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DFB-Team: Robert Andrich - das Einsatzkommando des DFB

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DFB-Team: Robert Andrich - das Einsatzkommando des DFB

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Gerne in der Minderheit

Robert Andrich gewinnt mit Leverkusen das Double, reist nur wenige Tage später ins DFB-Trainingslager in Blankenhain und steht schon im Mittelpunkt. Als Arbeiter, der auch noch ein bisschen Fußball spielen kann.
Am Donnerstag hat das DFB-Team mit einem SEK trainieren. SPORT1 Reporter Benjamin Zügner klärt auf, was der Grund für die Maßnahme war und wie diese ablief.
Benjamin Zügner
Benjamin Zügner
Robert Andrich gewinnt mit Leverkusen das Double, reist nur wenige Tage später ins DFB-Trainingslager in Blankenhain und steht schon im Mittelpunkt. Als Arbeiter, der auch noch ein bisschen Fußball spielen kann.

Sein Erscheinungsbild hat Robert Andrich schon so einige negative Assoziationen eingebracht. Zerstörer, Brecher und weiter viel Destruktivität. Am Donnerstag bekam der dreimalige Nationalspieler dann aber noch einen ganz neuen Spitznamen verpasst: Einsatzkommando des DFB.

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Der Zusammenhang lag auf der Hand. Um 15 Uhr waren die im Trainingslager im thüringischen Blankenhain weilenden Nationalspieler mit dem Sondereinsatzkommando, kurz SEK, für eine Teambuilding-Maßnahme verabredet. Es sollte das „Wir“-Gefühl gestärkt werden, das Zählen aufeinander – auch unter schwierigsten Umständen.

„Wir haben gerade darüber gesprochen, die Jungs vom SEK haben schon etwas drauf“, sagte Andrich noch am Mittag auf der Pressekonferenz im örtlichen Schloss.

Dass aber auch er - entgegen vieler Spitznamen - etwas draufhat, wollte der Mittelfeld-Motor vom Double-Sieger Bayer Leverkusen dabei nicht unerwähnt lassen: „Ich glaube, wenn man auf diesem Niveau in der Bundesliga und auch in der Nationalmannschaft spielt, dann kann man auch noch ein bisschen was mit dem Ball (schmunzelt). Das kann ich natürlich auch.“

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Andrich bei der EM auf der Sechs wohl gesetzt

Immerhin hatte Andrich in der abgelaufenen Saison bei Xabi Alonso nahezu eine unausgesprochene Einsatzgarantie, sammelte in 45 Pflichtspieleinsätzen über zehn Scorerpunkte. Ein starker Wert für einen defensiven Mittelfeldspieler. Und auch unter Julian Nagelsmann scheint der 29-Jährige neben Nationalmannschaftsrückkehrer Toni Kroos unverzichtbar. Zum Leidwesen von Ilkay Gündogan, Aleksandr Pavlovic, Pascal Groß - oder gar dem nicht nominierten Leon Goretzka.

‚Der muss ja etwas können, der Andrich.‘ So oder so ähnlich müssen die Gedanken der DFB-Verantwortlichen bereits lange ausgesehen haben. Schon vor über 13 Jahren absolvierte der gebürtige Potsdamer sein erstes Länderspiel für eine deutsche U-Auswahl. 18 weitere sollten folgen – und doch musste Andrich bis zu seinem 30. Lebensjahr warten, bis er sein Länderspieldebüt in der A-Nationalmannschaft geben durfte.

Die Umwege führten über die Jugend der Berliner Hertha über sein Debüt im deutschen Profifußball bei Dynamo Dresden, über Wiesbaden, Heidenheim und Union Berlin bis schließlich hin zum „Perfect Match“ nach Leverkusen.

Robert Andrich gewann mit Leverkusen das Double
Robert Andrich gewann mit Leverkusen das Double

Damals wäre er noch derjenige gewesen, der „immer die andere Meinung“ annehmen wollte, der immer zur „Minderheit gehören wollte, die aneckt.“ Ein Quergeist, der sich noch nicht imstande dazu gefühlt hat, mit seinen fußballerischen Qualitäten „sportlich dagegen anzukämpfen“.

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Andrich sehnt sich nach einem weiteren Finale in Berlin

Nun aber ist Andrich zu einem gestandenen Profi auf höchsten Niveau gereift, ist sowohl Deutscher Meister als auch DFB-Pokalsieger. Und er hat sogar noch einen konkreten Plan, wo es im Sommer hingehen soll: „Das ganze Drumherum im Olympiastadion ist sehr geil und wir haben Hunger auf den Titel. Natürlich gibt das Ansporn.“ Das EM-Finale findet am 14. Juli dort statt, wo Andrich früher als Balljunge unterwegs war.

Nur eine Sache stört da noch so ein wenig auf dem Weg: „Das ist noch ein Spitzname dazu jetzt: Einsatzkommando. Wenn man mich so betitelt, klar, warum nicht? Aber selbst würde ich mich jetzt nicht so betiteln ...“, schilderte Andrich. Und doch verließ er die Pressekonferenz frohen Mutes. Keineswegs Anzeichen eines reinen Zerstörers.