Joshua Kimmich hat sich in einem Interview zur wiederkehrenden Kritik an seiner Person geäußert und dabei fehlende Sachlichkeit moniert.
Pool-Video? Kimmich klärt auf
„Eine Zeit lang gab es ja leider die Tendenz, dass man nur etwas Negatives über mich sagen musste, um in den Schlagzeilen zu landen. Das hatte mit Sachlichkeit und Ernsthaftigkeit in der Debatte ja fast nie etwas zu tun“, sagte der Nationalspieler im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
Kimmich sieht eine grundsätzliche Entwicklung der Gesellschaft in diese Richtung. „Es gibt ein Thema, das vorherrschend und akut ist, und dazu gibt es dann nur eine Meinung, die akzeptiert wird.“ Andere Sichtweisen scheinen laut Kimmich nicht mehr so richtig akzeptabel zu sein. „Das ist unheimlich schade, denn es lohnt sich immer, Argumente anzuhören.“
Lieblingsposition? Kimmich klärt auf
Auch zur Debatte um seine Rückversetzung auf die Position des Rechtsverteidigers nahm der Bayern-Star, der mit Deutschland am Mittwochabend gegen Ungarn im zweiten EM-Gruppenspiel antritt (18 Uhr im SPORT1-Liveticker), Stellung. „Okay, wenn mich jemand nach meiner Lieblingsposition fragt, dann sage ich: das zentrale Mittelfeld.“
Die ganze Diskussion um die Rolle als Rechtsverteidiger sei allerdings von außen gekommen „und sie hat für mich oft so ausgesehen, als ob da künstlich Unruhe erzeugt werden sollte. Ich spiele beide Positionen gern, das habe ich mehr als nur einmal auch gesagt“, stellte der 29-Jährige klar.
Außerdem verriet Kimmich interessante Details zum Pool-Video des DFB, das in den sozialen Medien viral ging. „Es war zunächst vogelwild, weil es aus einer lustigen Situation heraus entstanden ist. Wir haben im Orga-Büro angefangen, mal hierhin und dorthin geköpft und geschossen, bis wir gesagt haben: Wir müssen rausgehen, sonst machen wir hier alles kaputt.“
DFB-Video entstand vor Schottland-Spiel
Das Video sei an sich nicht geplant gewesen. Vier, fünf Spieler hätten gute Laune gehabt. „Mit dem ganzen Prozedere, erst im Büro und dann draußen, waren wir bestimmt eine Stunde zugange“, sagte Kimmich. Der DFB hatte das Video zunächst One-Taker verkauft, später aber das Making of gepostet, in dem zu sehen war, dass die Spieler mehr als einen Anlauf unternahmen.
Auch wenn der DFB das Video am Sonntagabend, also zwei Tage nach dem 5:1 im Eröffnungsspiel der EM gegen Schottland postete, verriet Kimmich: „Das jetzige Video ist vor dem Schottland-Spiel entstanden – und nach dem Sieg konnten wir es dann auch mit gutem Gewissen hochladen.“
Kimmich ergänzte lachend: „Nach einer Niederlage hätten wir das bestimmt nicht gemacht.“