Große Aufregung in Stuttgart! Häufig wird über den VAR geschimpft, doch dieses Mal dürften alle beim VfB Stuttgart die technische Unterstützung mehr als nur vermisst haben. Beim DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern kam es in der 42. Minute zum großen Aufreger (Endstand 2:1).
Elfmeter-Wirbel! Schiri zeigt Größe
Auf Höhe der linken Strafraumgrenze kam der Stuttgarter Fabian Rieder gegen Lautern-Kapitän Marlon Ritter zu spät. Der Unparteiische Daniel Schlager zögerte keine Sekunde und zeigte sofort auf den Punkt. Das Foul war unstrittig, aber nach Ansicht der Bilder doch eindeutig vor der Strafraumlinie. Schlager äußerte sich nach dem Schlusspfiff am Sky-Mikrofon zu seiner Fehlentscheidung: „Wenn man den VAR hat, dann korrigiert der so eine Situation. Der Fehler bleibt natürlich, was trotzdem ärgerlich ist, aber der Strafstoß würde am Ende nicht stehen. Es ist heute ein Spiel gewesen, bei dem ich mir den VAR gewünscht hätte.“
Schlager bewies Größe und entschuldigte sich bei den VfB-Verantwortlichen: „Am Ende kann ich es jetzt nicht mehr ändern. Es ist ärgerlich.“
„Nicht meine Aufgabe das Ganze zu bewerten“
Auch die beiden involvierten Profis bewerteten die Aktion nach Schlusspfiff ähnlich: „Für mich war das Foul außerhalb des Strafraums. Es war ein unglücklicher Kontakt, ich ziehe im letzten Moment noch weg und ziehe die Arme hoch. Dann läuft er in mich hinein. Es sieht etwas unglücklich aus“, sagte Rieder bei Sky.
Weil es in der 2. Pokalrunde den VAR aber nicht gibt, blieb die Strafstoßentscheidung bestehen. Ganz zum Vorteil des FCK, der sich in Person von Ritter nach dem Abpfiff ebenfalls zur kritischen Entstehung äußerte. „Es ist ein Fifty-Fifty-Ball. Ich hatte auch zuerst das Gefühl, dass das Foul eher außerhalb ist“, sagte der Lauterer Kapitän.
Sein Trainer Markus Anfang wollte nach der Partie die Aufreger-Situation nicht näher bewerten: „Ich habe heute viele Situationen gesehen, die vielleicht anders hätten entschieden werden können. Aber die Situation konnte ich von der Seitenlinie nicht einschätzen. Es ist auch nicht meine Aufgabe das ganze zu bewerten.“
Tomiak gleicht aus - Hoeneß mächtig sauer
Boris Tomiak ließ sich diese Gelegenheit im Anschluss an das Foul nicht nehmen und glich vom Punkt überlegt aus. Der Frust bei den Stuttgartern war dabei noch lange nicht verflogen.
Rieder regte sich lautstark gegenüber Schiedsrichter Schlager auf. Auch Hoeneß redete sichtlich aufgeregt auf den vierten Unparteiischen ein. An der Entscheidung und dem Ausgleich des Zweitligisten änderte das allerdings nichts mehr.
Letztlich hatte die Entscheidung keinen negativen Ausgang auf die Stuttgarter, die in der zweiten Halbzeit durch Chris Führich den 2:1-Siegtreffer erzielten. Dadurch gelang der Einzug ins Achtelfinale.