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Borussia Dortmund: Watzke über Mentalität, Titel, Favre, Saisonziele

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Borussia Dortmund: Watzke über Mentalität, Titel, Favre, Saisonziele

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Watzke nimmt Schalke als Beispiel

Hans-Joachim Watzke spricht über die Ziele und Spielweise des BVB. Der Klub-Boss vergleicht Favre mit Klopp und bringt Schalke als Mentalitäts-Beispiel ins Spiel.
Der BVB-Boss hat auf die Frage nach der fehlenden Mentalität im Dortmunder Team einen Vergleich zu Amine Harit vom Erzrivalen Schalke 04 in der vergangenen Saison gezogen.
SPORT1
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von SPORT1
Hans-Joachim Watzke spricht über die Ziele und Spielweise des BVB. Der Klub-Boss vergleicht Favre mit Klopp und bringt Schalke als Mentalitäts-Beispiel ins Spiel.

Nach den zuletzt enttäuschenden Ergebnissen hält Borussia Dortmund an seiner Zielsetzung für diese Saison fest - und das ist die Meisterschaft. "Daran korrigieren wir nichts. Wir versuchen alles. Nicht mehr, nicht weniger", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke im Interview der Süddeutschen Zeitung.

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Der BVB hatte in der Liga aus den vergangenen zwei Spielen nur zwei Punkte geholt (jeweils ein 2:2 bei Eintracht Frankfurt und gegen Werder Bremen) und belegt in der Tabelle nur den achten Platz.

Am Mittwoch trifft der BVB am zweiten Spieltag der Champions League auf Außenseiter Slavia Prag (Champions League: Slavia Prag - Borussia Dortmund, ab 18.55 Uhr im LIVETICKER). Nach dem 0:0 zum Auftakt gegen den FC Barcelona ist ein Sieg fast schon Pflicht.

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Watzke nimmt Schalke als Beispiel

Auf die Frage nach der fehlenden Mentalität im Dortmunder Team verweist der BVB-Boss ausgerechnet auf den Erzrivalen Schalke 04. "Jeder definiert den Begriff Mentalität doch anders. Ich nehme jetzt mal - Achtung! - das Beispiel Schalke 04. Das ist die Mannschaft der vergangenen Saison, der man medial jegliche Mentalität abgesprochen hat. Das habe ich selten so schroff erlebt", erklärte Watzke und nennt als Beispiel Schalke-Profi Amine Harit.

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"Der wurde ja durchs Feuer geschickt. Doch jetzt ist an ein paar Stellschrauben gedreht worden, und auf einmal wird die Mentalität von Harit und den Schalkern über den grünen Klee gelobt. Obwohl die Mannschaft personell so gut wie unverändert ist. Ich würde sagen: Entweder hast du Mentalität - oder nicht."

Mentalität eine reine Schlagwort-Diskussion

In der vergangenen Saison hatte sich der BVB extra mit Spielern wie Axel Witsel oder Thomas Delaney verstärkt, um mehr "Mentalität" reinzubringen. Diese war auch über weite Strecken der Saison sichtbar, auch wenn es dann "nur" zur Vize-Meisterschaft gereicht hat. 

Deswegen kann Watzke die Diskussion um die fehlende Mentalität im BVB-Team nicht nachvollziehen. "Als wir am Ende der vergangenen Saison bei Hertha in den letzten Minuten zwei Tore machen und gewinnen, wurde von 'Mentalitätsmonstern' geschrieben. Wenn du aber zwei Minuten vor Schluss selbst einen reinkriegst, wird auf einmal das Gegenteil behauptet. Das führt nicht zum Ziel. Das sind reine Schlagwort-Diskussionen."

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Watzke über Spielweise des BVB

Watzke vermisst bei seinen Spielern zeitweise die nötige Aggressivität, um den Gegner auch einmal kämpferisch niederzuringen. "Wir müssen lernen, unser Tor wieder mit Zähnen und Klauen zu verteidigen, und dürfen uns nicht nur auf unseren schönen Fußball verlassen", moniert der BVB-Macher. Das passiere übrigens meistens, "wenn wir auf Gegner treffen, denen wir uns fußballerisch überlegen fühlen".  

