Der kontroverse Topstar von WWE-Rivale AEW ist zurück - und sorgte gleich wieder für eine Menge Gesprächsstoff.
Skurriles Detail bei Punk-Comeback
Bei der Premiere der neuen TV-Show Collision feierte CM Punk sein lang erwartetes Comeback, neun Monate nach dem Verletzungs-, Wut- und Prügel-Drama bei dem Pay Per View All Out. (NEWS: Alle Neuigkeiten zum Thema AEW)
Der nun von seinem Trizepsriss genesene 44-Jährige absolvierte eine siegreiche Ring-Rückkehr, besiegte zusammen mit den Tag-Team-Champions FTR seinen alten Rivalen Samoa Joe und den Bullet Club Gold (Jay White und Juice Robinson). Noch mehr Gesprächsstoff lieferte aber sein vorausgehender Auftritt am Mikrofon.
Punk – der sich im Herbst als frisch gebackener World Champion verletzt hatte - machte dabei nicht nur klar, dass er den amtierenden Titelträger MJF im Visier hat. Er goss mit diversen offenen und verdeckten Spitzen auch neues Öl ins Feuer seiner realen und brisanten Animosität mit den Liga-Mitgründern und -Vizepräsidenten (EVPs) Nick und Matt Jackson (The Young Bucks) - nicht ohne ein Echo zu bekommen.
CM Punk mit scharfen Ansagen: „Der König ist zurück!“
Ein nun wieder mit raspelkurzen Haaren auftretender Punk eröffnete die Show im United Center in seiner Heimatstadt Chicago, derselben Arena, in der er 2021 sein Comeback für AEW gefeiert hatte, 7 Jahre nach dem Zoff-Abgang bei WWE.
Nun arbeitete Punk wieder unterschwellig einen echten Konflikt auf, den mit den Jackson-Brüdern, die er in einer wutgeschwängerten Pressekonferenz nach All Out erst beleidigt und sich dann mit ihnen und ihrem Freund und EVP-Kollegen Kenny Omega geprügelt hatte.
In einem vor der Show veröffentlichten Interview entschuldigte Punk sich dafür, streute nun aber wieder zahlreiche Sticheleien gegen die Bucks ein, die den Eindruck verstärkten, dass der Stunk keineswegs beigelegt ist.
„Ich habe es satt, nett zu sein“, begann Punk seine Ausführungen und erklärte, er sei nicht zurück, um einen „Beliebtheitswettbewerb“ zu gewinnen, den hätte er schon längst verloren: Er sei hier für „Business“, genauer gesagt für das „Business erwachsener Männer“ - womit er indirekt den an die Bucks gerichteten Vorwurf wiederholte, sie seien kindisch und unprofessionell.
Punk sei ein erfolgreicher Star, dank seiner „smarten und leidenschaftlichen Fans“, er sei, wie er sei und das passe anderen nicht – Pech für sie: „Der König ist zurück.“
„Falschgeld“: Zahlreiche Sticheleien gegen die Young Bucks
Er habe Stimmen vernommen, dass er anderen Leuten eine Entschuldigung schuldig sei, das sehe er anders. Er habe sich für nichts mehr zu entschuldigen und keine Kompromisse einzugehen: „Und wer das anders sieht, dem kann ich nur sagen: Sorry, aber die einzigen Leute, die weicher sind als ihr sind die Wrestler, die ihr anfeuert.“ Immer wieder verstärkte Punk seine Ansage mit den Worten „Tell me when I‘m telling lies“ - Wenn ich lüge, dann sagt‘s.
Eine noch deutlichere Botschaft an die Jackson-Brüder sandte er mit dem Hinweis, er sei ein wertvolles Original in einem Geschäft voller „Falschgeld“ - im englischen Original sagte Punk: „counterfeit bucks“, eine deutliche Anspielung auf die Young Bucks, die diese auch verstanden und konterten.
Kurz nach Punks Auftritt schrieben sie in ihre Twitter-Biografie: „Wenn immer noch 2018 wäre, hätten wir längst ein Fan-Shirt mit ‚Counterfeit Bucks‘ in Auftrag gegeben.“ Schon bei ihrem eigenen letzten Auftritt in Chicago hatten die Bucks und Omega viele Sticheleien gegen Lokalmatador Punk angebracht.
