Nächster Rückschlag für den BVB! Das Team von Nuri Sahin musste wenige Tage nach dem 2:5 bei Real Madrid auch in der Bundesliga eine Pleite hinnehmen. Beim FC Augsburg verlor das Team trotz früher Führung mit 1:2 (1:1). Der Druck vor dem Pokalspiel am Dienstag beim VfL Wolfsburg wächst. Auch auf Trainer Nuri Sahin.
BVB: Sahin spricht von „Wahnsinn“
Dieser genieße weiterhin „vollstes Vertrauen, gar keine Frage“, erklärte Sportdirektor Sebastian Kehl bei Sky. „Am Ende stehen wir alle in der Verantwortung.“
Sahin selbst ergänzte: „Was in der Kabine besprochen wird, das bleibt auch in der Kabine. Es ist aber ja klar, dass es kein Gespräch war, in dem es um positive Sachen geht. Es ist absoluter Wahnsinn, wie wir hier Gegentore kassieren. So viel Aufwand betreiben und dann wieder mit leeren Händen dastehen. Das ist Wahnsinn.“
Sahin kritisiert einfache Gegentore
Der BVB kassiere zu viele einfache Gegentore, monierte Sahin. „Wenn du in jedem Spiel fast zwei Gegentore bekommst, dann wirst du in der Bundesliga nicht so viele Spiele gewinnen.“ „Es ist gerade sehr verkopft, das merkt man auch. Das muss runterwandern in den Bauch. Also mit Bauchgefühl Fußball spielen und nicht mit Kopfkino.“
Sahin ergänzte: „Wir werden daran gemessen, was auf dem Platz passiert. Davor kann ich mich nicht wegducken und davon können sich die Jungs und wir als Verein auch nicht wegducken. Die Ansprüche, die wir haben, die wir an uns setzen, denen werden wir nicht gerecht und das ist einfach Fakt.“
Donyell Malen hatte Dortmund in der 4. Minute in Führung gebracht, Augsburg-Neuzugang Alexis Claude-Maurice drehte bei seinem Startelf-Debüt die Partie im Alleingang (25. und 50.).
Damit hält der Auswärtsfluch der Dortmunder weiter an. Erst einen Zähler holte der Revierklub auf fremden Boden, das war Ende August in Bremen. Im eigenen Stadion gewann Dortmund alle Bundesliga-Partien in dieser Saison. Für den FCA, der am Dienstag den Zweitligisten Schalke 04 erwartet, waren es wichtige Zähler, um sich von unten abzusetzen. Dortmund wartet seit mehr als sechs Monaten auf einen Liga-Auswärtssieg.
BVB-Debütant fliegt vom Platz
Zu allem Überfluss musste Dortmund den verletzungsbedingten Ausfall von zwei Abwehrspielern hinnehmen. Waldemar Anton und Julian Ryerson verletzten sich während der Partie und mussten vom Feld.
Der 18-Jährige Almugera Kabar, der erst für Ryerson in der zweiten Hälfte in die Partie kam, sah in der Nachspielzeit noch die Gelb-Rote Karte. Durch die erneute Pleite ist der Rückstand auf den neuen Spitzenreiter RB Leipzig auf sieben Punkte angewachsen.
Sahin hatte sein Team angesichts der jüngsten Kritik vehement verteidigt. „Den Weg gehen wir gemeinsam, ich lasse nicht einen Spieler von mir vor den Zug werfen“, sagte er, und betonte: „Ich gehe durchs Feuer für meine Jungs.“
Im Gegensatz zur Real-Pleite begann beim BVB Waldemar Anton für den verletzten Niklas Süle. Ansonsten startete die Elf, die bei den Königlichen so vehement begonnen und 2:0 geführt hatte - bevor Sahin mit seinen Wechseln für einen Bruch gesorgt hatte. „Man sollte als Trainer aus seinen Entscheidungen lernen. Sehr wahrscheinlich würde ich nicht noch einmal so wechseln“, räumte Sahin vor dem Anpfiff ein.
Malen vollendet eiskalt
Sein Team legte forsch los. Nach schönem Zusammenspiel mit Serhou Guirassy vollendete Malen eiskalt. Der BVB hatte in der Folge zunächst mehr Ballbesitz, richtig Sicherheit brachten die Dortmunder aber nicht in ihr Spiel. Im Gegenteil: Der BVB wackelte einige Male. Claude-Maurice nutzte dies aus, als er nahezu unbedrängt durchs Mittelfeld spazieren konnte und aus gut 20 Metern abzog. Vor allem Nationalspieler Nico Schlotterbeck agierte in der Szene zu zaghaft. Der BVB blieb überlegen, zeigte sich aber wenig effizient.
Sahin reagierte zur Pause und brachte Pascal Groß und Emre Can. Der führte sich gleich ganz schlecht ein, als er Claude-Maurice den zweiten Treffer mit einer völlig verunglückten Abwehraktion mustergültig auflegte. Kurz darauf verpasste Phillip Tietz das 3:1 um Zentimeter. Die Borussia wackelte gehörig und bäumte sich erst zum Schluss auf.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)