Am Freitag belegte Biathlon-Star Ingrid Landmark Tandrevold nach drei Fehlschüssen im Sprint bei ihrem Heimspiel in Oslo nur Rang 55 - danach ließ sich die Norwegerin zu Aussagen hinreißen, die gerade in Skandinavien für viel Wirbel sorgen.
Biathlon-Topstar sorgt für Aufsehen
„Im Moment spüre ich keine große Motivation für ein komplettes neues Trainingsjahr. Ich habe das Gefühl, dass ich letztes Jahr viel Arbeit investiert habe, dafür aber nur sehr wenig zurückgezahlt bekommen habe. Dann gerät man an einen Punkt, an dem man fühlt: Wie viel soll ich reinlegen, wenn es keine Resultate produziert?“, sagte sie dem Aftonbladet.

Auf die Frage, ob sie ihre Karriere wegen der Olympischen Winterspiele im kommenden Jahr fortsetzen werde, meinte Tandrevold nur: „Wir werden sehen.“
Tandrevold: „Man spürt, dass mehr in einem drinsteckt“
Das Saisonende im Biathlon löst bei der Norwegerin gemischte Gefühle aus. Sie sei zwar froh, aber: „Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass ich so viel verpasst habe, dass ich gerne weitermachen würde. Man spürt, dass mehr in einem drinsteckt, als rausgekommen ist.“
Aufgrund von Herzproblemen hatte die 28-Jährige einen Großteil der Saison verpasst. Derweil wollte der norwegische Coach Patrick Oberegger die Aussagen von Tandrevold nicht überbewerten. Im Dagbladet meinte er sogar, dass aus ihr nur die Enttäuschung gesprochen habe.
„Es war ein spezielles Jahr für Ingrid. Sie richtet ihr ganzes Leben nach dem Training aus. Manchmal fühlen sich die Dinge hoffnungslos an. Aber das kann sich schnell ändern. Wenn man die Dinge mit etwas Abstand betrachtet, sieht man sie etwas anders“, führte Oberegger aus.
Für Norwegen wäre der Rücktritt von Tandrevold ein Schock, nachdem in den vergangenen Jahren bereits Tiril Eckhoff sowie Marte Olsbu Röiseland ihre Karriere beendet haben und nach dieser Saison auch die Bö-Brüder ihre Gewehre und Skier an den Nagel hängen.