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"Wir feiern die ganze Nacht": Deutsche Party um Wellinger zum Tournee-Auftakt in Oberstdorf

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"Wir feiern die ganze Nacht": Deutsche Party um Wellinger zum Tournee-Auftakt in Oberstdorf

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Traumstart! Wellinger triumphiert

Andreas Wellinger gewinnt das erste Springen bei der 72. Vierschanzentournee. Nach seinem Sieg ist der DSV-Adler sprachlos.
Andreas Wellinger feierte den Sieg beim Tournee-Auftakt in Oberstdorf
Andreas Wellinger feierte den Sieg beim Tournee-Auftakt in Oberstdorf
© IMAGO/Sven Simon
Andreas Wellinger gewinnt das erste Springen bei der 72. Vierschanzentournee. Nach seinem Sieg ist der DSV-Adler sprachlos.

Teufelskerl Andreas Wellinger riss im Siegestaumel sofort nach der Landung die Fäuste in die Luft, fiel seinen Teamkollegen in die Arme - und 25.500 Fans im Tollhaus Oberstdorf flippten völlig aus: Der zweimalige Olympiasieger hat den deutschen Skispringern mit dem Auftaktsieg einen märchenhaften Start in die 72. Vierschanzentournee beschert. Der Traum vom ersten Tourneetriumph seit Sven Hannawald vor 22 Jahren ist damit quicklebendig.

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„Es ist unfassbar, ich bin megaglücklich. Es war eine irre Leichtigkeit da. Vor diesem Publikum zu gewinnen, ist unglaublich“, sagte Wellinger, der vor Freude kaum noch einzufangen war, während die Kulisse singend ankündigte: „Wir feiern die ganze Nacht!“

Dazu hatte Wellinger auch allen Grund. Der Ruhpoldinger setzte sich einem Traumsprung auf 139,5 m im ersten Durchgang und starken 128,0 m im Finale (309,3 Punkte) vor dem zweimaligen Tourneesieger Ryoyu Kobayashi aus Japan (306,3) und Österreichs Topfavorit Stefan Kraft (298,9) durch.

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Raimund zweitbester Deutscher

Zweitbester Deutscher war der Oberstdorfer Lokalmatador Philipp Raimund als starker Sechster, der mit seinem besten Karriere-Ergebnis seinen großen Klubkollegen Karl Geiger (7.) noch abfing. Senkrechtstarter Pius Paschke kam auf Rang elf.

Geiger hatte 2020 den zuvor letzten von nun 23 deutschen Siegen in Oberstdorf gefeiert.

Wellinger hatte vor zwei Jahren in Oberstdorf noch seinen Tiefpunkt erlebt hatte, als er als 51. in der Qualifikation gescheitert war, Nachwirkungen seiner schweren Knieverletzung 2019.

„Der Weg hierhin war brutal schwer, das macht mich extrem stolz“, sagte Welliger, der sich mit seinem ersten Tagessieg bei seiner zehnten Tournee in traumhafter Manier endgültig und historisch zurückmeldete: Nie zuvor in der Weltcup-Ära (seit 1979) hat ein Springer nach einem Kreuzbandriss einen Tournee-Wettkampf gewonnen.

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Bundestrainer lobt Wellinger

„Das war makellos vom Andi, einfach toll. Und er hat das zum wichtigsten Zeitpunkt gezeigt“, schwärmte der sonst so kritische Bundestrainer Stefan Horngacher über Wellinger, der im Winter seines Einzel-Olympiasieges 2017/18 bereits Tourneezweiter geworden war.

Und Geiger freute sich von Herzen mit seinem Teamkollegen: „Er hat im ersten Durchgang einen Mordssprung ‚runtergehaut‘, richtig geil!“

Mit umgerechnet 1,66 m Vorsprung fährt Wellinger zur zweiten Tourneestation nach Garmisch-Partenkirchen. Dort steht an Silvester die Qualifikation (13.45 Uhr) und einen Tag später das traditionelle Neujahrsspringen (14.00 Uhr/jeweils ZDF und Eurosport) an - ein deutscher Springer hat seit Hannawald 2002 nicht mehr in „GAP“ gewonnen.

Titelverteidiger früh ausgeschieden

Für Wellinger ist der Sieg in Oberstdorf derweil nur ein kleiner Schritt zum möglichen Tourneetriumph. Bei den vergangenen 25 Auflagen des Klassikers lag nicht einmal die Hälfte der Auftaktgewinner - zwölf - auch im Endklassement vorne. Noch schlimmer lief es für die DSV-Adler: Zehnmal gewannen sie seit 1992 am Schattenberg, nur Hannawald brachte den Vorsprung ins Ziel.

Was indes klar ist: Der amtierende Tourneesieger wird nicht auch der neue sein. Der formschwache Halvor Egner Granerud verpasste am Freitag den zweiten Durchgang und hat keine Chance mehr auf die erfolgreiche Titelverteidigung. „Ich bin sprachlos, das war ein schrecklicher Tag“, sagte der Norweger.

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mit Sport-Informations-Dienst (SID)