Die Niederlage von Real Madrid gegen Espanyol Barcelona (0:1) liegt inzwischen 17 Tage zurück - und doch hat sich der Ärger bei den Verantwortlichen der Königlichen immer noch nicht gelegt.
Real-Zoff mit Verband eskaliert
Deswegen begibt sich am Montag laut der spanischen AS eine Delegation des Klubs zum Hauptsitz des spanischen Verbands RFEF im Madrid-Vorort Las Rozas, um sich dort „auszuschreien“.

Außerdem sollen sich Audio-Dateien angehört werden, damit sind Gespräche zwischen Schiedsrichter und Video-Assistent gemeint.
Der Auslöser für Reals Ärger
Hintergrund ist eine höchst fragwürdige Entscheidung aus der LaLiga-Partie gegen den kleineren Klub aus Barcelona.
In der 61. Minute hatte Espanyol-Verteidiger Carlos Romero den enteilten Kylian Mbappé brutal von hinten umgegrätscht, den Franzosen dabei mit offener Sohle an Oberschenkel und Wade getroffen. Der Ball wurde nicht gespielt.
Nach einem kurzen Vorteil, der lediglich in einer Ecke für die Blancos mündete, entschied sich Referee Alejandro Muniz Ruiz dann zur Überraschung aller gegen eine Rote Karte und zückte lediglich Gelb - auch der Video-Schiedsrichter griff nicht ein, Carlo Ancelottis vehemente Beschwerden blieben wirkungslos.
Es sollte jedoch noch schlimmer kommen, als Espanyols Romero in der 85. Minute mit einem Volley den Siegtreffer erzielte - obwohl er eigentlich nicht mehr auf dem Platz hätte stehen dürfen.
Real vom Verband böse abgewatscht
Als Folge der „skandalösen” Schiedsrichter-Leistung gegen Espanyol hatte Real Madrid einen vierseitigen Brandbrief an die Liga geschrieben, in dem zu lesen war, dass Real von Schiedsrichtern benachteiligt werde - und dafür eine ziemliche Abreibung von der Liga kassiert.
„Sie haben eine übertriebene Opfer-Geschichte aufgebaut, die völlig haltlos ist und meiner Meinung nach das Ziel hat, den Wettbewerb zu untergraben“, wurde Ligachef Javier Tebas von der Nachrichtenagentur AP zitiert: „Das ist völlig übertrieben. Sie haben den Verstand verloren.“
Sogar Liga-Wechsel wird zum Thema gemacht
Die Kluft zwischen Reals Bossen und denen von Liga sowie Verband wird immer größer, die Auseinandersetzungen werden immer heftiger, der Ton immer feindlicher, fast wie die vermeintliche Wortwahl von Jude Bellingham.
Die spanische Zeitung Sport hat am Sonntagabend sogar einen Beitrag über mögliche Maßnahmen bei einem Liga-Wechsel verfasst, da Fans offenbar bereits einen Wechsel in eine andere Liga fordern, auch die Bundesliga wird dabei als Alternative genannt.
Kurzfassung: „Die Mission ist komplizierter, als es auf den ersten Blick scheint.“
Wenngleich dieses Szenario aktuell unrealistisch ist, verdeutlicht es doch die Gemengelage in der spanischen Hauptstadt.

Real Madrid sieht sich in der Opferrolle
Real steht mit dem Verband, und insbesondere mit dem Schiedsrichter-System, auf Kriegsfuß - und sieht sich dabei in der Opferrolle sowie systematisch benachteiligt.
Daran wird auch ein Besuch im Hauptquartier des Verbands wenig ändern. Der Konflikt steuert auf eine dramatische Eskalation zu.