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Ballon d'Or: Bester Keeper der Welt? Diesen Namen kennt keiner

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Ballon d'Or: Bester Keeper der Welt? Diesen Namen kennt keiner

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Ein No-Name, den man kennen sollte

Er ist bei der Ballon-d‘Or-Verleihung neben Größen wie Gianluigi Donnarumma und Emiliano Martínez für den Yashin-Award nominiert. Seinen Namen kennt fast niemand - aber seine Nominierung hat Gründe.
Ronwen Williams spielt für Südafrika
Ronwen Williams spielt für Südafrika
© IMAGO/Shengolpixs
Er ist bei der Ballon-d‘Or-Verleihung neben Größen wie Gianluigi Donnarumma und Emiliano Martínez für den Yashin-Award nominiert. Seinen Namen kennt fast niemand - aber seine Nominierung hat Gründe.

Wer im Vorfeld der Ballon-d‘Or-Awards auf die Nominierten der Yashin-Trophy für den besten Torwart blickt, stößt bei Ronwen Williams auf einen wohl weniger geläufigen Namen. Neben bekannten Größen wie Gianluigi Donnarumma oder Emiliano Martínez ist Williams der einzige unter den zehn Anwärtern, der nicht in Europa Fußball spielt - in der Geschichte des Awards gab es das noch nie!

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Der Südafrikaner, der in seiner Heimat bei Rekordmeister Mamelodi Sundowns in der Premier Soccer League spielt, ist erst der vierte afrikanische Torwart, der für die Auszeichnung nominiert ist. Allerdings ist er der einzige, der das geschafft hat, obwohl er noch in Afrika spielt. Seine afrikanischen Vorgänger waren André Onana, Édouard Mendy und Yassine Bounou.

Auf den ersten Blick mag seine Nominierung sehr überraschend wirken. Doch seine Errungenschaften in der vergangenen Saison lesen sich stark: So kassierte der 32-Jährige in der Saison 23/24 in 46 Spielen nur 19 Gegentreffer und blieb 30-mal ohne Gegentor. In der PSL wurde er deswegen nicht nur zum besten Torhüter, sondern auch zum besten Spieler der Saison ausgezeichnet. Die Liga gewann er mit den Sundowns ebenso.

„Gänsehaut. Sprachlos. Es ist unglaublich.“

„Gänsehaut. Sprachlos. Es ist unglaublich. Ich weiß nicht, welche Worte ich benutzen soll, um mein vergangenes Jahr zu beschreiben“, zeigte sich Williams nach der Nominierung für die Yashin-Trophy im Interview mit dem südafrikanischen Radiosender 947 FM aus Johannesburg überwältigt. „Manchmal tut es gut, sich selbst auf die Schulter zu klopfen und zu sagen: ‚Gut gemacht.‘ Aber ich denke mir auch: Warum konnte ich keine 40 clean sheets (Spiele ohne Gegentor, Anm. d. Red.) haben? So ticke ich eben.“

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Für die Nominierung für die Yashin-Trophy, die nach dem legendären sowjetischen Keeper und Ballon-d‘Or-Sieger Lev Yashin benannt ist, waren Williams‘ Leistungen auf Klub-Ebene aber dem Vernehmen nach nicht der ausschlaggebende Punkt. Vielmehr sorgte „Ronza“, wie er mit Spitznamen genannt wird, im Tor der Nationalmannschaft Südafrikas für Furore.

Williams dominierte beim Afrika Cup

Zu Beginn des Jahres führte Williams Südafrika nahezu im Alleingang bis ins Halbfinale des Afrika Cups, als er beim Elfmeterschießen gegen Kap Verde im Viertelfinale unglaubliche vier der fünf Strafstöße parierte.

Im Spiel ums Finale verlor Bafana Bafana, wie die südafrikanische Auswahl genannt wird, zwar gegen Nigeria, holte sich am Ende aber immerhin den dritten Platz des Wettbewerbs. Wieder mal dank Williams, der im Elfmeterschießen gegen Kongo den entscheidenden Strafstoß entschärfen konnte. Im Anschluss wurde er zum besten Torhüter des Turniers gewählt.

„Manchmal muss man sich auch zurücklehnen und sehen, wie weit man gekommen ist und was man erreicht hat“, zeigte sich Williams voller Stolz über seine Errungenschaften, fühlte sich aber auch zu Dank verpflichtet. „Ich hatte so viele wundervolle Teams, Coaches und Mitspieler, die mir auf meinem Weg geholfen haben. Ich war das nicht alleine. Es gibt so viele Leute, denen ich das verdanke - und die wissen das auch.“

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Zeit bei Tottenham und Hannover 96

Mittlerweile ist Williams ein Aushängeschild des südafrikanischen Fußballs und eine Legende in seiner Heimat. Sein Plan war jedoch eigentlich einmal, im europäischen Fußball Fuß zu fassen. Von seinem Jugendteam Shatterprufe Rovers war er in die Nachwuchsakademie von Tottenham Hotspur gewechselt, brach dort allerdings schon mit zwölf Jahren seine Zelte ab und kehrte zurück nach Südafrika zu SuperSport United, wo acht Jahre später mit 20 Jahren sein Profi-Debüt feierte.

Die folgenden zehn Jahre verbrachte er dann ebenso bei SuperSport United, wo er 351-mal zum Einsatz kam, ehe er 2022 bei Südafrikas Rekordmeister Mamelodi Sundowns unterschrieb.

Kurios: Im Sommer 2014 war der damals 22-jährige Williams zehn Tage lang im Training von Hannover 96, damals spielte der Klub sogar noch in der Bundesliga. Allerdings war Williams nur als Trainingstorhüter eingeplant, weil mit Ron-Robert Zieler die etatmäßige Nummer eins aufgrund der Weltmeisterschaft verspätet ins Training für die neue Saison einstieg.

Traum von Europa geplatzt?

Auch nach dem Afrika Cup hatte Williams öffentlich von seinem Traum gesprochen, im europäischen Fußball zu landen. „Ich bin glücklich bei Sundowns, weil wir als Verein etwas erreichen wollen. Wir wollen die Champions League gewinnen, wir wollen die Klub-Weltmeisterschaft gewinnen und gegen die großen europäischen Mannschaften spielen. Aber ich träume auch davon, in Europa zu spielen, in Übersee zu spielen und mich mit den Besten zu messen“, hatte der 32-Jährige im April bei CNN betont.

Nur einen Monat später verlängerte er allerdings seinen Vertrag bei Südafrikas Rekordmeister. Bei einem europäischen Klub wird Williams wohl nicht mehr landen. Um sich mit den besten Europas zu messen, muss er das aber offensichtlich auch überhaupt nicht. Schließlich hat er es auch aus Südafrika heraus geschafft, unter den Finalisten für die Yashin-Trophy zu sein.