„Völlig losgelöst“ die Treffer der deutschen Nationalmannschaft bei der EM im eigenen Land feiern? Ein absolutes Wunschszenario für zehntausende Fußballfans, die sich in einer Online-Petition für „Major Tom“ von Peter Schilling als Tormusik ausgesprochen haben. Inzwischen haben mehr als 65.000 Menschen diese Petition unterzeichnet.
Diese Restchance hat „Major Tom“
Doch dazu wird es nicht kommen. Wie die UEFA der Sportschau auf Anfrage mitteilte, sei der „Torjingle bei der EURO für alle Teams gleich“ und habe Bestandteile des offiziellen EM-Songs. Der austragende Verband schiebt den Forderungen vieler Fans damit einen Riegel vor, während der DFB kein Mitspracherecht hat.
Ein kleines Schlupfloch bleibt für „Major Tom“ allerdings bestehen. Die Nationalverbände können „Vorschläge für Lieder zum Warm-Up und nach Abpfiff einreichen“, heißt es. Nicht ausgeschlossen, dass der 80er-Jahre-Welthit also zumindest vor oder nach den deutschen Spielen in den Stadien zu hören sein wird.
Läuft „Major Tom“ bei den DFB-Tests im Sommer?
Auch beim DFB gibt es noch keine ernsthafte Erwägung, die aktuelle Torhymne im Eiltempo zu ändern. Sollte das Team von Julian Nagelsmann am Dienstag gegen die Niederlande (ab 20.45 Uhr im Liveticker) ein Tor schießen, wird demnach wie gewohnt „Kernkraft 400″ von Zombie Nation gespielt.
Allerdings: Wenn Deutschland am 3. Juni in Nürnberg auf die Ukraine und am 7. Juni in Mönchengladbach auf Griechenland trifft, könnte „Major Tom“ womöglich als Torhymne zum Einsatz kommen. Eine denkbare Möglichkeit, die auch in den Gedankengängen des DFB existiert.
„Eine Dynamik, mit der ich wirklich nicht gerechnet hätte“
Schilling wünscht sich seinen Welthit übrigens auch selbst als Torhymne der deutschen Nationalmannschaft - und sieht ihn perfekt dafür geeignet.
„Ich habe selbst Fußball gespielt und kann ungefähr nachempfinden, wie ein Profi fühlt, wenn er gerade ein Tor geschossen hat“, sagte der in München lebende Sänger dem SID: „Dieses Lebensgefühl wird durch die Zeile ‚Völlig losgelöst‘ für die Spieler selbst und auch für das Publikum meiner Meinung nach am besten beschrieben.“
Allein der Gedanke bereite Schilling Gänsehaut. „Bei einem Song, der vor 42 Jahren von mir geschrieben, also komponiert, getextet und produziert worden ist, heute zu sehen, dass die Fans ihn gerne als Tor-Hymne hätten, ist eine Dynamik, mit der ich wirklich nicht gerechnet hätte“, betonte er. Ob er sich geehrt fühle? „Ein klares Ja!“