Anastasia Pavlyuchenkova gönnte sich ein paar Gummibärchen und stürmte dann ins Finale, Stunden später folgte ihr die kluge Strategin Barbora Krejcikova nach einer echten Nervenschlacht: Die 29 Jahre alte Russin und die vier Jahre jüngere Tschechin duellieren sich um den Titel bei den French Open. Für beide ist es das bisher größte Match ihrer Karriere.
Damen-Finale der French Open fix
"Wow, es ist unglaublich, es ist so emotional für mich, ich weiß gar nicht, was ich denken und sagen soll", sagte Pavlyuchenkova nach ihrem 7:5, 6:3-Erfolg gegen die Slowenin Tamara Zidansek. In ihrem 52. Versuch schaffte sie es endlich in ein Majorfinale, so einen langen Anlauf hatte noch keine Spielerin genommen: "Ich versuche, es jetzt wirklich locker zu nehmen."
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Kreicikova dankt verstorbener Ex-Trainerin
Zuletzt hatte in Maria Sharapova 2014 eine Russin in Roland Garros den Titel gewonnen - und die fünfmalige Majorsiegerin, die ihre Laufbahn bereits beendet hat, gratulierte prompt in den Sozialen Netzwerken.
Im sechsten Jahr in Folge wird sich in Paris eine Spielerin ihren ersten Grand-Slam-Titel sichern - und auch Krejcikova ist nach ihrem 7:5, 4:6, 9:7-Erfolg im Halbfinale gegen die Griechin Maria Sakkari nun wild entschlossen, die große Gelegenheit zu ergreifen. "Ich wollte immer schon so ein Match spielen. Hier, aber auch im normalen Leben ist es das Wichtigste, zu kämpfen", sagte eine aufgewühlte Krejcikova, die auch noch ihrer verstorbenen Ex-Trainerin Jana Novotna dankte.
3:18 Stunden dauerte das Match, in dem für Sakkari ein Traum platzte: Als erste Griechin wäre sie in ein Majorfinale eingezogen. Aber die Hellenen haben noch ein Eisen im Feuer. Denn bei den Männern hat Stefanos Tsitsipas, Halbfinalgegner von Alexander Zverev am Freitag, noch alle Chancen.
Während bei den Männern aber Rekordsieger Rafael Nadal vor seinem Duell mit Novak Djokovic weiter der Favorit bleibt und zum fünften Mal in Folge gewinnen könnte, ging es beim Frauen-Wettkampf turbulent zu - nicht allein durch den Rückzug von Naomi Osaka als Folge ihres vieldiskutierten Presse-Boykotts. Anschließend musste eine Favoritin nach der anderen ihren Koffer packen.
Daran arbeiteten auch Pavlyuchenkova und Krejcikova kräftig mit. Die Russin, die sich gegen Zidansek in einer Pause im zweiten Satz ein wenig Naschzeug als Nervennahrung genehmigte, schickte unter anderem die hoch eingeschätzten Aryna Sabalenka und Wiktoria Asarenka aus Belarus nach Hause. Krejcikova schaltete Elina Switolina aus der Ukraine und Supertalent Cori Gauff aus den USA aus - und könnte sich jetzt als ungesetzte Spielerin in die Geschichtsbücher eintragen.