Der gewonnene WM-Titel der deutschen Basketballer hat hohe Wellen geschlagen. Auch Uli Hoeneß, der Ehrenpräsident des FC Bayern, hat zu Hause mitgefiebert.
Hoeneß: „Ich habe so laut gebrüllt“
In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung verriet der 71-Jährige, wie er den Halbfinalsieg gegen die USA erlebt hat: „Das Spiel war ja mittags, meine Frau hat geschlafen, aber ich habe so laut gebrüllt und bin auf und ab getigert, dass sie aus dem Zimmer kam und gefragt hat: Was ist denn los?“
Die Partie gegen den vermeintlich übermächtigen Gegner entwickelte sich zu einem Drama, bei welchem die Deutschen letztlich den längeren Atem hatten. Hoeneß kritisierte zugleich, dass die Partie nicht im öffentlich-rechtlichen TV lief, sondern das ZDF erst das Endspiel übertragen hat.
Hoeneß-Forderung an die Öffentlich-Rechtlichen
„Man sieht, dass die Öffentlich-Rechtlichen auf einem ziemlich falschen Weg sind“, sagte der basketballbegeisterte 71-Jährige in aller Deutlichkeit und fügte hinzu: „Sie sollten zeigen, was die Zuschauer sehen wollen, und nicht, was sie glauben, produzieren zu müssen. Ich sehe die hunderttausendste Talkshow, aber wenn die deutsche Nationalmannschaft Weltmeister wird, sehe ich lange nichts. Spätestens nach dem Viertelfinale hätte man meiner Meinung nach alle Hebel in Bewegung setzen müssen, um die WM mit diesem großartigen Team ins Programm zu nehmen.“
Hoeneß forderte zudem, dass die Highlights wichtiger Sportarten im Öffentlich-Rechtlichen laufen müssen.
Dabei betonte er, dass er es nicht nur deswegen fordere, weil dies auch dem FC Bayern nutzen würde, sondern auch, „weil es so ein großartiges Spiel ist. Im Halbfinale gegen die USA gab es keine einzige Verschnaufpause, das ging bumm-bumm-bumm, Angriff links, Angriff rechts, der Andi Obst hat den Ball kaum in der Hand gehabt, da lag er schon wieder im Korb.“
Hoeneß ergänzte: „Das war großes Drama. Aber unsere Öffentlich-Rechtlichen übertragen ja lieber, wie ein Schauspieler mit seinem Hund Gassi geht.“