Jan Reichert nimmt nicht nur als vierter Torhüter am Training der deutschen Nationalmannschaft teil. Während der Europameisterschaft im eigenen Land lebt der 23-Jährige den Traum eines jeden Fußballers. Er steht mit seinem großen Idol auf dem Platz. In seinem Fall ist das Manuel Neuer.
Er lebt den Traum aller Fußballer
„Manu ist seit Kindheitstagen mein riesengroßes Vorbild. Ich hatte früher Plakate von ihm in meinem Zimmer hängen, habe mir Videos angeschaut, wie er trainiert, wie er sich im Spiel verhält und versucht, das nachzumachen“, sagte Reichert in einem Interview mit DFB.de.
Gemeinsam mit Neuer und den weiteren Torhütern Marc-André ter Stegen und Oliver Baumann trainieren zu dürfen, ist für den Zweitliga-Schlussmann immer noch ein unglaubliches Gefühl. „Wenn Manu, Marc oder Oli im Tor stehen und eine gute Aktion haben, staune ich“, sagte Reichert.
Kroos „ist wirklich Wahnsinn“
Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte den Keeper des 1. FC Nürnberg als Ergänzungsspieler fürs Training ins Team berufen, zum offiziellen Kader gehört er nicht.
Was ihn aber offenbar nicht weiter stört, Reichert ist hellauf begeistert.
„Gerade erst heute im Training hatten wir eine Übung, in der Toni Kroos zwei Diagonalbälle quer über das Feld geschlagen hat. Da habe ich, ein bisschen laut vielleicht, „Boah“ vor mich hingesagt, weil der Ball einfach punktgenau dort angekommen ist, wo er hinkommen sollte. Das ist wirklich Wahnsinn.“
Er betonte noch einmal, wie sehr er das Training genieße: „Das ist eine so prägende Zeit hier für meine Zukunft und meinen weiteren Werdegang.“ Beim DFB-Team lernt er von Weltmeister Neuer. Bei seinem Verein lernt er bald von Weltmeister Klose.
Reichert freut sich auf Klose
Dass er in Nürnberg nun eine DFB-Legende zum Trainer hat, freut den jungen Torwart ungemein. „Wahnsinn, was in diesen Wochen alles passiert. Ich komme von der Nationalmannschaft zum Club, und auf einmal ist dort Miro Klose Trainer. Ich habe bisher nicht viel Zeit mit ihm verbringen können, habe ihn aber als sehr, sehr ambitionierten und ehrgeizigen Menschen wahrgenommen. Der sehr auf die im Fußball wichtigen Werte achtet: auf Respekt und Teamgeist. Ich freue mich richtig auf alles, was kommt mit ihm.“
Beim Club will Reichert viel erreichen. „Mein ganz großes Ziel ist es natürlich, die Nummer eins zu werden.“ Am letzten Spieltag der vergangenen Saison bestritt er sein erstes Profispiel. Beim 1:4 gegen den Hamburger SV kassierte er zwar vier Gegentore, konnte sich aber dennoch das erste Mal auf der großen Bühne präsentieren.