Der BVB habe eine Kader, "in dem die meisten Spieler fußballerisch auf sehr hohem Niveau agieren, mit sehr viel Technik, sehr viel Speed. Solche Mannschaften schweben immer in der Gefahr zu glauben, damit alles lösen zu können."

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Watzke fordert deshalb die totale Fokussierung über 95 Minuten von seinen Spielern. "Die Bereitschaft, auf höchstem Level gierig zu bleiben. Und dem Gegner das zu zeigen. Da ist bei uns Luft nach oben."

Der BVB müsse sich mehr an Juventus Turin orientieren. Die seine extrem aufs Resultat fokussiert. Davon brauche der BVB ein bisschen mehr. "Wenn wir Titel gewinnen wollen, müssen wir an dieser Weggabelung, an der wir uns gerade befinden, klar erkennen: Nur mit schönem Fußball wird das nichts!"

Watzke spricht über Kohfeldt-Gerüchte

Nach den zuletzt durchwachsenen Auftritten der Borussia waren bereits erste Zweifel an der Arbeit von Coach Lucien Favre aufgekommen, die darin gipfelten, dass Werder-Coach Florian Kohfeldt mit dem BVB in Verbindung gebracht wurde. Laut dem Portal deichstube soll es bereits Annäherungen zwischen Kohfeldts Umfeld und dem BVB gegeben habe.

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Favre wird vorgeworfen, zu ruhig zu sein. Anders als zum Beispiel Kohfeldt oder Jürgen Klopp, die ihre Teams lautstark von der Linie anfeuern oder in der Kabine für die nötige Motivation sorgen. Watzke will sich auf diese Argumentation allerdings gar nicht erst einlassen. 

"Jeder Trainer ist anders. Manche sind extrovertierter, manche introvertierter. Ich bin in der Halbzeit nicht in der Kabine und kann das nicht beurteilen", sagte er. Auf die Frage, ob ein Trainer seine eigene Art oder eben Mentalität an die Mannschaft weitergeben sollte, bezog Watzke in Bezug auf Kohfeldt klar Stellung. 

"Das war in der vergangenen Saison ja auch so. Und ich weiß nicht, wie viele Punkte wir unter Lucien Favres Leitung besser waren als Werder Bremen", sieht Watzke Favres ruhige Art nicht als Manko an.

Deutliche Worte fand er für Ex-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang, der 2018 zum FC Arsenal wechselte. "Pierre-Emerick Aubameyang, der beim FC Arsenal großartig spielt, wird wahrscheinlich warm ums Herz, wenn er auf sein Konto schaut, aber mittwochs guckt er bei der Champions League regelmäßig nur im Fernsehen zu und ist traurig", meinte Watzke. 

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Watzke: Favre nicht mit Klopp vergleichen

Angesprochen auf den Vergleich zum früheren Dortmunder Erfolgstrainer Jürgen Klopp sagte er: "Wenn man sich für einen Trainer entscheidet, ist das nie ein Wunschkonzert. Ein Trainer ist auf eine gewisse Art und Weise immer in seiner Persönlichkeitsstruktur verhaftet."

Natürlich sei es "ein bisschen ein Problem, dass Klopp ein außergewöhnlicher Typ war, der obendrein noch zu einer Stadt und einem Klub wie Dortmund passte, wie man es sich kaum schöner ausmalen kann", sagte der BVB-Boss.

"Man kann die Persönlichkeiten von Jürgen Klopp und Lucien Favre nicht vergleichen. Man kann Klopp auch nicht mit Ottmar Hitzfeld vergleichen, der bei uns mindestens genauso erfolgreich war. Man darf sich nicht an der Vergangenheit berauschen. Das führt in der Gegenwart zu nichts."