Starke Schotten geraten am Ende unter die Räder, Ungarn macht es gegen die Türkei besser als die DFB-Elf, und die ganze Schweiz sorgt sich um Yann Sommer. Deutschlands EM-Gruppengegner im Formcheck.
So läuft es bei den deutschen EM-Gegnern
SCHOTTLAND: GIFTIG FÜR EINE HALBZEIT
Ronald Koeman brachte es auf den Punkt. "Es ist eigentlich unglaublich, dass die Schotten nicht getroffen haben", sagte der Bondscoach nach dem äußerst schmeichelhaften 4:0-Erfolg seiner Niederländer. Und tatsächlich: Im Duell zwischen dem kommenden Testspielgegner und dem EM-Auftaktgegner der deutschen Mannschaft spielte zumindest in Hälfte eins eigentlich nur das Team aus Großbritannien.
Weil aber der Ex-Freiburger Mark Flekken im niederländischen Tor zu Höchstform auflief, Schottland gleich zweimal nur die Latte traf und in der zweiten Hälfte auch noch das Verteidigen einstellte, wurde es deutlich - und Andrew Robertson sauer. "0:4 - das ist unglaublich", schnaubte der Liverpool-Star, dessen Team trotz aller späten Abwehrprobleme dennoch eines deutlich machte: Ein Spaziergang wird der EM-Auftakt am 14. Juni sicher nicht.
UNGARN: DIE HÄRTESTE AUFGABE?
Im Sommer 2021 hatte Ungarn das DFB-Team bereits einmal am Haken - es brauchte eine Energieleistung von Leon Goretzka beim 2:2, um das EM-Vorrundenaus abzuwenden. Seither haben sich die Ungarn prächtig entwickelt, und vieles spricht dafür, dass der zweite Gruppengegner diesmal eine noch kniffligere Aufgabe darstellen wird. Angeführt vom Ex-Leipziger Dominik Szoboszlai ist das Team von Trainer Marco Rossi souverän durch die Qualifikation spaziert und hat nun auch etwas geschafft, was dem DFB-Team vor gut vier Monaten nicht gelang: ein Sieg gegen die Türkei.
1:0 hieß es am Ende in Budapest, dank eines Handelfmeters von Szoboszlai. Ein Unentschieden wäre nach einer starken Schlussoffensive der Türken, die im November Deutschland mit 3:2 besiegt hatten, durchaus gerecht gewesen. Doch die stabilen Ungarn gewinnen inzwischen eben auch die knappen Spiele.
SCHWEIZ: SORGEN UM SOMMER
Deutschlands letzter EM-Vorrundengegner macht sich große Sorgen. Sorgen um den Knöchel von Yann Sommer, der beim 0:0 der Schweiz in Dänemark in der ersten Halbzeit übel umknickte und schließlich runter musste. Dem Torhüter, der inzwischen das Trainingscamp für weitere Untersuchungen verlassen hat, droht womöglich eine längere Pause. Für die Schweizer wäre das eine Hiobsbotschaft. Sommer, im vergangenen Jahr noch Meister mit dem FC Bayern, spielt derzeit eine überragende Saison bei Inter Mailand und ist der große Rückhalt der ohnehin strauchelnden Nati.
Denn trotz der Topform des Leverkusen-Lenkers Granit Xhaka: So richtig rund läuft es für die Schweiz nicht. Das etwas glückliche Remis in Dänemark war für die Eidgenossen, die sich durch die Qualifikation gequält haben, immerhin ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. "Wir haben ein anderes Gesicht gezeigt und waren wieder eine Einheit", lobte Xhaka.