Dick vermummt stapfte Laura Dahlmeier durch das dichte Schneetreiben von Östersund. Leichtes Training statt aufregender WM-Staffel war angesagt - der erhoffte goldene Auftakt eines neuen Wintermärchens für die Biathlon-Königin am Donnerstag kurzerhand ausgefallen.
Dahlmeier will im Sprint angreifen

Stattdessen setzte sich die leidige Krankheits-Geschichte der 25-Jährigen fort. Zum wiederholten Male in diesem Winter plagt sich Dahlmeier mit einer Erkältung herum, das Mixed-Rennen sagte sie deshalb schweren Herzens ab.
Sprint hat Priorität für Dahlmeier
Dahlmeier, die von Denise Herrmann ersetzt wurde, habe "leichte gesundheitliche Probleme. Es war eine Vorsichtsmaßnahme. Wir wollen ihr Luft geben, damit sie mit hoher Wahrscheinlichkeit am Freitag und Sonntag starten kann. Das hat absolute Priorität", sagte Bundestrainer Mark Kirchner. (Biathlon-WM: Sprint der Frauen ab 16.15 Uhr im LIVETICKER)
Der Ausfall in der Staffel war der nächste Rückschlag für die 25-Jährige, der offenbar Tagestemperaturen von minus zehn Grad in Mittelschweden zugesetzt hatten: Wegen eines Mountainbike-Unfalls in der Sommer-Vorbereitung und eines geschwächten Immunsystems war die siebenmalige Weltmeisterin erst kurz vor Weihnachten in die Saison gestartet. Nach dem Weltcup in Nove Mesto fiel sie dann wegen einer Erkältung für die Rennen in Oberhof aber erneut aus.
Zuletzt hatte sie zudem die WM-Generalprobe in Soldier Hollow ausgelassen, um sich perfekt auf den Saisonhöhepunkt vorzubereiten.
Gesundheitsprobleme
Doch erneut macht Dahlmeier ihre Gesundheit einen Strich durch die (Medaillen-)Rechnung. Schon vor dem WM-Auftakt hatte die Doppel-Olympiasiegerin von einem "schwierigen Jahr mit Höhen und Tiefen" berichtet. Sie sei "einfach nicht so belastungsverträglich wie sonst und damit auch ein bisschen anfälliger für Infekte. Aber es ist, wie es ist. Und ich muss einfach die Pausen annehmen, die mir mein Körper vorgibt."
Bereits vor zwei Jahren hatte sie bei der WM in Hochfilzen mehrmals einen Schwächeanfall erlitten.
Dahlmeier: "Gute Ergebnisse gehabt"
Abschreiben sollte man Dahlmeier, die 2017 mit fünf Titeln der große Star gewesen war, trotz ihrer anhaltenden Probleme aber nicht. Sie habe, "wenn ich gestartet bin, dann doch viele gute Ergebnisse gehabt", sagte sie. Höhepunkte des Winters waren der Weltcupsieg im Massenstart von Antholz und zwei zweite Plätze in der Verfolgung.
Deshalb hege sie für die Titelkämpfe in Östersund, betonte sie noch am Mittwoch, "schon gewisse Ziele. Das heißt, wie jedes Jahr möchte ich zum Saisonhöhepunkt meine Bestleistung abrufen. Man hat gesehen, dass ich durchaus um den Sieg oder ums Podium mitkämpfen kann." Sie habe "Spaß" und fühle sich "gut, es passt. Aber man muss schauen, was dabei herauskommt. Es ist nicht jeden Tag gut."
Als hätte sie es geahnt.
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