Djokovic: Der Tennis-Djoker Serbiens
Geboren: 22. Mai 1987 in Belgrad
Familienstand: Verheiratet, ein Sohn und eine Tochter
Grand-Slam-Titel: 16
Novak Djokovic gilt als einer der größten Tennis-Stars der Neuzeit. In seiner ruhmreichen Karriere ist bereits einiges an Titeln zusammengekommen. So konnte der 31-Jährige als einer von nur acht Tennis-Spielern alle vier Grand-Slam-Turniere für sich entscheiden. Dazu kommen zahlreiche Siege auf der ATP-Tour und die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking im Einzel. Insgesamt gewann der serbische Tennis-Profi bereits über 100 Millionen US-Dollar an Preisgeld. Als erster Spieler überhaupt übersprang er diese gigantische Schwelle.
Die Stärken Djokovics liegen vor allem in seiner Athletik und der Beinarbeit. Auch das Grundlinienspiel zeugt von echter Weltklasse. SPORT1 blickt auf seine beeindruckende Karriere zurück:
Bereits im Alter von vier Jahren greift Djokovic erstmals zum Tennisschläger. Trotz aller durch den Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien bedingten Probleme trainiert er hart weiter, um sich seinen Wunsch später als Profi auf der Tour zu spielen zu erfüllen. Als Zwölfjähriger nimmt ihn Niki Pilic in München in seiner Tennis Academy unter seine Fittiche.
2003 debütiert er als Profi und auch bei den Junioren erreicht er beachtliche Ergebnisse. So steht er 2004 im Halbfinale der Australian Open. Spätestens nach seinem Sieg beim Challenger-Turnier in Aachen 2004 ist klar, dass dem Serben eine große Karriere bevorsteht. In der Weltrangliste geht es für ihn schnell nach oben.
2005: Erste Erfolge bei Grand-Slam-Turnieren
Seinen ersten Auftritt bei einem Grand-Slam-Turnier hat Novak Djokovic im Januar 2005 in Melbourne. In der ersten Runde ist gegen den Russen Marat Safin allerdings schon Endstation.
In Wimbledon übersteht er im selben Jahr zumindest schon einmal die ersten beiden Runden, ehe er am Franzosen Sebastian Grosjean scheitert. Auch bei den US Open in Flushing Meadows zieht der Serbe in die dritte Runde ein.
Im Juli 2006 gewinnt Djokovic das ATP-Turnier in Amersfoort in den Niederlanden und im Oktober siegt er im französischen Metz, wodurch er auf den 16. Platz der Rangliste klettert.
Auch damals ist seine schöne Freundin Jelena Ristic dabei. Seit 2014 sind die Beiden verheiratet und haben heute zwei gemeinsame Kinder.
Bei den US Open 2007 erreicht Djokovic zum ersten Mal in seiner Karriere und als erster serbischer Spieler überhaupt ein Grand-Slam-Finale, das er trotz mehrerer Satzbälle (5 im ersten, und 2 im zweiten Satz) mit 6:7, 6:7 und 4:6 gegen Roger Federer verliert.
2008: Erster Grand-Slam-Sieg
Am 27. Januar 2008 gelingt Djokovic mit dem Sieg bei den Australian Open sein erster Grand-Slam-Erfolg. Er ist damit der erste Serbe, der einen Herren-Grand-Slam-Titel gewinnt und mit seinen 20 Jahren auch der jüngste Gewinner der Australian Open.
Bei den US Open 2008 besiegt er den Amerikaner Andy Roddick im Viertelfinale und bringt anschließend die Fans und Roddick gegen sich auf. "Andy hat ja gesagt, ich hätte 16 Verletzungen? Das stimmt offenbar nicht, oder? Ich bin froh, dass ich hier gewonnen habe, in seiner Stadt, mit seinen Fans", motzt er beim Sieger-Interview.
2010: Djokovic führt Serbien zum Davis-Cup-Sieg
2010 gewinnt Djokovic mit seinen serbischen Kollegen den Davis Cup. "Viele können sich gar nicht vorstellen, was dieser Sieg für unser Land bedeutet hat. Wir hatten einen schrecklichen Krieg, wir haben harte Zeiten hinter uns und haben sie noch immer nicht überwunden", sagt Djokovic anschließend.
2011: Wimbledon-Triumph und Nummer eins der Welt
2011 ist das Jahr des Djokers: Beim Hopman Cup in Perth zieht er an der Seite seiner Landsfrau Ana Ivanovic ins Finale ein. Wegen einer Verletzung Ivanovic' können sie dort das Endspiel aber nicht bestreiten.
Nach dem Erfolg bei den Australian Open 2011 und einer bereits zweistelligen Siegesserie, gewinnt Djokovic im selben Jahr auch das ATP-Turnier in Dubai.
Die Siegesserie Djokovic' reißt im Halbfinale von Roland Garros gegen Roger Federer. Insgesamt dauert diese Serie 42 Spiele lang an. Den Rekord von John McEnroe stellt er damit ein.