Skurril: Auch das T-Shirt Punks beinhaltet eine Botschaft: Es ist eine Variation des Shirts, das die verstorbene, von Punk bewunderte Legende „Rowdy“ Roddy Piper im Hauptkampf der ersten WresteMania trug. Anstelle einer Raubkatze ist darauf stattdessen nur eine Zeichnung von Punks kleinem Hund Larry in wildgewordener Darstellung zu sehen - Larry hat bei der Prügelei mit den Bucks eine nicht unwesentliche Rolle gespielt.
CM Punk beginnt Fehde mit Samoa Joe - und hat Champ MJF im Visier
Bei dem Schlagabtausch handelt es sich allem Anschein nach weiter nicht um eine Story: Die Bucks und anscheinend auch Omega und Hangman Page, viertes Mitglied der Gruppierung The Elite, sollen es ablehnen, mit Punk direkt zusammenzuarbeiten. AEW setzt offenbar sogar Anwälte ein, um die Lager voneinander fernzuhalten - die verfahrene Situation ist ein Grund dafür, dass die neue Show auf Punk zugeschnitten ist und die Elite-Mitglieder von ihm getrennt bei der Mittwochssendung Dynamite eingesetzt werden.
Punks Comeback bei Collision scheint auf ein Duell mit Champion MJF zuzulaufen: Punk brachte eine Tasche mit in den Ring und machte deutlich, dass sich darin die Version des Titelgürtels befindet, den er zum Zeitpunkt seiner Verletzung getragen hatte und der ihm im Drehbuch aberkannt wurde. Er sehe sich weiter als Champion, bis ihn jemand besiege.
Punk präsentierte zum Abschluss auch symbolisch seine Wrestling-Stiefel - und erklärte, dass er die nicht an den Nagel hängen werde, bis sich jemand finde, der in der Lage sei, sie auszufüllen.
Zuallererst scheint Punk eine Fehde mit dem alten Rivalen Samoa Joe zu absolvieren: Punk pinnte am Ende des Hauptkampfs dessen Partner Robinson, im Fokus standen jedoch die Kollisionen mit dem Schwergewicht, das Punk nicht in den Griff bekam. Joe und Punk hatten vor ihren jeweiligen WWE-Engagements eine große Fehde in der mittlerweile von AEW aufgekauften Independent-Liga ROH (Ring of Honor), die die Karrieren beider stark anschob.
AEW Collision - die weiteren News und Highlights:
Weitere zentrale Elemente von Collision waren die Ring-Comebacks zweier Stars, die ebenfalls eine tragende Rolle bei der neuen Show spielen: Miro, der ehemalige Rusev von WWE, führte sich mit einem schnellen Sieg über Tony Nese wieder ein. Ebenfalls zurück ist Andrade El Idolo, der Buddy Matthews vom House of Black mit dem Figure-8 besiegte, dem Finisher seiner Frau Charlotte Flair.
Andrade – zuletzt suspendiert wegen einer Backstage-Prügelei mit Sammy Guevara – wurde nach dem Match von Matthews‘ Partnern Malakai Black und Brody King attackiert. Es dürfte auf eine Fehde um die Trios Titles hinauslaufen: das House of Black gegen Andrade und seine Partner Rush und Preston Vance.
Einen weiteren Paukenschlag gab es in Form eines Titelwechsels: TNT-Champion Wardlow verlor seinen Gürtel auf unfaire Weise gegen den maskierten Luchasaraurus, Schützling von WWE-Legende Christian Cage, der Wardlow mit einer Kamera niederschlug.
Auch abseits des Rings gab es rund um die Show einige Neuigkeiten: AEW präsentierte für die Show ein neues Kommentatorenteam mit dem britischen Ex-Wrestler Nigel McGuinness und Kevin Kelly, langjährige englischsprachige Stimme der japanischen Partnerliga NJPW. Für eine Rolle hinter den Kulissen wurde zuletzt auch der frühere Wrestler und WWE-Autor Jimmy Jacobs verpflichtet, einen Probelauf als Backstage-Kraft absolvierte bei Collision laut Berichten auch Punk-Weggefährte Chris Hero (Kassius Ohno bei WWE).
Eine etwas überraschende Wahl traf AEW auch mit dem Theme Song für Collision: Es ist der Elton-John-Klassiker „Saturday Night‘s Alright for fighting“.
Die Ergebnisse von AEW Collision am 17. Juni 2023:
TNT Title Match: Luchasaurus besiegt Wardlow (c) - TITELWECHSEL!
Andrade El Idolo besiegt Buddy Matthews
Miro besiegt Tony Nese
Willow Nightingale & Skye Blue besiegen Toni Storm & Ruby Soho
CM Punk & FTR besiegen Samoa Joe, Jay White & Juice Robinson