Home>Olympia>

Ein Biathlon-Aufreger, der für deutsch-italienischen Stunk sorgte

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Peiffers bitterster Olympia-Moment

Heute vor sieben Jahren hatten Arnd Peiffer, Erik Lesser und Laura Dahlmeier ein gemeinsames Olympia-Highlight vor Augen. Stattdessen endete der Abend mit Frust und einem Aufreger.
Dominik Windisch (r.) hängte Arnd Peiffer unter kontroversen Umständen ab
Dominik Windisch (r.) hängte Arnd Peiffer unter kontroversen Umständen ab
© IMAGO/ITAR-TASS
SPORT1 Angebote | Anzeige
Heute vor sieben Jahren hatten Arnd Peiffer, Erik Lesser und Laura Dahlmeier ein gemeinsames Olympia-Highlight vor Augen. Stattdessen endete der Abend mit Frust und einem Aufreger.

Die deutschen Biathleten hatten ihren vierten Olympia-Triumph in Pyeongchang vor Augen - doch am Ende eines turbulenten Abends im Alpensia Resort standen sie mit leeren Händen da.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle" }

Dreimal hatten Laura Dahlmeier (Sprint und Verfolgung) und Arnd Peiffer (Sprint) dem DSV-Team bei den Winterspielen 2018 in Südkorea schon Gold beschert, es waren Festwochen für die deutschen Biathlon-Fans. Und ein echtes Dream-Team mit Dahlmeier, Peiffer, Erik Lesser und Vanessa Hinz hatte sich heute vor sieben Jahren vorgenommen, die Bilanz in der Mixed-Staffel noch weiter aufzubessern.

Lange sah es auch tatsächlich nach Gold Nummer vier aus - stattdessen stand nach einem Einbruch Peiffers, einem kontroversen Finish und einem erfolglosen Protest eine Enttäuschung.

Arnd Peiffer verspielte zum Greifen nahe Goldmedaille

Hinz, Dahlmeier, Lesser und Peiffer - kurzfristig eingesprungen für den erkrankten Simon Schempp - sahen lange Zeit wie die sicheren Sieger aus.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle2" }

Die dreimalige Staffel-Weltmeisterin Hinz rechtfertigte ihre Aufstellung mit einer starken Vorstellung: Zehn Schuss, zehn Treffer - nur die Italierin Lisa Vittozzi übergab knapp vor Hinz, die Dahlmeier auf die Reise schickte.

Die Doppel-Olympiasiegerin lieferte sich auf Position zwei ein packendes Duell mit Dorothea Wierer - mit dem besseren Ende für die Deutsche, die nur einen Nachlader benötigte und mit einem stattlichen Vorsprung von 29,9 Sekunden auf Lesser übergab. Der baute den Vorsprung mit einer starken Leistung am Schießstand weiter aus und lag beim letzten Wechsel 32,6 Sekunden vor seinen Verfolgern. Peiffer wurde nun von Fourcade, dem Norweger Emil Hegle Svendsen und Windisch gejagt.

Das zeigte Wirkung: Peiffer musste beim Liegendschießen zweimal nachladen, der fehlerfreie Fourcade schloss auf und zog auf dem Weg zum Stehendanschlag vorbei. Mit einer Schnellfeuereinlage sicherte Fourcade Frankreich Gold vor Norwegen, während Peiffer Nerven zeigte und nach einer Strafrunde den Schlusssprint gegen Windisch knapp verlor - auf eine Weise, die für Zündstoff sorgte.

Jury entschied trotz Regelverstoß gegen Deutschland

Im Zielsprint hatte Windisch - nach Beginn der durch Zweige gekennzeichneten Korridore - auf der Zielgeraden die Spur gewechselt und Peiffer damit den Weg abgeschnitten.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle3" }

Den Regeln zufolge ist dies nicht erlaubt, Deutschland legte Protest ein und bekam nach einer halben Stunde bangen Wartens die Hiobsbotschaft: Die Jury des Weltverbands IBU sah keine entscheidende Behinderung Peiffers durch Windisch auf den letzten Metern. Peiffer habe seine Geschwindigkeit nicht verringern müssen.

Peiffer fühlte sich um Bronze betrogen: „Ich glaube, dass es nicht fair war und die IBU die falsche Entscheidung getroffen hat.“ Auch sein Teamkollege und heutiger Podcast-Partner Lesser zürnte: „Das war ein klarer Regelverstoß, der eine Disqualifikation nach sich ziehen muss.“

Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig nahm es gelassener hin. „Wir müssen die Entscheidung schlichtweg akzeptieren“, sagte Hönig.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle4" }

Peiffer und Lesser trösteten sich mit Staffel-Bronze

Trotz der dramatisch verpassten Medaille beendete das deutsche Biathlon-Team Olympia mit der besten Bilanz aller teilnehmenden Nationen, Peiffer und Lesser linderten ihren Frust auch noch mit Bronze in der Männer-Staffel an der Seite von Schempp und Benedikt Doll.

Die tragische Heldin von Pyeongchang blieb Hinz, die trotz starker Leistung ohne Medaille abreiste. Ein Jahr vor ihrem Karriere-Ende 2023 behob die dreimalige Staffel-Weltmeisterin aber ihren Makel: 2022 in Peking gewann sie ihre erste Olympia-Medaille in der Staffel mit Vanessa Voigt, Franziska Preuß und Denise Herrmann.