Schon vor der Auslosung der Champions-League-Playoffs (Freitag, ab 12.00 Uhr im SPORT1-Liveticker) steht fest: Auf Manchester City wartet im Duell um das Achtelfinale ein Hammer-Los. Als 22. der Ligaphase tritt die Mannschaft von Pep Guardiola gegen Real Madrid oder den FC Bayern an.
Stimmt Guardiolas Bayern-These?
„Wir werden gegen einen Riesen spielen. Real Madrid oder Bayern – einer ist der König des Wettbewerbs, der andere ist vielleicht die zweit- oder drittbeste Mannschaft“, sagte Guardiola nach dem 3:1-Sieg gegen den FC Brügge bei Movistar+. Beide Teams seien „im Moment besser“ als Manchester City.

Doch hat der Spanier damit wirklich recht? Nach der peinlichen 0:3-Niederlage gegen Feyenoord Rotterdam hatte Joshua Kimmich seiner Mannschaft jüngst die Spitzenklasse abgesprochen.
Hummels widerspricht Kimmich
„Wir sind momentan kein Top-Team in Europa. Wir sind zu weit weg, zu fragil“, sagte Kimmich vergangene Woche auf SPORT1-Nachfrage.
Ex-Bayern-Star Mats Hummels sieht das anders. Der 36-Jährige betonte bei RTL/ntv, dass der FC Bayern „natürlich schon eine Spitzenmannschaft“ sei - und sich dieses Jahr den Meistertitel zurückholen. „Sie sind so stark und so stabil, dass sie es machen“, sagte Hummels.
Kimmich hatten seinen Mannschaftskollegen vor allem fehlende Effektivität vor dem gegnerischen Tor vorgeworfen. Ein Problem, das die Zahlen tatsächlich bestätigen – allerdings auch ManCity betrifft.
ManCity fehlt Rodri
Der Rekordmeister gab in der bisherigen Champions-League-Saison 184 Schüsse ab, erzielte allerdings nur 20 Tore. Der Angriff der Citizens versuchte 149-mal das Tor zu treffen und schoss dabei nur 18 Tore. Zum Vergleich: Der FC Barcelona schoss bereits 28 Tore und musste dafür nur 126 Schüsse abgeben.
Einen deutlichen Klassenunterschied gibt es allerdings in der Defensive. Während es dem FC Bayern in der laufenden Saison 336-mal gelungen ist, den Ball zurückzugewinnen, hat das bei den Citizens nur 264-mal geklappt. Nur drei Champions-League-Mannschaften waren schlechter.
Das mag vor allem mit dem Fehlen von Rodri zusammenhängen, der nicht nur die Fäden im Mittelfeld zu ziehen pflegt, sondern auch für aggressives Gegenpressing bekannt ist. Weder Ilkay Gündogan, Matheus Nunes noch Mateo Kovacic sind imstande, diesen Ausfall aufzufangen.
Guardiola: „Wir haben gelitten“
Hoffnung macht Guardiola allerdings, dass bis zu den Playoffs im Februar einige verletzte Spieler auf den Platz zurückkehren sollen. „Wir haben die ganze Saison über gelitten. Es war so instabil in dieser Saison“, betonte Guardiola. Neben Rodri fehlen aktuell auch Rúben Dias, Nathan Aké, Jérémy Doku und Oscar Bobb im Aufgebot des englischen Meisters.
Bis zum Duell mit einem „der Riesen“ hat die spanische Trainerlegende noch zwei Partien, um seine Mannschaft auf den Champions-League-Showdown vorzubereiten - zunächst beim FC Arsenal in der Liga, dann bei Leyton Orient im FA Cup.
Vor allem gegen Arsenal wäre ein Sieg dringend nötig. City steht nur auf Platz vier, mit zwölf Punkten Rückstand auf Tabellenführer FC Liverpool.