Ein Billiard-Tor und ein Eigentor: Auf dem Weg zur zehnten Deutschen Meisterschaft in Folge muss der FC Bayern einen Rückschlag hinnehmen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Bayern rätselt: „Zusammengefallen“
Im Topspiel der Bundesliga kam der deutsche Rekordmeister bei seiner Königsklassen-Generalprobe gegen den Dritten Bayer Leverkusen nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Am Dienstag ist für die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen RB Salzburg dagegen ein Sieg Pflicht (Hinspiel 1:1). Dafür ist aber eine Steigerung nötig.
Süle: „Das darf uns nicht passieren“
„Wir haben mit eine der besten 30 Minuten in dieser Saison gespielt. Nach dem unglücklichen 1:1 sind wir ein bisschen zusammengefallen, hatten zu leichte Ballverluste. Wir ermöglichen dem Gegner, wieder zurück ins Spiel zu kommen. Das darf uns nicht passieren“, sagte Niklas Süle bei Sky.
„Wir haben zwei, drei hochkarätige Chancen zugelassen, drei, vier Ballverluste innerhalb von fünf Minuten gehabt“, erklärter der Nationalspieler. Da sehe man die Unsicherheit in dem Moment. „In der zweiten Hälfte kamen wir mit mehr Kontrolle raus. Wir haben uns aber natürlich heute ein bisschen mehr ausgemalt.“
Waren die vielen Ungenauigkeiten fehlende Konzentration? „Es ist eine lange Saison, wir haben schon abgeliefert in diesem Jahr, viel guten Fußball gezeigt, vor allem, zu Hause. Man hat ab und zu Phasen, wo man etwas weniger Selbstvertrauen hat, wenn mal Rückschläge kommen“, erklärte Süle.
Müller unterläuft kurioses Eigentor
Niklas Süle brachte die Bayern vor 25.000 Zuschauern in der 18. Minute in Führung. Thomas Müller glich für die Werkself in der 36. Minute per Eigentor aus. Es war das erste Mal in Müllers 615. Pflichtspiel für die Bayern, dass er in der Bundesliga ins eigene Tor traf - und dann auch noch auf reichlich kuriose Art und Weise: Der Münchner Kapitän drückte den Ball ohne die ganz große Not an seinem auf den Ball wartenden Torwart Sven Ulreich vorbei. „Das hat uns Energie gegeben“, sagte Kerem Demirbay über die Szene, die das Spiel verändert hatte.
Bayern, das schon das dritte Spiel in der Rückrunde nicht gewonnen hat, baute den Vorsprung an der Spitze dennoch vorübergehend auf neun Punkte vor Dortmund aus. Der BVB hat allerdings noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Für die Werkself war es ein wichtiger Punkt und ein Achtungserfolg im spannenden Kampf um die Champions-League-Plätze. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Nach Solidaritätsbekundungen für die Ukraine - die Bayern liefen unter anderem mit gelben und blauen Jacken in die Arena ein - entwickelte sich ein offenes Spiel. Ein Offensivspektakel wie im Hinspiel vor der Pause gab es zunächst aber nicht. Da hatten die Bayern schon nach 37 Minuten 5:0 geführt.
Die überlegenen Münchner taten sich gegen gut gestaffelte Leverkusener zu Beginn schwer. Erstmals gefährlich wurde es deshalb nach einem Freistoß, doch Robert Lewandowski schoss Müller an (16.). Auch die Führung fiel nach einem Standard. Nachdem Bayer-Keeper Lukas Hradecky eine Ecke unterlief, nutzte Süle die Konfusion mit einem wuchtigen Schuss aus kurzer Distanz aus. Ein echtes Billiard-Tor.
Adli trifft nur den Pfosten
Leverkusen, dass durch Amine Adli (8.) die erste Chance des Spiels hatte, stand danach unter Druck. Doch in eine Phase, in der die Bayern scheinbar alles im Griff hatten, sorgte Müller unbedrängt nach einem Freistoß durch Kerem Demirbay und einem Missverständnis mit Torhüter Sven Ulreich für den Ausgleich. Danach wackelten die Bayern mehrmals bedenklich und hatten viel Glück, dass Adli frei nur den Pfosten traf und Ulreich glänzend gegen Charles Aranguiz rettete.
Kurz nach der Pause war es dann Hradecky, der gegen Jamal Musiala parierte. Überhaupt hatten die Bayern wieder mehr Kontrolle, so scheiterte der eingewechselte Marcel Sabitzer freistehend an Hradecky. Ansonsten fehlte zu oft die Entschlossenheit. Bayer blieb bei Kontern immer gefährlich.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)