Home>Fußball>Bundesliga>

Bayern-Ansage zu Davies: "Geht auch um klare Linien"

Bundesliga>

Bayern-Ansage zu Davies: "Geht auch um klare Linien"

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Bayern-Ansage zu Davies

Michael Diederich äußert sich deutlich zur Gehaltsstruktur beim FC Bayern und zum Vertragspoker mit dem wechselwilligen Alphonso Davies. Auch zu Joshua Kimmich und Harry Kane findet der Finanzvorstand klare Worte.
Uli Hoeneß spricht über Spaniens Supertalent Lamine Yamal. Bayerns Ehrenpräsident gerät ins Schwärmen.
SPORT1 Angebote | Anzeige
SPORT1 Angebote | Anzeige
Michael Diederich äußert sich deutlich zur Gehaltsstruktur beim FC Bayern und zum Vertragspoker mit dem wechselwilligen Alphonso Davies. Auch zu Joshua Kimmich und Harry Kane findet der Finanzvorstand klare Worte.

Klartext vom Finanzvorstand des FC Bayern: Michael Diederich hat deutliche Worte zur künftigen Gehaltsstruktur des deutschen Rekordmeisters gefunden - und dabei auch zum Vertragspoker mit dem wechselwilligen Alphonso Davies, der seit Monaten bei Real Madrid gehandelt wird.

{ "placeholderType": "MREC" }

Im Interview mit der tz erklärte der Vereinslenker auf Nachfrage, ob es sich die Münchner leisten könnten, den Außenverteidiger (Kontrakt bis 205) ablösefrei zu verlieren: „Es geht meistens um viel Geld - aber es geht auch um klare Linien. Wie wir konkret mit einzelnen Spielern umgehen, besprechen wir allerdings intern.“

Zu hohe Gehälter? Finanz-Boss lässt aufhorchen

Das gelte auch für die Personalie Joshua Kimmich: „Völlig unabhängig von einzelnen Namen: Im Fußball sind immer Emotionen dabei. Das übergeordnete Ziel bin aber weder ich noch der Spieler, es ist die Zukunftsfähigkeit des Vereins.“

Diederich deutet an, dass die Bayern aktuell eine zu hohe Gehaltsstruktur im Profispieler-Bereich pflegten: „Ich sage mal so: Wir alle sind davon überzeugt, auch mit einer angepassten Gehaltsstruktur unsere sportlichen Ziele erreichen zu können.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Bayern-Boss Diederich: „Gibt inflationäre Tendenzen“

Der 59-Jährige verhehlte dabei ebenso wenig, dass man an der Säbener Straße womöglich einen zu großen Kader unterhalte: „Wir haben uns vor dem Sommer hingesetzt und die Karten gelegt. Aber natürlich liegt die Verantwortung für Transfer-Entscheidungen bei Max Eberl als Sportvorstand - und das betrifft auch mögliche Abgänge. Meine Aufgabe ist dabei im Dialog mit Max die finanzielle Seite. Wir besprechen uns dazu zu dritt im Vorstand.“

Angesichts seiner 20 Jahren Finanz-Expertise sei es ihm „wichtig, die Dinge in der Balance zu halten: Man muss bei allem Streben nach sportlichem Erfolg – und das ist das oberste Ziel des FC Bayern - auch die ökonomische Seite im Blick haben.“

100-Millionen-Transfers will Diederich in diesem Zusammenhang keineswegs zur Normalität werden lassen: Der einstige Neymar-Transfer vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain (2017 für eine Ablösesumme von 222 Millionen Euro, Anm. d. Red.) habe “alle Schallmauern durchbrochen. Der Markt ist komplex, wird immer komplexer. Und es gibt inflationäre Tendenzen, die dem Sport nicht unbedingt guttun. Könnten wir uns große Summen leisten? In sehr gut begründeten Einzelfällen, ja. Wollen wir? Nur bei wirklich besonderem Bedarf. Bei Harry Kane war es uns klar.“

Kane beschert Merchandising-Zuwachs

Die Verpflichtung des englischen Starstürmers im vergangenen Jahr führte Diederich auch als großen Faktor mit Blick auf die gegenwärtige finanzielle Situation der Münchner an: „Der Name Harry Kane etwa hat unfassbar viele Trikots abgesetzt. Auch im Bereich Merchandising hatten wir ein wirklich gutes Jahr.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Der FCB-Funktionär wollte zwar „noch nichts zu den Jahresergebnissen sagen – aber ich kann schon verraten, dass es sehr positiv aussehen wird, was ich im November auf der Jahreshauptversammlung berichten kann. Eine Saison ohne Titel ist zwar nicht schön für uns, aber wir haben an vielen Stellen hart gearbeitet, um dies ökonomisch auszubalancieren.“

Hoeneß? „Klarheit ist ein guter Ratgeber“

Kritik am vermeintlich allzu öffentlichen und lautstark auftretenden Ehrenpräsidenten UIi Hoeneß wies Diederich zurück: „Gerade zuletzt wurde die Berichterstattung um seine Person oder seine Aussagen falsch oder aus dem Kontext gerissen dargestellt. Mit ihm werden gerne Konflikte konstruiert, die es so nicht gibt beim FC Bayern. Damit wird gerne auch Auflage gemacht.“

Er „schätze den intensiven Diskurs mit Uli. Alles, was er macht, macht er immer für den FC Bayern und häufig spricht er das aus, was viele von uns bewegt, ob es um sportliche oder wirtschaftliche Themen geht. Genauso schätze ich die Expertise von Karl-Heinz Rummenigge, den Austausch mit Herbert Hainer, die tägliche Zusammenarbeit mit Jan-Christian Dreesen und Max Eberl.“

Auf Nachfrage, ob er auch selbst die „Abteilung Attacke“ beherrsche, entgegnete Diederich: „Klarheit ist ein guter Ratgeber bei der Lösung von Problemen, auch wenn es manchmal schmerzlich ist. Ich stehe und stand schon immer für Klarheit.“

Vor Bayerns Marketing-Reise nach Südkorea am Mittwoch hatte Diederich an die Bundesliga-Konkurrenz den Appell formuliert, mehr Auslandsreisen zu unternehmen, um neue Märkte zu erschließen: „Zeigt euch international!“