Gerwyn Price scheidet sensationell bereits in der Runde der Letzten 32 aus der Darts-WM aus. In seinem Match gegen Brendan Dolan findet der Iceman nie wirklich zu seinem gewohnten Niveau und unterliegt letztlich mit 2:4 Sätzen. Auch Ricardo Pietreczko musste als letzter Deutscher seine Segel streichen.
Price meldet sich nach Sensations-Aus
In seiner Instagram-Story äußerte sich der 38-jährige Price zu seinem Ausscheiden: „Ich bin absolut enttäuscht über die Chancen, die ich heute vergeben habe. Ich habe zu viel versucht und mich selbst fertig gemacht.“
Er bedankte sich für die Unterstützung der Zuschauer und betonte, dass er nicht in den Flow gekommen sei. „Brendan hat jede Chance genutzt, die ich ihm gegeben habe. Ich werde hoffentlich daraus lernen“, so der Waliser.
Price, der nach seinem irren Kopfhörer-Auftritt mitsamt des Ausscheidens im vergangenen Jahr gegen Gabriel Clemens im Ally Pally nach seinem zweiten WM-Titel greifen wollte, war von Beginn an im Hintertreffen.
So erwischte er einen durchschnittlichen Start in die Partie, musste Dolan den ersten und dritten Satz überlassen, stand gerade einmal bei drei 180ern. Auch in der Folge konnte der Waliser zwar zum 2:2-Satzausgleich checken, ließ jedoch über die gesamte Partie seine gewohnte Klasse vermissen.
Price mit soliden Average - doch Dolan zu stark
Zwar standen am Ende 95,76 Punkte im Durchschnitt auf dem Scoreboard des Walisers, doch auch seine Doppelquote von 38% war nicht mehr als solide. Dolan hingegen nutzte jeden zweiten seiner Checkdarts und zeigte sich nervenstark. Der Nordire gewann jeden seiner Sätze im Entscheidungsleg!
Speziell im sechsten und matchentscheidenden Satz legte der „History Maker“ einen starken 101,3er Average auf und konnte sich so bereits zwei Legs vor Matchende einen Matchdart auf das Bulls Eye sichern - nutzte letztlich aber erst im Deciding Leg des Satzes seinen zweiten Matchdart auf die Doppel 20.
Price hätte unter Umständen mit einem WM-Titel das neue Jahr als Nummer eins der Order of Merit starten können - sieht sich nach der enttäuschenden Niederlage allerdings maximal mit dem fünften Platz in der Geldrangliste konfrontiert.
„Pikachu“ verpasst WM-Sensation
Analog zur ersten großen Überraschung des Abends, wollte auch der letzte verbliebene Deutsche, Ricardo Pietreczko, eine Sensation im Sechszehntelfinale schaffen.
Pietreczko vergab am Donnerstagabend allerdings seine Chance auf das Achtelfinale in dramatischer Manier. Gegen die Nummer drei der Welt, Luke Humphries, kämpfte „Pikachu“ zwar nach Kräften, zwang den Engländer gar in einen Entscheidungssatz und unterlag dennoch knapp mit 3:4-Sätzen.
Dabei führte der 29-Jährige gar mit 3:1 in Sätzen, konnte aber gegen Ende der Partie den sich aubäumenden Humphries nicht mehr in Zaum halten und verlor sechs Legs in Folge. Noch auf der Bühne schrie „Cool Hand“ in Richtung des Publikums seine pure Freude und Erleichterung heraus und zeigte an, dass er es nicht hören könne.
Denn kurioserweise jubelte das Publikum im Londoner Alexandra Palace unentwegt für den Deutschen und pfiff den Engländer Humphries gnadenlos aus. Vor der WM war bekannt geworden, dass rund ein Viertel der Tickets nach Deutschland verkauft worden war
Gurney besiegt „Rapid“ Ricky Evans
In der letzten Partie des Abends untermauerte Daryl Gurney seine Favoritenrolle gegenüber dem schnellsten Spieler auf der Tour, „Rapid“ Ricky Evans.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten drehte der Nordire zeitweise auf und bugsierte den Favoritenschreck - Evans hatte zuvor den an sechs gesetzten Nathan Aspinall geschlagen - mit 4:2 aus dem Turnier.
Mit einem soliden Average von 93,53 sicherte sich Gurney das Aufeinandertreffen am Samstagabend mit Dave Chisnall im Achtelfinale. Vor allem drei High-Finishes, darunter die 130 zum Break im Entscheidungssatz, halfen dabei.
Darts-WM: Alle Matches der Abendsession im Überblick
Gerwyn Price - Brendan Dolan 2:4 (2:3, 3:1, 2:3, 3:0, 2:3, 2:3)
Ricardo Pietreczko - Luke Humphries 3:4 (1:3, 3:1, 3:2, 3:0, 2:3, 1:3, 0:3)
Ricky Evans - Daryl Gurney 2:4 (3:1, 2:3, 3:2, 2:3, 2:3, 1:3)