Ein Ausflug ins Kiesbett, keine Punkte geholt - auf den ersten Blick liest sich das WEC-Debüt von Mick Schumacher nicht wie ein großer Hit. Trotzdem bekommt der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher viel Lob. Und zwar vollkommen zu Recht, das sagen zumindest die detaillierten Zahlen.
So schnell war Schumacher
Denn Schumacher drehte mit 1:42,014 Minuten erst einmal die schnellste Rundenzeit aller sechs Fahrer, die mit dem Alpine-Gibson A424 unterwegs waren. Der 24-Jährige teilte sich ein Cockpit mit Nicolas Lapierre und Matthieu Vaxiviere. Am Ende landete das Trio auf Platz elf.
Das Schwesterauto mit Ferdinand Habsburg, Charles Milesi und Paul-Loup Chatin am Steuer landete immerhin auf Platz sieben. Doch auch im Vergleich der Durchschnittszeiten trumpfte Schumacher auf.
Schumacher auch im Durchschnitt am schnellsten
Ebenjene Durchschnittszeiten belegen, dass Schumacher mit 1:43.020 Minuten auch dort der schnellste aller Alpine-Piloten war. Chatin (1:43.170) und Vaxiviere (1:43.226), die aber jeweils nur einmal im Cockpit saßen, kamen dem Deutschen noch am nächsten. Es folgten Milesi (1:43.438), Habsburg (1:43.641) und Lapierre (1:43.767) mit weitaus größeren Abständen.
Ein nicht unwesentlicher Teil der Einordnung ist jedoch, dass die Analyse von Rundenzeiten im Langstreckensport keine einfache ist. Durch den ständigen Verkehr auf der Strecke kann sich das Bild schnell verzerren. Zudem spielen das Gewicht und der Zustand der Reifen eine wichtige Rolle. Das effiziente und sichere Überholen anderer Fahrzeuge gehört zu den wichtigsten Faktoren im Langstreckensports.
Dennoch bleibt festzuhalten, dass sich Schumacher hervorragend verkauft hat. Da fiel auch sein kurzzeitiger Ausflug ins Kiesbett nicht allzu schwer ins Gewicht, der ohnehin kaum Zeit kostete. Schließlich gilt die Faustregel: Lieber schnell sein und kleine Fehler machen, als schlichtweg zu langsam zu sein. Mit zunehmender Erfahrung lassen sich solche Missgeschicke nun mal abstellen.
Klar war damit: Schumacher hat eine rundum guten Eindruck hinterlassen. „Ich war von Mick vom ersten Tag an sehr positiv überrascht. Er wollte unbedingt im Team arbeiten, und das passt sehr gut zu ihm. Und seine Pace war von Anfang an sehr schnell“, sagte unter anderem Teamkollege Lapierre.