Der Berater von Alphonso Davies hat nach der Verletzung seines Klienten schwere Vorwürfe erhoben.
Davies-Vorwurf wird konkreter
Der Kreuzbandriss des Außenverteidigers vom FC Bayern sei „zu 100 Prozent“ vermeidbar gewesen, meinte Nedal Huoseh - und ging auch Kanadas Nationalcoach Jesse Marsch persönlich an.

Berater gibt Marsch die Schuld am Davies-Schock
Davies hatte sich die folgenschwere Knieblessur bei einem weitgehend bedeutungslosen Spiel der kanadischen Nationalmannschaft gegen die USA im Spiel um Platz drei der CONCACAF Nations League zugezogen. Er stand dabei auf dem Platz, obwohl er im Vorfeld der Partie schon angeschlagen war.
„Er hätte im Freundschaftsspiel um Platz 3 gegen die USA nicht spielen dürfen“, sagte Huoseh laut tz-Journalist Philipp Kessler: “Ich war überrascht, dass er in der Startelf stand, denn er hatte mitgeteilt, dass er nicht in der Lage sei, zu beginnen.“
Ihm sei von einer Quelle aus dem kanadischen Verband mitgeteilt worden, dass Davies nicht in der Startelf stehen und allenfalls ein paar Minuten bekommen solle: „Ich habe ihnen gesagt, dass er überhaupt nicht spielen sollte.“
Einen konkreten Vorwurf richtete Huoseh dabei an den früheren RB-Leipzig-Coach Marsch: „Meiner Meinung nach hätte er die Situation besser meistern müssen, das wäre zu 100 Prozent vermeidbar gewesen.“ Aus seiner Zeit als Profi müsse Marsch wissen, dass „man mit Spielern kein Risiko eingehen sollte, wenn sie einem sagen, dass sie nicht spielen können.“
In einem weiterem Statement bei den kanadischen Portal wurde Huoseh in Bezug auf Marsch noch deutlicher: „Ich habe des Gefühl, er wurde als Kapitän vom Trainer unter Druck gesetzt. Alphonso ist nicht der Typ, der in solchen Momenten Nein sagt. Am Ende hat er gespielt und sie sehen, was passiert ist.“

Der Berater prangerte weiter an: Eine Nationalmannschaft solle keine emotionalen Entscheidungen treffen, auch wenn es um ein Nachbarschaftsduell gegen die USA gehe: „Die Gesundheit der Spieler sollte an erster Stelle stehen. Die Nationalmannschaften müssen ihre Spieler besser schützen.“
So erklärt sich die falsche Entwarnung durch Dreesen
Beim Ärzteteam des FC Bayern sieht Huoseh seinen Schützling derweil gut aufgehoben. Die Münchner hatten den Kreuzbandriss des Außenverteidigers öffentlich gemacht, nachdem Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen zunächst Entwarnung gegeben hatte.
Wie die Bild-Zeitung berichtet, hatte sich Dreesen bei seinen Aussagen einen Tag vor der Schocknachricht auf die Ergebnisse der ersten Untersuchung in Kanada bezogen.