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FC Bayern und Wirtz: Auf wen zielt Hoeneß' Träumerei ab?

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Kalkulierter Wirbel

Genau rechtzeitig vor dem Bundesliga-Topspiel gegen Leverkusen beginnt Uli Hoeneß erneut, von Florian Wirtz zu schwärmen. Was im Rheinland für Aufregung sorgt, zwingt auch die Bayern-Bosse dazu, sich zu bekennen.
Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß äußert den Wunsch, dass Florian Wirtz irgendwann einmal für den Rekordmeister spielen soll. Nun reagiert Sportdirektor Christoph Freund auf die Aussage.
Stefan Kumberger
Genau rechtzeitig vor dem Bundesliga-Topspiel gegen Leverkusen beginnt Uli Hoeneß erneut, von Florian Wirtz zu schwärmen. Was im Rheinland für Aufregung sorgt, zwingt auch die Bayern-Bosse dazu, sich zu bekennen.

Der Fokus von Vincent Kompany liegt offenkundig immer auf den Dingen, die auf dem Platz passieren. Der Bayern-Trainer betonte in dieser Saison immer wieder, dass er stets nur den nächsten Gegner im Kopf habe.

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Trotz der zahlreichen Schicksalsspiele, die innerhalb nur weniger Tage auf den Rekordmeister warten, will der Belgier die Partien gegen Celtic Glasgow und bei Bayer Leverkusen nicht als Gesamtaufgabe verstanden wissen. Schritt für Schritt ist das Motto von Kompany. Erst Kiel, dann Werder, dann Celtic, schließlich Leverkusen und dann wieder Celtic.

Hat Uli Hoeneß bezüglich Florian Wirtz einen Plan ausgeheckt?
Hat Uli Hoeneß bezüglich Florian Wirtz einen Plan ausgeheckt?

Kompanys Luxus

Nur so ist es nachzuvollziehen, dass der Coach sich zuletzt nicht zu Florian Wirtz äußern wollte. Jenem jungen Mann, der auf der Einkaufsliste des FC Bayern ganz oben steht und an dem eigentlich niemand vorbeikommt.

„Keine Meinung“, sagte Kompany am Donnerstag, als er auf den Youngster von Bayer Leverkusen angesprochen wurde. Keine Meinung zu haben, ist ein Luxus, den sich an der Säbener Straße derzeit nur der Trainer leisten kann. Die anderen Verantwortungsträger wie Sportvorstand Max Eberl, Sportdirektor Christoph Freund oder CEO Jan-Christian Dreesen haben es da schwerer.

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Denn ein Satz von Uli Hoeneß hat die Causa Wirtz erneut aufs Tableau gebracht. „Wenn ich einen Traum haben darf, dann würde ich sagen, dass Florian Wirtz zum FC Bayern muss“, hatte der Ehrenpräsident im Interview mit t-online gesagt.

Hoeneß‘ Traum ist nicht neu

Zwar erklärte Hoeneß auch, dass das nur seine private Meinung sei, doch wer die Strukturen des Rekordmeisters kennt, weiß, dass es im Grunde keinen privaten Uli Hoeneß gibt. Was immer er sagt, hat Gewicht und sorgt regelmäßig für Aufsehen. Außerdem fügen sich die frischen Aussagen in ein Gesamtbild: Bereits im Sommer 2024 hatte der Klubpatron gesagt: „Jeder weiß, dass ich ihn (Wirtz, Anm. d. Red.) gerne bei Bayern sehen würde“.

So werteten zahlreiche Beobachter den Wunsch des 73-Jährigen nicht als unschuldige Träumerei, sondern eher als „Kaufbefehl“ an Eberl. Was den und die anderen Klubstrategen in die pikante Situation brachte, Stellung beziehen zu müssen.

Florian Wirtz ist einer der besten deutschen Spieler – und Sie wissen, dass wir die besten Spieler bei uns haben wollen. Deshalb hat Uli sicher recht“, sagte bespielweise Dreesen nach der Partie gegen Werder Bremen.

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Freund und Eberl sind vorsichtig

Vorsichtiger sind da jene Männer, die einen Wirtz-Deal federführend in Angriff nehmen müssten: Eberl und Freund. Beide betonten, dass es sich um einen Traum des Klubpatrons handle, nicht um konkrete Planungen des gesamten Vereins.

„Christoph Freund hat es schon gesagt: Träumen ist erlaubt. Wir wollen erst unsere Verträge, unsere ‚internen Transfers‘, abschließen. Und dann werden wir sehen, was möglich ist“, sagte Eberl, der zuletzt durch die Vertragsverlängerungen mit Manuel Neuer und Alphonso Davies erste wichtige Zukunftspersonalien festzurren konnte. Die öffentlichen Ratschläge von Hoeneß moderiert der 51-Jährige zudem elegant weg: „Ein Aufsichtsrat ist natürlich dazu da, Aufsicht zu haben und zu beraten.“

Nachdem die Verträge von Manuel Neuer und Alphonso Davies verlängert wurden, sollen weitere Bausteine fallen. Max Eberl zeigt sich positiv.
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"Vielleicht sind viele Dinge schon abgesegnet"

Insgesamt wirkt es so, als sei es den Verantwortlichen beim FC Bayern nicht wirklich recht, dass das Thema Wirtz von Hoeneß hochgekocht wurde. Die wichtigen Playoff-Spiele in der Champions League und die noch andauernden Verhandlungen mit Jamal Musiala und Joshua Kimmich sind arbeitsintensiv genug.

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Will Hoeneß Bayer ärgern?

Doch vielleicht zielten die Aussagen der Bayern-Legende gar nicht auf die eigenen Leute ab, sondern waren eher ein Zeichen an Bayer Leverkusen. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Ehrenpräsident im Vorfeld eines Topspiels für Unruhe beim Gegner sorgen will. Vereinzelte Medien stellten sogar die Moralfrage, ob ein Aufsichtsrat wie Hoeneß so offensiv und öffentlich um den Spieler eines anderen Klubs werben darf.

Und wie zum Beweis, dass die alte Uli-Schule immer noch ihre Wirkung hat, tappte Fernando Carro am Donnerstag in die ihm gestellte Falle. „Ich freue mich, wenn Uli H. träumt“, sagte der Boss der Werkself und fügte an: „Ich habe dazu nichts zu sagen. Das sind Träume von ihm, nicht von mir.“ Der 60-Jährige schmunzelte dabei zwar, aber auch er hatte erkennbar keine Lust auf das Thema.

Der kalkulierte Wirbel von Hoeneß nötigt also allen Beteiligten eine Reaktion ab – außer Vincent Kompany.