Nächster Bayer-Wahnsinn am Samstagnachmittag! Die Werkself hat einen 0:1-Rückstand gegen die TSG Hoffenheim in der Schlussphase noch in einen 2:1-Sieg gedreht. Damit baute Leverkusen den Abstand auf den FC Bayern auf 13 Punkte aus, nachdem der Rekordmeister nach einer schwachen Vorstellung Borussia Dortmund unterlag.
Bayer-Wahnsinn! Tuchel zweifelt Tor an
Bayer hatte nach einem Treffer von Hoffenheims Maximilian Beier (33.) lange zurückgelegen. In der zweiten Hälfte baute das Team von Trainer Xabi Alonso zunächst einen Monster-Druck auf, drückte Hoffenheim in die eigene Hälfte - doch ein Treffer wollte lange Zeit nicht fallen.
Tuchel zweifelt Siegtreffer an
Kurz vor Schluss traf Robert Andrich dann aber zum Ausgleich (88.), ehe Patrik Schick den Sieg in der Nachspielzeit perfekt machte (90.+1).
Andrich sprach nach der Partie gegenüber Sky von einem weiteren besonderen Meilenstein. „Wir haben bis zum Ende daran geglaubt. Ich habe nie daran gezweifelt, dass wir zumindest ein Tor machen. Irgendwann muss ja auch mal einer reingehen. Dann bleiben wir auf dem Gas und wollen den Sieg. Es ist einfach nur geil.“
Weniger Freude am Bayer-Wahnsinn hatte der deutsche Rekordmeister - rund um Cheftrainer Thomas Tuchel. „Wir hatten jetzt einen kleinen Stimmungsdämpfer mit dem Ergebnis in Leverkusen. Wir kamen gerade rein, dann sind die Tore gefallen.“
Anschließend zweifelte der Bayern-Coach, der zum Saisonende den Klub verlässt, den Siegtreffer der Leverkusener an. „Ich dachte eigentlich, es ist ein klares Abseitstor das zweite. Zumindest sehen alle Standbilder danach aus, wir haben noch keine Linie gesehen.“
Damit spielte Tuchel darauf an, dass in der Wiederholung nicht eindeutig zu sehen war, ob Schick bei seinem Siegtreffer im Abseits stand. Die kalibrierte Abseitslinie wurde jedoch nicht gezeigt.
„Jeder wird sich im inneren darüber gefreut haben“
Mit den Worten „Ich bin hier am richtigen Ort. Ich bleibe bei Bayer 04″ schwor der Spanier seine Treue über den Sommer hinaus - und erteilte damit den Verlockungen aus Liverpool, Madrid und München eine Absage.
„Er hat uns am Freitag vor der Analyse vor dem Hoffenheim-Spiel erzählt, dass er bleibt und nirgendswo hingeht. Die Mannschaft hat es so angenommen, jeder wird sich im inneren darüber gefreut haben. Der Zeitpunkt, den er gewählt hat, war auch sehr sehr gut. Jetzt können wir weiter vorangehen und diese Saison etwas große erreichen“, sagte Andrich.
Schon bei seinem Gang zum Interview eine halbe Stunde vor dem Spiel erhielt der Spanier Standing Ovations und Sprechchöre von den Fans auf der Tribüne.
Alonso rotierte nach der Länderspielpause kaum, das überzeugende DFB-Trio Florian Wirtz, Andrich und Jonathan Tah stand ebenso in der Startformation wie viele weitere Länderspielreisende.
Der von Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht berücksichtigte Jonas Hofmann kehrte in die Startformation zurück, Alonso hatte betont, dem 31-Jährigen im Saisonendspurt in den EM-Kader verhelfen zu wollen.
Xhaka und Wirtz verpassen Führung für Bayer
Der Favorit legte sich die Gäste von Beginn an zurecht. Granit Xhaka hatte die ersten Gelegenheiten (11./17.), Wirtz verzog nur knapp (18.), doch insgesamt war der Favorit wenig zwingend vor dem Gäste-Tor.
Bei der TSG lauerte EM-Kandidat Beier auf Konter und stellte das Spielgeschehen mit seinem 13. Saisontor auf den Kopf.
Nach einem Doppelpass mit Sturmpartner Wout Weghorst ließ der 21-Jährige, der in Frankreich und gegen die Niederlande ohne Einsatz bei seiner DFB-Premiere blieb, Lukas Hradecky im Bayer-Tor keine Chance.
In der Folge nahm das Spiel rasant Fahrt auf. Andrej Kramaric (39.) und Weghorst nach Fehler von Tah (43.) hatten das 2:0 auf dem Fuß, Xhaka (42.), Hofmann (44./45.+1) und vor allem Andrich per Kopf (45.+2) Riesenchancen auf den Ausgleich.
Hammerwochen stehen für Leverkusen bevor
Nach der Pause riss vor allem Edeltechniker Wirtz das Spiel an sich, blieb mit seinen Bemühungen aber immer wieder hängen.
Alonso brachte mit Amine Adli und Borja Iglesias viel Offensivpower, doch das TSG-Bollwerk und der 90 Minuten lang herausragende Torhüter Oliver Baumann hielten den zahlreichen Großchancen der Gastgeber stand bis zur 88. Minute. Andrich traf, Bayer rannte weiter an, mit dem gleichen Ergebnis wie zuletzt so oft.
Leverkusen steht vor Hammerwochen: Drei Wettbewerbe und acht Spiele in 29 Tagen - am Mittwoch kommt Zweitligist Fortuna Düsseldorf zum Pokal-Halbfinale.
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Mit SID (Sport-Informations-Dienst)