Es ist wie immer beim FC Bayern: Ständig klopft man an der Säbener Straße die eigenen Leistungen ab. Immer wieder hinterfragt man sich aufs Neue und will besser werden. Es ist das Erfolgsrezept in der mittlerweile 125-jährigen Geschichte des Klubs.
FC Bayern: Rummenigge hat das nicht nur dahingesagt
Rummenigge erhöht den Druck
Für die aktuelle Spielzeit lässt sich aktuell noch kein abschließendes Urteil fällen. Gerade die mauen Leistungen gegen Glasgow und in Leverkusen haben das eigentlich positive Gesamtbild ein wenig getrübt.
Dass nicht alles perfekt lief, gestand am Donnerstagvormittag auch Sportvorstand Max Eberl ein. Der 51-Jährige lobte aber vor allem die Entwicklung unter Trainer Vincent Kompany und sagte: „Das müssen andere bewerten, ob das gut oder nicht gut war. Ich denke, dass die Saison bisher eine sehr gute ist.“
Rummenigge mahnt Konstanz an
Einer, der schon qua Amt ein genaues Auge auf den Verein hat, ist Aufsichtsrat Karl-Heinz Rummenigge. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Vereinsjubiläum zeigte sich der 69-Jährige grundsätzlich angetan, mahnte aber gleichzeitig mehr Konstanz an. Auf Kompany angesprochen sagte er: „Wir sind zufrieden. Er hat acht Punkte Vorsprung - plus ein tolles Torverhältnis. Wir leben auch noch in der Champions League. Ich hoffe, dass wir in drei Wochen weiterleben - dann sind wir alle zufrieden.“
Aufhorchen ließ die anwesenden Reporter allerdings das, was Rummenigge anfügte: „Aber es nützt nichts: Die Trainer haben eine schwere Aufgabe. Bei Top-Klubs wie Bayern München, Real Madrid, City und wie sie alle heißen musst du performen. Und das musst du jedes Wochenende!“ Es ist ein klarer Hinweis: Leistungsschwankungen sind in München weiterhin verboten. Die teils schwachen Spiele der Bayern sind den Bossen nicht entgangen und haben ihnen nicht gefallen.
Hoeneß will besseren Fußball
So ist auch die Feststellung von Uli Hoeneß zu erklären. Der Klub-Patron sagte unter der Woche auf Nachfrage von SPORT1: „Es wäre natürlich ein Traum, ins Champions-League-Endspiel im eigenen Stadion zu kommen, aber da müssen wir schon besser spielen als zuletzt. Bis Samstagnachmittag habe ich die Hoffnung auf das Champions-League-Finale nicht gehabt.“ Erst nach dem deutlichen Sieg über Eintracht Frankfurt sei diese Hoffnung wieder größer.
Für SPORT1-Chefreporter Stefan Kumberger ist der Fall klar: Auch auf Kompany wächst durch die Aussagen der beiden Alphatiere der Druck. In der aktuellen Folge des Podcasts „Die Bayern-Woche“ sagt er: „Es hat mir gezeigt, dass die beiden noch mehr wollen. Ich habe den Eindruck, dass man sich die Saison jetzt ein paar Monate angeschaut hat und die Schonzeit jetzt vorbei ist“.
Der Insider erklärt weiter: „Die beiden sind die Väter des modernen FC Bayern. Als die beiden gemeinsam operativ gewirkt haben, hat der Klub einen Schub bekommen. Die wollen natürlich, dass die Entwicklung so weitergeht“.
Rummenigge hat höchste Ansprüche
Gerade Rummenigge äußert sich mittlerweile eigentlich selten zum Tagesgeschäft an der Säbener Straße. Wenn er sich aber zu Wort meldet, hat er immer eine Botschaft im Gepäck - so ist es auch aktuell.
„Er ist ein Mann, der - auch aufgrund seiner Karriere - keine Ausreden gelten lässt. Er hat einen ganz hohen Anspruch und ist auch bereit, den öffentlich zu formulieren“, so Kumberger. Egal wie groß der Erfolg ist, die Latte werde immer noch ein weiteres Stück höhergelegt. Nach dem Motto: Solange es noch besser geht, ist gut nicht gut genug.
Die ganze Diskussion rund um die aktuellen Leistungen des FC Bayern, sowie eine Analyse des Vertragspokers um Joshua Kimmich hören Sie in der aktuellen Ausgabe des SPORT1-Podcasts „Die Bayern-Woche“ mit Moderatorin Madeleine Etti und Chefreporter Stefan Kumberger.