Titelverteidiger Luke Humphries? Schon raus. Michael van Gerwen? Ebenfalls. Und auch Michael Smith und Peter Wright werden beim Grand Slam of Darts (ab 20:00 Uhr LIVE im TV auf SPORT1) nicht den Siegerpokal in die Höhe recken. Auch Altmeister James Wade überstand das Achtelfinale nicht. Der Weg scheint frei für Luke Littler - oder auch einen Überraschungsmann.
Zweite Reihe lehrt Stars das Fürchten
Das Ausscheiden einiger Turnierfavoriten sorgt allerdings dafür, dass andere Spieler ins Rampenlicht rücken. Neben Martin Lukeman, der sensationell seine Gruppe gewann und Ross Smith im Achtelfinale eliminierte, qualifizierten sich auch Mickey Mansell und Cameron Menzies für das Viertelfinale.
„Vielleicht muss ich mich morgen krank melden“, teilte Menzies, der neben dem Darts noch als Klempner arbeitet, nach seinem emotionalen 10:9-Coup gegen Wade augenzwinkernd mit. Daneben trumpfte Gian van Veen in der Gruppenphase mit drei Siegen und Averages von 114,71 und 110,39 auf.
De Decker fordert Littler
Auch Mike de Decker, zuletzt mit seinem Sieg beim World Grand Prix der Mann der Stunde, spielte erneut groß auf - und muss nun gegen Littler im Achtelfinale ran. „Luke ist ein phänomenaler Spieler, aber ich werde mich nicht anders vorbereiten, als ich es normalerweise tue. Ich erwarte, dass es ein gutes Match wird“, so der Belgier über seinen nächsten Kontrahenten.
Van Veen bekommt es seinem Achtelfinalspiel nun mit Ryan Joyce zu tun. Joyce, der für das Ausscheiden van Gerwens verantwortlich war, zollte seinem Gegenüber großen Respekt: „Gian ist ein großartiger Spieler und geht als Favorit in dieses Match. Aber ich habe definitiv meine Chancen, wenn ich mein Niveau ein wenig steigern kann.“
Part: Littler nun Favorit
Geht es nach dem SkySports-Experten und dreimaligen Weltmeister John Part, ist Luke Littler jetzt der große Turnierfavorit. Der junge Engländer stand nach zwei Spielen bereits als Achtelfinalist fest. Entsprechend gelassen ging „The Nuke“ in sein Duell mit Lourence Ilagan (5:3). „Ich war sehr entspannt auf der Bühne, weil ich wusste, dass ich bereits für die nächste Runde qualifiziert war. [...] Aber ich wollte diesen letzten Gruppenkampf trotzdem gewinnen und habe ihn genossen.“
Auf die Frage, ob das Scheitern des Weltranglistenersten Auswirkungen auf sein Spiel habe, antwortete Littler gelassen: „Nein, das Ausscheiden von Luke Humphries macht nicht mehr Druck.“
Der englische Weltranglistenerste schied - wie sein Dauerrivale Michael van Gerwen - als Gruppendritter aus dem Turnier aus. Noch schlimmer erwischte es den Weltranglistenzweiten Michael Smith. Nach einer 1:5-Niederlage gegen Jermaine Wattimena kassierte der „Bully Boy“ im direkten Duell um den Achtelfinaleinzug einen „White Wash“ gegen De Decker.
Ebenfalls früh aus dem Turnier verabschieden musste sich Peter Wright. Nach drei Niederlagen und einer Leg-Differenz von 5:15 schied der Weltmeister von 2020 als Gruppenletzter sang- und klanglos aus. In 20 Legs warf „Snakebite“ eine 180.
Humphries mit den Gedanken nicht beim Darts
Niedergeschlagen zeigte sich Humphries nach seinem frühzeitigen Ausscheiden. Familiäre Gründe hätten dazu geführt, dass Humphries sich in Wolverhampton nicht in Topform präsentierte.
„Ich bin enttäuscht, dass ich aus dem Grand Slam ausgeschieden bin. Ich war nicht ich selbst auf der Bühne, aber ich hatte diese Woche andere Dinge im Kopf. Ich freue mich darauf, zu meinem kleinen Sohn zurückzukehren, der in den letzten Tagen krank war“‚ schrieb der Weltranglistenerste auf X.