3:0 im Pokal bei 1860 München, 1:0 gegen Leverkusen, 3:1 in Freiburg – für Edin Terzic hätte die erste Amtszeit als Cheftrainer kaum besser losgehen können. „Wir mussten richtig kämpfen hier und sind sehr glücklich über den dritten Sieg“, sagte der neue BVB-Coach, der in Freiburg gleich zwei Vereinsrekorde aufstellte.
Wie Terzic das Spiel drehte
Der 39-Jährige hat nun amtsübergreifend sein neuntes Bundesligaspiel in Serie gewonnen und zudem aufgrund von kluger Einwechslungen dafür gesorgt, dass erstmals drei verschiedene Joker in einem Spiel für den BVB trafen – beides war einem Trainer in Dortmund bislang noch nicht gelungen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Allen voran mit seinen taktischen Umstellungen drehte Terzic das Spiel. „Der Trainer hat heute ein goldenes Händchen bewiesen“, befand auch Sportchef Sebastian Kehl.
Und weiter: „Wir haben einen breiten Kader und hoffen, dass die Jungs, die nicht von Anfang an spielen, mit Wut im Bauch kommen. Mouki (Youssoufa Moukoko, d. R.) war sicher nicht begeistert, dass er von der Bank kam. Er war aber da und sofort präsent, genauso wie Marius (Wolf) oder auch Jule (Julian Brandt). Das ist die Reaktion, die wir von jedem erwarten.“
Youssoufa Moukoko
Wurde in der 70. Minute für Donyell Malen eingewechselt. Terzic nahm das 17 Jahre alte Toptalent zuvor an der Seitenlinie in den Arm und sprach lange mit ihm. „Ich wollte ihm noch ein bisschen Mut und Vertrauen zusprechen“, verriet der Coach. „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis und in den letzten Tagen sehr viel gesprochen. Er hat das umgesetzt, was wir gefordert haben. So kann es weitergehen.“ Moukoko kam laut Kehl „mit viel Wut im Bauch“ und gab die perfekte Antwort.
Den 1:1-Ausgleich durch Jamie Bynoe-Gittens bereitete er vor (77.), das 2:1 erzielte er selbst und am 3:1-Endstand durch Marius Wolf war er entscheidend beteiligt – besser geht es nicht!
Jamie Bynoe-Gittens
Kam in der 64. Minute für den ganz schwachen Thorgan Hazard und belebte sofort das BVB-Spiel. Nicht alles gelang dem 18-Jährigen, er hatte aber den Mut, verrückte Dinge zu versuchen – so wie etwa den Weitschuss in der 77. Minute, den Mark Flekken zum 1:1-Ausgleich durchflutschen ließ. „Wenn man es nicht versucht, kann der Ball auch nicht reingehen“, sagte der Tordebütant trocken. „Es war riesig, in dieses Spiel zu kommen und einen solchen Einfluss gehabt zu haben.“
Terzic bezeichnete den dribbelstarken Flügelstürmer, der klubintern schon als neuer Jadon Sancho und potenzieller 100-Millionen-Verkauf gesehen wird, als „Gamechanger“. Er habe „außergewöhnliche Fähigkeiten“ und ihm stehe „eine große Zukunft“ bevor. Macht er so weiter, steht er schon bald in der Startelf.
Marius Wolf
Kam zur zweiten Halbzeit für Thomas Meunier, der wie ein Fremdkörper wirkte. Wolf kämpfte sich sofort in das Spiel rein, hielt defensiv dagegen und setzte auch im Spiel nach vorne positive Akzente. Den Treffer zum 3:1-Endstand legte er sich selbst per Hackentrick vor. Er muss im nächsten Spiel eigentlich den Vorzug vor Meunier erhalten. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Julian Brandt
Kam in der 76. Minute für Mahmoud Dahoud, der viel investierte. Auch er, der seinen Stammplatz unter Terzic verloren hat, hängte sich voll rein. Stark: Er bereitete Moukokos Tor zur 2:1-Führung vor.