Lennard Kämna hat in der Interview-Posse nachgelegt.
Kämna legt in Interview-Posse nach
„Das feier ich nicht“ twitterte der Fahrer von Bora-hansgrohe und verteilte damit einen kleinen Seitenhieb in Richtung ARD-Reporter Michael Antwerpes.
Was aber ist zwischen beiden vorgefallen?
Als der Deutsche nach der 10. Etappe in Megève über die Ziellinie gefahren war, trug der 25-Jährige virtuell das Gelbe Trikot.
Der Gesamtführende Tadej Pogacar war jedoch noch auf der Strecke und rettete am Ende elf Sekunden Vorsprung auf den U23-Weltmeister im Zeitfahren (2014) ins Ziel und damit das begehrte Maillot Jaune. (SERVICE: Gesamtwertung der Tour de France 2022)
Direkt nach der Zieldurchfahrt wurde Kämna von Antwerpes auf den möglichen Sprung an die Spitze im Gesamtklassement angesprochen. „Es sieht so aus, als könnte es heute gut ausgehen. Nur mal spekuliert: Morgen Col du Galibier (11. Etappe; Anm. d. Red.) im Gelben Trikot, Lennard.“
Lämna: „Das feier ich jetzt nicht so“
Eine Frage, mit der der gebürtige Bremer nichts anfangen konnte. „Machen Sie mir jetzt keine Hoffnungen für etwas, was am Ende doch nicht so kommt“, bügelte er die Frage ab und fügte hinzu: „Das feier ich jetzt nicht so. Werden wir sehen, werden wir sehen.“
Kämna sollte mit seiner Skepsis recht behalten - und haderte doch etwas mit der verpassten Chance. „Ich habe das im Berg gar nicht so realisiert, dass ich eine so große Chance auf das Gelbe Trikot hatte“, gestand er später in der ARD. „Ich hätte vielleicht vier, fünf, sechs Kilometer vor dem Ziel anfangen müssen heute ins Gelbe zu fahren und da den Switch zu machen. Die elf Sekunden hätte ich sicher irgendwo holen können.“ (NEWS: Alles zur Tour de France 2022)
Dennoch wolle er seine nun überraschend gewonnene Topplatzierung nicht so einfach wieder hergeben. Zwar werde sich an der Teamausrichtung nichts ändern. „Wir werden weiterhin Aleksandr Vlasov (Teamkapitän, Anm. d. Red.) unterstützen, so lange es geht. Ich meine: Nur weil das Podium vielleicht weg ist, ist er nicht raus aus dem Spiel.“