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Sündenbock? Ein Bayern-Aus mit Sprengkraft

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Sündenbock? Ein Bayern-Aus mit Sprengkraft

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Ein Bayern-Aus mit Sprengkraft

Der Bayern-Abschied von Dr. Holger Broich hat sich angedeutet - spätestens als der Fitness-Chef seinem Ärger in einem Interview Luft machte. Dabei hat sich der 49-Jährige über die Jahre einen exzellenten Ruf erarbeitet.
Kingsley Coman könnte den FC Bayern nach fast neun Jahren verlassen. Nach SPORT1-Informationen ist der Flügelflitzer ein Wackelkandidat beim deutschen Rekordmeister.
Johannes Fischer
Johannes Fischer
Stefan Kumberger
Stefan Kumberger
Der Bayern-Abschied von Dr. Holger Broich hat sich angedeutet - spätestens als der Fitness-Chef seinem Ärger in einem Interview Luft machte. Dabei hat sich der 49-Jährige über die Jahre einen exzellenten Ruf erarbeitet.

Am Mittwochmittag verkündete der FC Bayern, dass er die Zusammenarbeit mit dem langjährigen Fitness-Chef Dr. Holger Broich Ende Juni beenden werde. Was in früheren Zeiten vermutlich eine Randnotiz gewesen wäre, hatte durchaus Sprengkraft. Zumal tags darauf direkt ein neuer „Head of Performance“ vorgestellt wurde.

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Zehn Jahre lang war Broich beim Rekordmeister dafür verantwortlich, die Trainingsbelastungen der Spieler so auszutarieren, dass sie in der bestmöglichen Form in die Partien gehen konnten.

Neun Jahre lang klappte dies zumeist vorzüglich, doch in der vergangenen Saison mehrten sich die Muskelverletzungen der Profis – und infolgedessen auch die Kritik an Broich.

Fast 50 Ausfälle hatten die Münchner im Saisonverlauf zu beklagen – ein wohl mitentscheidender Faktor, dass der frühere Serienmeister die Spielzeit ohne einen einzigen Titel abschloss.

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Der 49-Jährige, den Stadionsprecher Stephan Lehmann immer als „Fitness-Papst“ anpries, sah sich auf einmal mit kritischen Stimmen im Verein konfrontiert.

Broich fühlt sich als Sündenbock

Besonders ärgerte ihn, dass die Kritik an seiner Arbeit nach außen gedrungen war und damit seinen Ruf beschädigte. Broich, der in der Branche als absoluter Fachmann gilt, wollte sich dies nicht bieten lassen und ging selbst in die Offensive.

Seinen Unmut darüber, als Sündenbock für die Verletzungsmisere der Bayern gesehen zu werden, zeigte Broich vor zwei Wochen in einem kicker-Interview.

„Die Faktenlage ist klar: Wir haben in diesem Jahr keine gute Leistung gebracht und hatten zu viele Verletzte“, räumt er zwar ein: „Aber sich jetzt einen Mann herauszupicken und auf ihn mit dem Finger zu zeigen, finde ich sehr enttäuschend.“

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Ihn als alleinigen Sündenbock abzustempeln, empfand Broich als „üble Nachrede“ - was wiederum dem Verein nicht geschmeckt haben dürfte. Spätestens zu diesem Zeitpunkt schien die Trennung unausweichlich.

Unterstützung bekam Broich indes von zwei früheren Mitstreitern: „Holger ist ein Top-Fachmann. Diese negative Behandlung hat er nicht verdient. Soweit ich es überblicke, ist er der beste Fitnesstrainer“, sagte der frühere Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt bei der Bild.

Heynckes: „Das hat Holger nicht verdient“

Und auch Erfolgscoach Jupp Heynckes ließ nichts über Broich kommen. „Er ist der Erste, der am Morgen kommt, und der Letzte, der am Abend das Trainingsgelände verlässt. Er ist unfassbar fleißig und engagiert. Die Kooperation funktionierte fantastisch.“

Heynckes empfand es als ungerecht, „dass da jetzt Kritik aufkommt. Das hat Holger nicht verdient.“

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Es half alles nichts – das Tischtuch zwischen den Bayern und Broich war offenbar unwiderruflich zerschnitten.

Einen neuen Job zu finden, dürfte für den Sportwissenschaftler kein Problem sein. Zumindest neun von zehn Jahre lang beim Branchenprimus exzellente Arbeit geleistet zu haben, sollte ihn zu einem äußerst begehrten Mann am Markt machen.