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EM 2021: Deutschland tappt in die Mbappé-Falle - Taktik-Analyse gegen Frankreich

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EM 2021: Deutschland tappt in die Mbappé-Falle - Taktik-Analyse gegen Frankreich

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Taktik-Check: Was Sorgen bereitet

Deutschland konzentriert sich gegen Frankreich auf Kylian Mbappé und lässt auf den Flügeln zu viel Raum. Die Taktik-Analyse von Constantin Eckner.
Die deutsche Offensive um Timo Werner (Nr. 11), Serge Gnabry (Nr. 10) und Kai Havertz (Nr. 7) blieb gegen Frankreich blass
Die deutsche Offensive um Timo Werner (Nr. 11), Serge Gnabry (Nr. 10) und Kai Havertz (Nr. 7) blieb gegen Frankreich blass
© Imago
Deutschland konzentriert sich gegen Frankreich auf Kylian Mbappé und lässt auf den Flügeln zu viel Raum. Die Taktik-Analyse von Constantin Eckner.

Je nach Blickwinkel verlief der Auftakt der Europameisterschaft für die deutsche Mannschaft enttäuschend und doch besser als erwartet. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)

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In jedem Fall war das Duell mit Top-Favorit Frankreich ein erster Gradmesser für die DFB-Auswahl und auch die Ideen von Bundestrainer Joachim Löw. (Die SPORT1-Einzelkritik)

Auch wenn dem 61-Jährigen im Vorfeld des Turniers nachgesagt wurde, dass er einen eher konservativen taktischen Ansatz wählen würde, so war Löws Matchplan doch ganz ambitioniert. Die Deutschen übernahmen in der Anfangsphase der Partie sofort die Ballkontrolle. Das gab der Mannschaft Sicherheit und war ein probates Mittel, um die Franzosen erst einmal etwas nach hinten zu drängen. (Ergebnisse und Spielplan der EM)

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Frankreich musste sich recht mühsam ins Spiel arbeiten. Doch als die ersten französischen Angriffe einmal liefen, wurde Deutschlands Defensive auf Herz und Nieren getestet. Das Ergebnis: Toni Kroos und Ilkay Gündogan leisteten sich nur wenige Fehler und schlossen mit intelligentem Positionsspiel viele Räume. Die Gefahr lauerte zunächst auf den Außenbahnen.

Frankreichs Außenverteidiger als Geheimwaffe

Denn die Seiten besetzte Deutschland in seinem 3-4-3-System eben nur mit jeweils einem Spieler. Auf rechts erhielt Joshua Kimmich gelegentlich Unterstützung von Matthias Ginter, allerdings konzentrierte sich Ginter zumeist auf die Bewachung von Superstürmer Kylian Mbappé. Es schien fast so, als hätte die DFB-Auswahl die Vorstöße der beiden französischen Außenverteidiger, Lucas Hernández und Benjamin Pavard, unterschätzt.

In der Phase, in der die Franzosen an Übergewicht gewannen, tauchten auch Hernández und Pavard immer häufiger am Strafraum auf - zumeist ohne Gegenspieler beziehungsweise Gegenwehr der Deutschen. Zu allem Überfluss nutzte Mbappé die Bewachung Ginters zu seinem Vorteil aus und bewegte sich in alle möglichen Zonen.

Vor dem französischen Siegtreffer in der 20. Minute etwa war Mbappé vor der deutschen Abwehr und zog dadurch Ginter von der Linie weg. Kimmich sah sich gezwungen, die Lücke zu Mats Hummels zu schließen, was wiederum Hernández auf der Außenbahn jede Menge Freiraum gab. Deshalb konnte der Bayern-Profi die Flanke in die Mitte bringen, woraufhin Hummels den Ball unglücklich ins Tor bugsierte. Deutschland hatte auf die Flügelgefahr Frankreichs nicht angemessen reagiert und wurde bestraft.

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Kein Zielspieler in Sicht

Das kann allerdings selbst der besten Mannschaft passieren. Besorgniserregender für den weiteren Verlauf des Turniers dürften allerdings die deutschen Angriffsversuche nach dem Führungstreffer Frankreichs sein. Auch wenn die DFB-Elf immer wieder gefällig die ersten zwei Spielfelddrittel überbrückte, kam der letzte Pass eigentlich nie an. (Tabellen der EM)

Natürlich unternahmen Thomas Müller und Kai Havertz intelligente Diagonalläufe und stellten damit eine Gefahr für die französische Abwehrkette dar. Aber den Deutschen fehlt der Zielspieler - das wurde an diesem Abend einmal mehr augenscheinlich.

Systemische Probleme in der Defensive kann der Bundestrainer beheben, aber in der Offensive kann er eigentlich nur hoffen, dass die vielen agilen Individualisten irgendwie einen Weg finden, in aussichtsreiche Abschlusssituationen zu gelangen.

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