Joshua Kimmich hat mit seinem folgenschweren Fehler beim Kantersieg des FC Bayern gegen den SV Darmstadt für Unverständnis beim ehemaligen Nationalspieler Torsten Frings gesorgt.
Kimmich irritiert Ex-Bayern-Star
Kimmich war beim 8:0 gegen die Lilien in der Anfangsphase vom Platz geflogen, weil er sich nach einem Aussetzer nur noch mit einer Notbremse zu helfen gewusst hatte. „Nein, natürlich darf er da nicht ins Dribbling gehen“, urteilte Frings im STAHLWERK Doppelpass zu der Szene aus der vierten Spielminute: „Er kann klatschen lassen, warum bietet man sich da an? Man bringt sich selbst nur in Schwierigkeiten.“
Schließlich habe es sich im Duell mit dem Aufsteiger um eine besondere Konstellation gehandelt: Kimmich war von Manuel Neuer angespielt worden, der sich nach fast einem Jahr Verletzungspause zurückgemeldet hatte.
Frings hinterfragt Kimmich: „Warum macht man das?“
„Gerade in so einer Situation, nach einem Comeback von Neuer, der vielleicht auch erstmal ein paar sichere Bälle braucht: Warum macht man das?“, fragte Frings: „Man bringt sich selbst in Schwierigkeiten, ohne Grund.“
Gleichzeitig relativierte Frings, der als Profi selbst für die Bayern gespielt hatte, seine Kritik aber auch ein wenig: „Man muss auch sagen, dass das jetzt einmal passiert ist, obwohl sie diese Spieleröffnung so eintausend mal gemacht haben. Ich denke, man sollte das nicht zu hoch hängen.“
Kritisch äußerte sich neben Frings auch SPORT1-Experte Stefan Effenberg. Kimmich habe sich „komplett falsch entschieden, den Ball mitzunehmen. Es war ein riesengroßer Fehler von Kimmich, überhaupt keine Frage. Er hatte zwei Optionen, ha sich aber falsch entschieden.“
Genauso sah es auch Trainer-Legende Peter Neururer: „Der eklatante Fehler kommt von Kimmich. Ein Spieler seiner Klasse muss eine Lösung parat haben.“ Neururer äußerte aber auch leise Kritik an Neuer. Ins Zentrum spiele man nur dann, wenn der angespielte Profi dort keinen Druck habe.
Kimmich selbst hatte sich nach dem unnötigen Platzverweis schwer verärgert gezeigt. Gegen Darmstadt blieb sein Aussetzer ohne Folgen, beim Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund am nächsten Wochenende wird er seinem Team aber gesperrt fehlen.