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Kovacs Liebling auf den zweiten Blick?

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Endlich angekommen?

Waldemar Anton erlebt bei Borussia Dortmund kein leichtes erstes Jahr. Zwischenzeitlich war der 28-Jährige völlig abgeschrieben. Doch plötzlich scheint er sich unter Niko Kovac neu erfinden zu können.
Waldemar Anton lief gegen Lille auf der Linksverteidiger-Position auf. Trainer Niko Kovac erklärt, wie er mit dem Innenverteidiger plant und verteilt ein Sonderlob.
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Waldemar Anton erlebt bei Borussia Dortmund kein leichtes erstes Jahr. Zwischenzeitlich war der 28-Jährige völlig abgeschrieben. Doch plötzlich scheint er sich unter Niko Kovac neu erfinden zu können.

Die Wochen im Spät-Winter verliefen für Waldemar Anton sehr, sehr bescheiden. Nach seinem grauenhaften Auftritt Anfang Februar gegen seinen Ex-Klub aus Stuttgart setzte ihn Neu-Trainer Niko Kovac auf die Bank - und das nicht nur für ein Spiel, sondern gleich für sieben.

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Null Minuten gegen Bochum, null Minuten gegen Union, null Minuten gegen St. Pauli, null Minuten in den Champions-League-Heimspielen gegen Sporting und Lille. So sah seine düstere Bilanz aus.

BVB-Coach Niko Kovac verteilt ein Sonderlob an Waldemar Anton
BVB-Coach Niko Kovac verteilt ein Sonderlob an Waldemar Anton

Da half es auch wenig, dass Kovac ihn gegen Augsburg und im zweiten Vergleich mit Sporting zumindest in den Schlussminuten einwechselte. Anton schien in seinem ersten Jahr bei Borussia Dortmund abzurutschen. Auf das Abstellgleis. Dorthin, wo jeder Fußballer am liebsten nicht hin möchte.

Rund drei Wochen ist das nun her - und von dieser Situation ist eigentlich nur eines geblieben: die Erkenntnis, wie schnell sich die Dinge manchmal in die eine oder andere Richtung drehen können.

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Als Kovac am Freitag vor der Partie gegen Mainz (Sonntag, ab 17.30 Uhr im LIVETICKER) vor die Presse trat und nach seinem Abwehrspieler gefragt wurde, klangen seine Worte jedenfalls nicht mehr so, als würde er über einen nicht eingesetzten Reservisten sprechen. Er philosophierte vielmehr über einen, der nur ein kurzes Tal durchschritten hatte und jetzt wieder voll da ist. „Über Waldi muss man nicht viel sagen, er ist ein sehr guter Spieler“, so der Deutsch-Kroate. „Was mich aber viel mehr beeindruckt hat, ist, wie weit er menschlich oben steht.“

Anton? „Er ist ein Vorbild“

Der Grund: Zuletzt hatte es so ausgesehen, als hätte Kovac mit Nico Schlotterbeck und Emre Can sein neues Duo für die Innenverteidigung gefunden. Anton hingegen war außen vor und hätte wohl allen Anlass zum Schmollen gehabt - tat er aber nicht. Ganz im Gegenteil. Er hängte sich im Training voll rein und versuchte, die Mannschaft trotzdem so gut es ging zu unterstützen, bewies also absolute Teamplayer-Qualitäten. Als Belohnung für seinen unermüdlichen Einsatz stellte ihn Kovac sowohl im Rückspiel gegen Lille als auch in Leipzig wieder in die Startelf.

Nicht auf seiner angestammten Position, sondern auf dem Papier als rechter Außenverteidiger. Doch die Schwarz-Gelben praktizierten - wie zuletzt häufiger - eine Dreierkette bei eigenem Ballbesitz. So rückte Anton immer etwas weiter in die Mitte und gab mehr oder weniger den dritten Innenverteidiger - und löste seine Aufgabe ordentlich, wenngleich die generellen Schwächen der Borussia nach wie vor unübersehbar waren. Seinem Trainer entlockten die Leistungen aber erneut positive Sätze.

„Er hatte es nicht leicht mit mir als neuem Trainer, bei dem er sich erst einmal hinten anstellen musste“, blickte Kovac auf die vergangenen Wochen zurück: „Dennoch hat er immer alles gegeben und sich nie aufgegeben. Und jetzt ist er belohnt worden, er hat gegen Lille und Leipzig gespielt. Er hat das auf der rechten Außenverteidigerposition gut gemacht. Ich bin sehr zufrieden, er ist ein Vorbild. So muss man sich verhalten, so muss man arbeiten und so muss man auf seine Chance warten.“

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Löst Anton das Sechser-Problem?

Nun ist Anton plötzlich ein wichtiger Baustein im Team der Dortmunder, der die dringend benötigte Aufholjagd mit einleiten muss, wenn es doch noch ins internationale Geschäft gehen soll. Bleibt nur mehr denn je die Frage: Auf welcher Position soll er helfen? Wie zuletzt auf der rechten Seite? Auf seiner Lieblingsposition in der Innenverteidigung? Oder doch wieder ganz woanders - als Aushilfe im defensiven Mittelfeld?

Mit Marcel Sabitzer und Felix Nmecha fehlen derzeit zwei Sechser verletzungsbedingt. Und da auch Winter-Neuzugang Carney Chukwuemeka noch nicht für volle 90 Minuten bereit ist, könnte ausgerechnet Anton die aktuelle Lücke schließen. Schließlich kennt der 28-Jährige die Position noch von seinem Jugendverein Hannover 96. Die nötige Übersicht und Passqualität bringt er dafür mit.

Antons Anfangstage unter Kovac waren schwierig, das steht außer Frage. Aber mit etwas Verspätung könnte er auf den zweiten Blick doch noch zum Liebling des Trainers werden - das deutet sich nicht erst seit seinen Worten am Freitag an. Medienberichten zufolge soll Kovac generell große Stücke auf Anton halten.

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Denn Anton ist zweikampfstark, passsicher, hat laut Kovac eine sehr gute Mentalität und ist flexibel einsetzbar. Klingt nach einer fast perfekten Mischung, die der BVB im anhaltenden Kampf gegen die Krise gut gebrauchen könnte.