Mit dem Wimbledon-Sieg 2011 gelingt dem Serben der bislang größte Erfolg in seiner Karriere. Noch dazu übernimmt er zum ersten Mal die Nummer 1 der Weltrangliste.
2013: Becker wird Djokovics Trainer
Es ist die Überraschung in der Tenniswelt - Boris Becker wird Trainer des damals besten Tennisspielers der Welt: Novak Djokovic. Ende 2013 stößt das deutsche Idol zum Team.
Das erste große Turnier für das neue Gespann steigt Anfang 2014. Bei den Australian Open läuft es aber nicht wie geplant: Djokovic scheitert im Viertelfinale bei seinem Lieblingsturnier.
Nach mehreren enttäuschenden Ergebnissen fährt Djokovic 2014 den nächsten Wimbledon-Sieg in überragender Dominanz ein. Es soll nicht der letzte bleiben. Nur ein Jahr später gelingt ihm der große Coup erneut.
Nach knapp drei Jahren folgt die Trennung. Die Bilanz der Zusammenarbeit: 25 Titel, darunter sechs Grand Slams.
2016 gelingt ihm etwas, was Becker in seiner Karriere als Spieler verwehrt geblieben war: Der Sieg bei den French Open. In seinem vierten Finale in Paris besiegt er Andy Murray, den er bereits zu Jahresbeginn im Finale der Australian Open geschlagen hatte, und vollendet damit als achter Spieler im Einzel den Karriere-Grand-Slam.
2017 muss der "Djoker" einige herbe Rückschläge verkraften. Die Saison beendet er vorzeitig wegen einer Verletzung. Aufgrund des vorzeitigen Saisonendes wird er erstmals seit mehr als zehn Jahren nicht mehr in den Top Ten der Weltrangliste geführt.
2018: Das Jahr des grandiosen Comebacks
Nach erneutem Trainerwechsel 2018 findet Djokovic allmählich wieder zu seiner Form zurück. Im Juli 2018 fährt der Serbe seinen vierten Wimbledon-Sieg ein. Nach rund neun Monaten kehrt er wieder in die Top Ten der Weltrangliste zurück.
Es folgen der Triumph bei den US Open in New York und die Turniersiege in Cincinnati und Shanghai. Mit seinem Triumph in Ohio im August schafft er bereits Einzigartiges und triumphiert als erster Spieler bei allen neun Turnieren der Mastersserie.
Nach fast zwei Jahren ist Djokovic wieder an der Spitze der Weltrangliste. Obwohl er im Finale der Paris-Masters verliert, löst er seinen Dauerrivalen Rafael Nadal ab.
Im Finale der ATP Tour Finals in London muss er sich Alexander Zverev geschlagen geben, den er zuvor in der Gruppenphase noch besiegt hatte.
2019: Historisches Wimbledon-Finale gegen Federer
Das Jahr 2019 beginnt für Djokovic perfekt. Im Finale der Australian Open lässt er Rivale Nadal nur acht Spiele. Es ist zugleich sein erster Sieg im achten Aufeinandertreffen in einem Grand-Slam-Finale gegen den Spanier.
Bei den folgenden Mastersturnieren in Indian Wells, Miami und Monte Carlo kommt er nie über das Achtelfinale hinaus. Mit dem Turniersieg in Madrid spielt er sich aber in den engsten Favoritenkreis für die French Open. In Paris kassiert der Djoker dann eine dramatische Fünf-Satz-Niederlage gegen Sandplatzspezialist Dominic Thiem.
In Wimbledon kehrt Djokovic wieder in die Erfolgsspur zurück. Auf seinem Weg ins Finale gibt er lediglich zwei Sätze ab. In Endspiel liefern sich Djokovic und Federer eine epische Schlacht. Im Stile seines ehemaligen Trainers Boris Becker hechtet er nach den Bällen.
Im fünften Satz wehrt Djokovic zwei Matchbälle ab. Es kommt erstmals in der Geschichte Wimbledons zu einer Titel-Entscheidung im Tiebreak: Bei 12:12 im fünften Satz geht es in diesen, Djokovic hat das bessere Ende für sich und gewinnt 7:3. Mit seinem 16. Grand-Slam-Sieg liegt er in der Liste der Spieler mit den meisten Grand-Slam-Siegen nur noch vier Erfolge hinter Federer und drei hinter Nadal. Bei Djokovics Ehrgeiz wird er alles daran setzen, den Abstand weiter zu verkürzen.
Bei den US Open muss der Serbe im Achtelfinale gegen Stan Wawrinka aufgeben.
Gemeinsam mit Federer, Nadal und Murray hat Djokovic die vergangenen 15 Jahre im Spitzentennis geprägt. Der mittlerweile 32-Jährige hat aber noch nichts an seiner Motivation und seinem Siegeswillen eingebüßt, so dass weitere Siege bei großen Turnieren nur eine Frage der Zeit sind.