Im Aufgebot der norwegischen Biathleten für das Saisonfinale in Oslo am Holmenkollen fehlt Vetle Sjästad Christiansen. Der 32-Jährige machte daraufhin seinem Unmut mit scharfen Worten Luft.
Biathlon-Star wütet gegen Verband
Im Interview mit dem Fernsehsender TV2 erklärte er, er fühle sich vom Verband hintergangen. Man habe ihm „in den Rücken gestochen“. Außerdem warf er dem Verband mangelnde Kommunikation und Transparenz vor. Die Verantwortlichen hätten den Athleten „viele kleine Lügen“ erzählt, um sie bei Laune zu halten. Der Schock über die Nicht-Nominierung sei daher dann umso größer gewesen.

Zum zweiten Mal nicht dabei
Schon beim Biathlon-Weltcup in Pokljuka wurde der Norweger nicht berücksichtigt und verpasst somit jetzt das zweite Weltcup-Wochenende in Folge. Daraufhin warf er dem Verband vor, er würde sich aktiv gegen ihn einsetzen.
Des Weiteren deutete er an, das der Umgang des Verbands zu psychischen Problemen geführt habe. „Mir wurden Schlaftabletten verschrieben, damit ich durch die Nächte komme, weil ich wütend bin. Es kocht über“, wütete er.
Statt zum Weltcup in Pokljuka wurde er im IBU-Cup in Otepää eingesetzt. Aus Sorge um seinen psychischen Gesundheitszustand sei er aber vorzeitig wieder abgereist.
Man habe auf seinen Zustand nicht angemessen reagiert, wetterte Christiansen und warf dem Verband Doppelmoral vor: „Ich habe das Gefühl, dass mit zweierlei Maß gemessen wird, wenn man bedenkt, wie sehr wir uns in den letzten zwei Jahren auf die psychische Gesundheit konzentriert haben.“
Christiansen wechselt die Sportart
Christiansen zog aus den Nicht-Nominierungen Konsequenzen und reist nicht zu seinem Heimweltcup nach Oslo, weshalb er auch den Abschied der Bö-Brüder verpassen wird.
Er geht sogar noch einen Schritt weiter, stellt das Gewehr komplett in die Ecke und nimmt an einem Langlaufwettbewerb im norwegischen Gälä im Rahmen des Skandinavien-Cups teil.