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Als er ging, weinte ein ganzes Land

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Als er ging, weinte ein ganzes Land

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Als er ging, weinte ein ganzes Land

Am 1. November 1999 endete das Leben von Walter Payton. Auf dem Feld vollbrachte er Großes, doch was ihn zur Ikone werden ließ, spielte sich abseits der großen Bühne ab.
Running Back Walter Payton gehört bis heute zu den größten NFL-Spielern der Geschichte
Running Back Walter Payton gehört bis heute zu den größten NFL-Spielern der Geschichte
© IMAGO/UPI Photo
Am 1. November 1999 endete das Leben von Walter Payton. Auf dem Feld vollbrachte er Großes, doch was ihn zur Ikone werden ließ, spielte sich abseits der großen Bühne ab.

Walter Payton ist vielleicht der beste Running Back der NFL-Geschichte. MVP, Super-Bowl-Champion, neun Mal Pro Bowl und natürlich Mitglied in der Hall of Fame. Sagenhafte 16.726 Yards erlief er in 13 Saisons für die Chicago Bears und war bekannt dafür, keinem noch so harten Hit aus dem Weg zu gehen. Bei seinem Karriereende hielt er 13 NFL-Rekorde.

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Doch sein Vermächtnis geht und wirkt weit über den Sport hinaus - auch weil sein Leben ein tragisches und viel zu frühes Ende nahm.

„Man hört Geschichten darüber, wie er sonntags Familien zusammenbrachte, um ihm beim Spielen zuzusehen, und wie viel Freude er den Leuten mit dem Spiel bereitete“, erzählte Paytons Sohn Jarrett einmal. Regelmäßig würden die Leute in Tränen ausbrechen, wenn sie erfahren, dass sie gerade mit dem Spross ihres großen Helden sprechen.

Payton: „Wenn ich mit Chicago fertig bin, werden sie mich lieben“

Walter Payton, der in Columbia, Mississippi in einfachen Verhältnissen aufwuchs, wurde 1975 von den Chicago Bears an Position vier in die NFL gedraftet – und hatte große Pläne. „Wenn ich mit Chicago fertig bin, werden sie mich lieben“, kündigte er einst an und behielt eindrucksvoll recht.

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In seiner Zeit bei den Bears - er spielte bis zum Karriereende 1987 nie für einen anderen Klub - verpasste er nur eine Partie und stellte Rekord um Rekord auf. Doch was ihn zur absoluten Ikone werden ließ, war Paytons Engagement abseits des Football-Feldes.

Wirken weit über die NFL hinaus

Noch zu aktiven Zeiten gründete er eine eigene Stiftung, die Walter and Connie (Name seiner Frau) Payton Foundation, die sich für Bedürftige einsetzt und spendete immer wieder anonym Tausende von Dollar und Spielsachen an benachteiligte Kinder in Chicago.

„Mein Vater hat lange Zeit Geschenke gemacht und sie wussten nicht, woher das kam“, sagte Jarrett. „Er tat es aus reiner Herzensgüte, weil er jungen Kindern helfen konnte“, erinnert sich Sohn Jarrett, der selbst als Football-Profi aktiv war.

Beinahe folgerichtig benannte die NFL nach seinem Ableben eine der prestigeträchtigsten Auszeichnungen nach ihm. Der Walter Payton Man of the Year Award ehrt Spieler, die sowohl sportlich als auch gesellschaftlich herausragende Leistungen erbringen. Der Gewinner erhält 250.000 Dollar, die an eine gemeinnützige Organisation seiner Wahl gehen.

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Zu den Gewinnern zählen unter anderem bekannte Stars wie Dak Prescott, Russell Wilson, Eli und Peyton Manning oder Dan Marino.

„Es ist verrückt, wie wichtig der Man of the Year Award jetzt ist. Viele dieser Jungs in der NFL haben ihre eigenen Stiftungen und geben ihren Gemeinden etwas zurück, und sie helfen auch dabei, das Erbe meines Vaters am Leben zu erhalten“, betont Jarrett Payton.

Von schlimmer Krankheit gezeichnet

Sein Wirken und sein unverwechselbarer Laufstil auf dem Feld, der sich durch kraftvolle Sprünge und geschmeidige Ausweichmanöver auszeichnete, brachten Walter Payton den Spitznamen „Sweetness“ ein und als er am 1. November 1999 verstarb, verfielen die USA in tiefe Trauer.

Payton litt an einer primär sklerosierenden Cholangitis, einer seltenen Leberkrankheit, die im Endstadium in einer tödlichen Leberzirrhose mündet.

Im Februar, knapp neun Monate vor seinem Tod und schon schwer gezeichnet von seiner Chemotherapie, hatte er erstmals öffentlich über seine niederschmetternde Diagnose gesprochen.

„Das Schicksal liegt nicht mehr in meinen Händen, sondern in denen von Gott“, sagte er damals und gestand, sich vor dem Tod zu fürchten.

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Die USA trauert - Michael Jordan verneigt sich

Als Paytons Leber schließlich ihren Dienst final quittierte, zerriss es Millionen Fans weltweit das Herz. „Er war der größte aller Running Backs. Das Volk von Chicago und alle Amerikaner, die Football lieben, werden ihn zutiefst vermissen“, erklärte der damalige US-Präsident Bill Clinton.

Auch Basketball-Superstar Michael Jordan, wohl der bekannteste Sportler, den Chicago im Profisport jemals hervorgebracht hat, verneigte sich.

„Walter war in Chicago eine Ikone, bevor ich kam. Er war ein super Athlet auf dem Feld, seine Leistungen sprechen für sich“, sagte Jordan, als er vom Tod seines Freundes erfuhr.

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Payton hinterließ viele gebrochene Herzen, aber auch eine wertvolle Auseinandersetzung mit einem schwierigen Thema.

Das Ableben der Sport-Legende entfachte in den USA eine landesweite Debatte um das Thema Organspende und schärfte das Bewusstsein für lebensrettende Transplantationen, auf die Payton bis zum Schluss vergeblich gehofft hatte.

„Sein Herz war immer am rechten Fleck“

Doch sein Vermächtnis wird fortgeführt. Bis heute sammelt die Walter and Connie Payton Foundation jedes Jahr Spielzeug für Chicagos ärmste Kinder, um „ihnen die Möglichkeit zu bieten, die sie brauchen, um ihr Leben in Würde und Stolz zu leben“.

Das dürfte im besten Sinne Walter Paytons sein, den sein langjähriger Trainer Mik Ditka nach seinem Tod „als besten Footballer den ich je gesehen und wahrscheinlich einer der besten Menschen, die je getroffen habe“, bezeichnete.

Oder wie es sein Sohn Jarrett formulierte: „Wenn man an den Spitznamen ‚Sweetness‘ denkt, dann ist es genau das, worum es ihm ging. Dieser Spitzname passte so gut zu ihm, weil sein Herz immer am rechten Fleck war.“