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BVB: Ein vernichtendes Urteil von Sahin - SPORT1-Kommentar zur Pleite in Augsburg

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BVB: Ein vernichtendes Urteil von Sahin - SPORT1-Kommentar zur Pleite in Augsburg

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Ein vernichtendes Urteil von Sahin

Der Auftritt von Borussia Dortmund beim FC Augsburg gibt wieder einmal Rätsel auf. Vermeintliche Gründe und potenzielle Schuldige sind schnell gefunden - viele Erklärungen greifen aber zu kurz. Ein Satz von Nuri Sahin lässt jedoch aufhorchen. Ein Kommentar.
Nach der Niederlage von Borussia Dortmund analysiert Nuri Sahin die Krise des BVB selbstkritisch.
Der Auftritt von Borussia Dortmund beim FC Augsburg gibt wieder einmal Rätsel auf. Vermeintliche Gründe und potenzielle Schuldige sind schnell gefunden - viele Erklärungen greifen aber zu kurz. Ein Satz von Nuri Sahin lässt jedoch aufhorchen. Ein Kommentar.

Wer Borussia Dortmund am Samstagnachmittag in Augsburg spielen sah, der konnte sich kaum vorstellen, dass ein Großteil dieser Mannschaft vor nicht einmal fünf Monaten im Finale der Champions League gestanden hatte.

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Bei den Erklärungsversuchen für den ernüchternden schwarzgelben Auftritt fiel nicht nur von Trainer Nuri Sahin immer wieder das Wort „verkopft“. Auch Julian Brandt sprach davon, dass er und seine Teamkollegen nach dem Augsburger Ausgleich „verkopft mit unserem Ballbesitz umgegangen“ seien.

Nur eine billige Ausrede? Es wäre leicht, den Dortmundern genau das vorzuwerfen, und genauso leicht könnte man mit dem Finger auf vermeintlich Schuldige zeigen. Aber auch wenn die öffentlichen Debatten gerne zur Vereinfachung neigen - ganz so leicht ist es nicht.

Beim BVB kommt einiges zusammen

Denn natürlich ist der holprige Saisonstart nicht nur am zuletzt viel gescholtenen Emre Can festzumachen, auch wenn der erneut nur eingewechselte BVB-Kapitän beim Augsburger Siegtreffer einmal mehr keine gute Figur machte.

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Und nein, es liegt auch nicht nur an Neu-Trainer Sahin, selbst wenn der sich zuletzt in Madrid gewaltig vercoachte und die von ihm angedachte Spielidee auf dem Platz insgesamt noch zu selten zu erkennen ist.

Wer es gut meint mit dem BVB, der könnte die Schuld auf die zahlreichen Verletzungen schieben, die das Team seit der Vorbereitung immer wieder und aktuell in einer besorgniserregenden Häufung plagen - aber auch das wäre als alleinige Erklärung zu einfach.

Es kommt bei Borussia Dortmund gerade einiges zusammen. Dazu gehört auch die Psyche, dieses „Verkopfte“, von dem Sahin und Brandt in Augsburg sprachen - aber es wäre auch zu leicht, die BVB-Protagonisten mit dieser Erklärung davonkommen zu lassen.

Sahin lässt aufhorchen

Denn Sahin selbst ließ nach dem Spiel mit einer weiteren Aussage aufhorchen: „Irgendwann geht es nicht mehr um Taktik: Es geht darum, dein Tor zu verteidigen. Es geht darum, den Willen zu zeigen, Zweikämpfe zu gewinnen - und da haben wir gerade Schwierigkeiten, muss man sagen.“

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Es ist ein vernichtendes Urteil des Dortmunder Trainers.

Denn unabhängig von Formkrisen, Pech, Unvermögen, Verletzungen, Auswärtsschwäche, schlechtem Schlaf, ungünstig stehenden Sternen oder welchen Gründen auch immer, die man für eine Niederlage anführen möchte: Mangelnder Einsatz und Wille sollten und dürfen nie dazugehören!

Verfestigt sich in den kommenden Wochen der Eindruck, dass der eine oder andere Spieler aktuell vielleicht nicht nur nicht kann, sondern auch nicht will, drohen die Schwarzgelben ihr größtes Faustpfand zu verspielen: ihre Fans.

Jene Fans, die ihre Mannschaft vor heimischer Kulisse in bislang fünf Heim-Pflichtspielen zu fünf Siegen peitschten und die auch in Augsburg 99 Minuten lang Vollgas auf den Rängen gaben, ehe sie die Mannschaft, von der erneuten Enttäuschung frustriert, mit Pfiffen verabschiedeten. Jene Fans, von denen Nuri Sahin anschließend sagte, es werde an ihnen „niemals scheitern, dass wir ein Spiel gewinnen - die werden immer da sein“.

Und dann ergänzte der BVB-Trainer: „Wir sind dran. Wir sind diejenigen, die liefern müssen - und nur wir.“ Am besten schon am Dienstagabend: wieder auswärts, diesmal in Wolfsburg, in der 2. Runde des DFB-Pokals.