Der Schweizer Ski-Held Marco Odermatt hat seinen wohl größten Erfolg im Weltcup gefeiert. Nach seinem Sieg auf der verkürzten Strecke in Wengen am Donnerstag gewann der 26-Jährige nun auch den von einem schweren Sturz seines Rivalen Aleksander Aamodt Kilde überschatteten Klassiker auf der kompletten, längsten Abfahrtsstrecke im Skizirkus.
Odermatt gewinnt Klassiker von Wengen
Die deutschen Abfahrer erlebten in einem schwierigen, von Unterbrechungen geprägten Rennen das nächste Debakel. Von den Top-Athleten kam am Lauberhorn keiner unter die besten 20.
Der Franzose Cyprien Sarrazin, der am Vortag den Super-G vor Odermatt gewonnen hatte, wurde wie am Donnerstag Zweiter (+0,59 Sekunden). Rang drei belegte der Südtiroler Dominik Paris (+1,92).
Unterschenkel-Bruch bei Kilde
Der gesundheitlich angeschlagene Norweger Kilde stürzte im Ziel-S und verletzte sich beim Aufprall im Fangzaun wohl am rechten Bein. Laut ORF soll er sich den Unterschenkel gebrochen haben.
Weltmeister Odermatt sicherte sich seinen 31. Weltcup-Sieg mit einer traumhaften Linie an Minsch-Kante und Canadian Corner, wo Sarrazin patzte. Im Ziel nahm er die Glückwünsche der Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd entgegen.
Kildes Sturz brachte einige Athleten aus der Fassung. "Es war die Hölle heute", sagte Romed Baumann im ZDF. "Die Pause hat mich ziemlich aus dem Konzept gebracht, ich habe einen Hungerast gekriegt." Im unteren Abschnitt sei es ihm "fast schwarz vor den Augen" geworden, "es war richtig schlimm zu fahren".
Ähnlich erging es Thomas Dreßen, der nach dem Kernen-S regelrecht aufgab und mit fast zwölf Sekunden Rückstand ins Ziel kam. Andreas Sander wurde wegen eines Sturzes des WM-Dritten Cameron Alexander (Kanada) abgewunken und musste gleich zweimal starten.