Beim ersten Springen der Vierschanzentournee in Oberstdorf gab es - angeführt von Stefan Kraft - einen österreichischen Dreifachsieg. Beim Neujahrsspringen in Garmisch standen zwei Österreicher auf dem Podest. Diese Dominanz hat die Konkurrenz hellhörig werden lassen. Der Vorwurf: Das ÖSV-Team würde bei den Anzügen tricksen.
Schummel-Verdacht gegen ÖSV-Adler
So erklärte der Norweger Halvor Egner Granerud dem TV-Sender NRK: „Wenn ich Gregor Deschwanden oder Pius Paschke gewesen wäre, wäre ich wahrscheinlich ziemlich misstrauisch gewesen. Es ist seltsam und sehr ungewöhnlich, dass eine Nation so dominiert, wie sie es jetzt tut.“
ÖSV-Team dominiert: „Das ist verdächtig“
Auch die ehemalige Skisprung-Olympiasiegerin Maren Lundby aus Norwegen zeigte sich skeptisch: „Das ist verdächtig. Sie waren das ganze Jahr über gut und kaum steht die Vierschanzentournee an, sind sie noch besser. Da muss etwas sein.“
Ex-Springer Andreas Stjernen vermutete zur österreichischen Dominanz bei Viaplay, „dass ihre Ausrüstung viel besser ist als die ihrer Konkurrenten“.
In Österreich wehrte man sich nun gegen diese Vorwürfe. „Es ist ganz normal, wenn eine Nation derart dominiert, dass die anderen nervös werden und hoffen, dass es irgendwas gibt“, spekulierte ORF-Experte Andreas Goldberger.
Ähnlich sah es auch der ehemalige Skispringer Gregor Schlierenzauer: „Die anderen versuchen etwas zu finden, aber die Anzüge werden ständig kontrolliert, da entspricht sicher alles dem Reglement.“
„Wir haben nichts zu verbergen“
ÖSV-Trainer Andreas Widhölzl stellte klar: „Wir haben diese Anzüge bereits seit Lillehammer (seit dem Weltcup-Auftakt Ende November, Anm. d. Red.), und sie sind auch vom Materialkontrolleur der FIS mehrfach abgenommen worden.“
Der Cheftrainer des ÖSV erklärte die Dominanz seiner Springer mit „der besseren Technik“. Dem schloss sich Daniel Tschofenig, der in Garmisch siegte, an: „Sie können so viel spionieren, wie sie wollen. Wir haben nichts zu verbergen.“