Mit einem gefühlvollen Lupfer schoss er Eintracht Frankfurt ins Viertelfinale der Europa League: Luka Jovic begeistert Europa.
Jugendcoach: Junger Jovic wie Müller
Keine Überraschung für Tomislav Milicevic, der sich noch gut an den achtjährigen Jovic erinnert. "Ich fand es erstaunlich, dass ein Junge seines Alters in der Lage war, auf diese Weise zu spielen und so geschickt den Ball zu halten", sagte der ehemalige Jugendtrainer des Frankfurt-Stürmers im Gespräch mit dem Bleacher Report. Er sah Jovic bei einem Jugendturnier in Bosnien. Milicevic selbst hatte zu dieser Zeit das Traineramt der U12 von Roter Stern Belgrad inne.
"Er erinnerte mich ein wenig an Gerd Müller, mit einer ähnlichen Körpergröße", erzählte der 78-Jährige. "Luka war mit beiden Füßen gut. Er hatte ein gutes Gespür für das Aufbau- und Zusammenspiel, und ich sah, dass er einen unglaublichen Torinstinkt hatte. Das kannst du nicht lernen - es wurde ihm von Mutter Natur gegeben. Und er hat diesen Trieb auch heute noch."
"Konzentrierte sich mehr auf Frisur als alles andere"
Dieser Torinstinkt hat Jovic zu einem der begehrtesten Spieler im europäischen Fußball gemacht - bei Top-Teams wie Chelsea, Barcelona, Real Madrid und Manchester City steht der 21-Jährige auf der Wunschliste.
Doch einfach war es für ihn zu Beginn nicht. Als Milicevic den jungen Jovic nach Belgrad holte, musste das Talent hohe Bürden auf sich nehmen. "Am Anfang reiste er jeden Tag mit dem Bus von Bijeljina nach Belgrad und zurück", erzählte sein Jugendtrainer - eine unglaubliche Strecke von 135 Kilometern. Jovic sei aus einem armen Umfeld gekommen, was Milicevic in seinem Glauben noch bestärkte, dass Jovic der Durchbruch gelingen würde. "Als ich das sah, war ich noch mehr davon überzeugt, dass er es schaffen würde."
Milicevic blickte aber nicht nur auf die positiven Eigenschaften des Serben zurück - manchmal wurde er sogar richtig wütend auf den Teenager, "weil er auf dem Trainingsplatz so faul aussah". Jovic habe damals noch lange Haare gehabt und "in einigen Trainingseinheiten konzentrierte er sich mehr auf seine Frisur als auf alles andere".
Auch Jovics Vorliebe für Schokolade, Chips und Donuts bereitete den Offiziellen bei Belgrad Sorgen. Doch wirkliche Zweifel daran, dass Jovic eines Tages ein Großer werden würde, kamen nicht auf. Geschäftsführer Zvezdan Terzic gelobte: "Jovic wird der beste Stürmer Europas."