer, da wusste niemand so recht, wie das mit Bayerns Abwehr weitergehen soll – oder anders gesagt: wie es neu beginnen kann.

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Nach einer kräftezehrenden und von etlichen Unruhen geprägten Saison unter Thomas Tuchel standen verschiedene Verteidiger am Pranger, darunter auch Alphonso Davies und Dayot Upamecano, die über weite Strecken unter ihren Ansprüchen gespielt hatten.

Trainer Vincent Kompany muss seine Abwehr umbauen
Trainer Vincent Kompany muss seine Abwehr umbauen

Bayerns Glück in stürmischen Zeiten: Dass mit Vincent Kompany ein Trainer kam, der die Abwehr neu zu bauen verstand – doch nicht nur das: Der es ebenso verstand, den Spielern neues Selbstvertrauen einzuflößen.

Bayern-Boss Eberl macht Hoffnung

Profitiert haben davon vor allem Davies und Upamecano.

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Ersterer verlängerte jüngst seinen Vertrag bei Bayern, spielt so befreit auf wie lange nicht. Zweiterer stieg unter Kompany zum unangefochtenen Abwehrboss auf, ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass der Rekordmeister deutlich weniger Gegentore kassiert als in der vergangenen Saison.

Das Problem, das seit Mittwoch unheilvoll über der Säbener Straße schwebt: Beide fallen aus, der eine wochenlang (Upamecano), der andere sogar über viele Monate (Davies), ohne Aussicht darauf, in den wichtigen Viertelfinals gegen Inter Mailand (8. und 16. April) auf den Platz zurückzukehren.

„Die Ausfälle von Alphonso Davies und Dayot Upamecano wiegen schwer für den FC Bayern“, sagte Sportvorstand Max Eberl am Mittwoch, fügte aber an: „Unser Kader ist stark und wird diese Ausfälle auffangen. Wir werden jetzt noch enger zusammenrücken. Die Qualität ist da, um weiter unsere großen Ziele zu verfolgen.“

Wer kann Davies und Upamecano ersetzen?

Das klingt zunächst hoffnungsvoll, doch hält dieser „starke“ Kader auch einer Belastungsprobe stand? Oder ganz explizit gefragt: Welche Optionen hat Kompany überhaupt, um die schwerwiegenden Ausfälle – insbesondere in der Champions League gegen Inter – zu kompensieren?

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Für Upamecano kommt zunächst Eric Dier infrage. Der ehemalige englische Nationalspieler war im Laufe der Saison die erste Alternative, wenn Kompany auf Minjae Kim oder Upamecano verzichten musste – so auch jüngst beim Liga-Remis in Berlin (1:1), als Kim wegen einer Achillessehnenreizung ausfiel.

Dier kommt auf insgesamt 18 Pflichtspiele in allen Wettbewerben und ist auch gegen Inter die naheliegendste Option, um Upamecanos Ausfall aufzufangen.

Stärken und Schwächen von Dier

In der Schlussphase der vergangenen Saison hatte sich der 31-Jährige zum wichtigen Faktor entwickelt und machte in beiden Halbfinal-Spielen gegen Real Madrid einen starken Eindruck, als Tuchel ihm mehr Vertrauen schenkte als Upamecano.

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Dier besticht vor allem durch Zweikampfstärke und ein gutes Stellungsspiel – zwei Punkte, die ihm vor allem gegen die körperlich robusten Lautaro Martínez und Marcus Thuram zum Vorteil gereichen könnten.

Der Verteidiger ist außerdem ein guter Kommunikator, hat schon bei Tottenham Hotspur bewiesen, dass er eine Abwehr dirigieren kann.

Diers größtes Defizit ist derweil die Geschwindigkeit, bei der er deutliche Nachteile gegenüber Upamecano aufweist. Da Inter jedoch weniger durch Tempo im Zentrum besticht, fällt dieses Manko womöglich geringfügiger ins Gewicht.

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Ito oder Stanisic in der Innenverteidigung?

Alternativen in der Innenverteidigung, die auch Kim in Kürze wieder auffüllen sollte, sind Hiroki Ito und Josip Stanisic. Beide waren in der jüngeren Vergangenheit durch diverse Verletzungen ausgebremst, kommen erst seit Kurzem wieder zum Einsatz – und dann fast nur auf der Außenbahn.

Wahrscheinlich ist also, dass einer der beiden Davies auf der linken Verteidiger-Position ersetzen wird – die Tendenz geht zu Ito, der dort zuletzt bei der Liga-Niederlage gegen den VfL Bochum (2:3) aufgelaufen war. Nach seinem Mittelfußbruch im vergangenen Juli arbeitet sich der Japaner sukzessive voran, kam inzwischen in sieben Pflichtspielen zum Einsatz.

Stanisic fühlt sich derweil auf der rechten Bahn wohler, wo er in Konkurrenz zu Konrad Laimer und Sacha Boey steht. Der kroatische Nationalspieler sucht nach seinem Außenbandriss im Knie weiterhin seine Form, kommt noch nicht an das Niveau aus der Vorsaison heran, als er für Bayer Leverkusen eine wichtige Rolle spielte.

Guerreiro für mehr Bayern-Offensive?

Braucht Trainer Kompany mehr Offensive, könnte er ebenso auf Raphael Guerreiro zurückgreifen, der sowohl links (14-mal) als auch rechts (zehnmal) einsetzbar ist und das Offensivspiel beleben sowie neue Impulse setzen kann.

Der Portugiese fällt jedoch immer wieder durch leichtfertige Fehler in der Defensive oder mangelndes Durchsetzungsvermögen auf – Punkte, die bei Inters wuchtigen Schienenspielern um Denzel Dumfries, Federico Dimarco und Carlos Augusto gegen ihn sprechen.

Ebenso möglich (aber unwahrscheinlich): Kompany stellt komplett um und entscheidet sich für eine Fünferkette aus drei Innen- und zwei Außenverteidigern. Damit würde der 38-Jährige das System der Italiener spiegeln, aber zugleich wenig Mut beweisen.

Welche Variante Kompany auch immer bevorzugt: Ehe es in die entscheidenden Duelle gegen Inter geht, hat der Belgier immerhin zwei Liga-Spiele (zu Hause gegen St. Pauli und auswärts in Augsburg) zur Verfügung, um seine Abwehr neu zu sortieren und für die schweren Aufgaben zu erproben – so wie es ihm schon bei Davies und Upamecano gelungen war.