Berg-Drama um Tadej Pogacar!
Pogacar reagiert nach Tour-Drama
Nach seinem dominanten Auftritt bei der Tour de France hat der Titelverteidiger auf der elften Etappe ordentlich Federn lassen. Nachdem er auf dem Col du Galibier seine Konkurrenten abgehängt hatte, musste Pogacar auf dem Schlussanstieg abreißen lassen. (Die Gesamtwertung der Tour de France)
Zwar hatte er mit Rafal Majka seinen wichtigsten Helfer an der Seite, aber am Col du Granon konnte Pogacar keiner Attacke mehr folgen und kam mit einem Rückstand von 2:52 Minuten ins Ziel. Dadurch verlor er das Gelbe Trikot.
„Ich weiß nicht, was los war. Am Galibier habe ich mich noch gut gefühlt, dann gab es eine Attacke nach der anderen. Zum Schluss hatte ich keine guten Beine mehr, es war einfach kein guter Tag“, sagte Pogacar im Ziel, zeigte sich aber kämpferisch: „Ich werde nicht aufgeben. Heute habe ich drei Minuten verloren, vielleicht gewinne ich morgen drei.“
Vingegaard profitiert von Pogacar-Einbruch
Den Sieg sollte sich dank eines beeindruckenden Solo-Ritts Jonas Vingegaard, der damit zugleich die Führung im Gesamtklassement übernimmt.
„Ich habe es noch nicht verstanden“, sagte Vingegaard, „was soll ich sagen - das ist es, wovon ich immer geträumt habe. Wir hatten einen Plan, wir wollten hart fahren. Und alles hat funktioniert.“
Sein Team hatte seinen slowenischen Gegner mit zahlreichen Attacken auf der Etappe immer wieder Druck gesetzt, für die Pogacar am Ende Tribut zahlen musste. Mit gequälter Miene musste der Dominator der bisherigen Tour Fahrer um Fahrer an sich vorbeiziehen lassen und wurde am Ende nur Siebter. (Die Teamwertung der Tour de France)
Hinter Vingegaard holten am Mittwoch der Kolumbianer Nairo Quintana (Arkea Samsic/+0:59 Sekunden) und Romain Bardet (Team DSM/+1:10) die Ränge zwei und drei, Bardet kletterte damit im Gesamtklassement gar auf Rang zwei und liegt nun ebenfalls vor Pogacar.
Kämna fällt zurück - Geschke behauptet das gepunktete Trikot
Lennard Kämna, der tags zuvor beinahe ins Gelbe Trikot gefahren war, fiel im Gesamtklassement erwartungsgemäß weit zurück, während Simon Geschke das Trikot des besten Bergfahrers verteidigte.
Gestartet war die knapp 152 km lange Etappe der Frankreich-Rundfahrt in Albertville, dem Austragungsort der Olympischen Winterspiele von 1992. Relativ früh bildete sich eine 20-köpfige Spitzengruppe, in der auch Geschke mit von der Partie war.
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„Es wird sicherlich nicht einfach, das Bergtrikot im Hochgebirge zu verteidigen“, hatte der 36-Jährige dem SID vor dem Rennen gesagt. Doch Geschke nahm den Kampf auf beeindruckende Weise an, sicherte sich zwei zweite und einen dritten Platz bei den Bergwertungen des Tages und behauptete das gepunktete Trikot.
Am Donnerstag geht es bei der Tour noch anspruchsvoller weiter. Auf der Königsetappe mit drei Anstiegen der höchsten Kategorie und insgesamt rund 4750 Höhenmetern geht es über den Col du Galibier und den Col de la Croix Fer die 21 berühmtesten Kehren des Radsports hinauf nach Alpe d‘Huez.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)