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Super Bowl: Vor 28 Millionen gedemütigt - droht Quarterback Jalen Hurts ein Déjà-vu?

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Super Bowl: Vor 28 Millionen gedemütigt - droht Quarterback Jalen Hurts ein Déjà-vu?

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Der steinige Weg des Jalen Hurts

In seinem bislang größten Spiel wurde Jalen Hurts einst degradiert. Seine Reaktion damals ist bemerkenswert. Aber droht dem Eagles-Quarterback im Super Bowl LVII ein Déjà-vu?
Beim Super Bowl 2023 sind Augen vor allem auf ihn gerichtet: Patrick Mahomes. Der Chiefs-Quarterback ist der große Superstar der NFL. Wie stoppt man ihn?
In seinem bislang größten Spiel wurde Jalen Hurts einst degradiert. Seine Reaktion damals ist bemerkenswert. Aber droht dem Eagles-Quarterback im Super Bowl LVII ein Déjà-vu?

8. Januar 2018, Mercedes-Benz Stadium, Atlanta.

Zur Halbzeit des College Football National Championship Games liegen die Alabama Crimson Tide gegen die Georgia Bulldogs mit 0:13 zurück.

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Alabama-Coach Nick Saban trifft eine schwerwiegende Entscheidung: Er ersetzt seinen Starting Quarterback, der bis dahin 47 Yards erlaufen, aber nur drei von acht Pässen angebracht hat und von der Bulldogs-Defense weitgehend kaltgestellt worden ist. (NEWS: Alles zum College Football)

Der Name des Quarterbacks: Jalen Hurts.

Demütigung? Jalen Hurts zeigt seinen Charakter

Rund 77.000 Fans im Stadion und gut 28 Millionen vor ihren Fernsehern müssen mit ansehen, wie der damals 19-Jährige trotz einer herausragenden Saison mitten im bis dahin wichtigsten Spiel seines Lebens degradiert, ja fast schon gedemütigt wird.

Der Erfolg aber gibt Trainer-Legende Saban mal wieder recht: Ersatzmann Tua Tagovailoa - heute Quarterback der Miami Dolphins - startet eine Aufholjagd, rettet sein Team in die Overtime und wirft dort den entscheidenden Touchdown-Pass zum 26:23-Sieg.

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Und Hurts? Reagiert bemerkenswert.

„Ich wusste, dass er in die Bresche springen und sein Ding machen würde“, sagt er noch während der Feierlichkeiten auf dem Feld im ESPN-Interview auf die Frage, wie er auf die Nachricht reagiert habe, dass ihn Tagovailoa in der zweiten Hälfte ersetzen würde. Und strahlt dabei über das ganze Gesicht.

Es ist eine Reaktion, die viel über diesen jungen Mann aussagt - und ein prägender Tag, der sicherlich dazu beigetragen hat, dass Hurts am Sonntag im Super Bowl LVII mit den Philadelphia Eagles die Chance bekommt, seiner Football-Karriere ein noch viel prägenderes Kapitel hinzuzufügen. (NEWS: Alles zum Super Bowl LVII)

Hurts zu den Eagles: Fans sind bedient

Denn seit diesem 8. Januar 2018 ist viel passiert: In der darauffolgenden Saison ist Hurts nur noch der Backup für Tagovailoa, für sein letztes College-Jahr wechselt er anschließend zu den Oklahoma Sooners - und führt auch die bis ins Playoff-Halbfinale.

2020 holen ihn die Eagles in der zweiten Runde des NFL-Drafts mit dem 53. Pick nach Philadelphia, obwohl dort in Carson Wentz bereits der Nummer-2-Pick aus dem Jahr 2016 unter Vertrag steht, der trotz seines verletzungsbedingten Ausfalls für die Playoffs großen Anteil an der Super-Bowl-Saison 2017 hatte.

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Dementsprechend überraschend ist es, dass Philadelphia einen weiteren wertvollen Draft-Pick für einen Quarterback einsetzt.

Die Eagles-Fans jedenfalls sind wenig begeistert: In einer Umfrage auf einem Fanportal bewerten 61 Prozent von über 13.000 Stimmen die Wahl mit einem F, gleichbedeutend mit der deutschen Schulnote 6!

Erst Bank, dann Chancen genutzt

Aber Hurts lässt die Zweifler bald verstummen: In Woche 13 seiner ersten Saison ersetzt er den schwächelnden Wentz im Verlauf des Spiels bei den Green Bay Packers - und ist seither Philadelphias Starter.

Eine Entscheidung, die er jeden einzelnen Tag aufs Neue rechtfertigt.

„Seine Arbeitsmoral ist einfach verrückt. Er kommt zur Arbeit und ist jeden Tag bereit, wieder ein Stück besser zu werden“, schwärmt Ian Book, dritter Quarterback der Eagles, im Gespräch mit SPORT1.

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Hurts sei „ein großartiger Anführer“, dessen Leistungen auf dem Feld für sich sprächen: „Aber er will immer noch besser werden, er will der Beste der Welt sein.“

Da dürfte das Duell um den Super Bowl ausgerechnet gegen den frischgekürten NFL-MVP Patrick Mahomes doch gerade recht kommen. Zumal der Chiefs-Quarterback Hurts bei der Abstimmung zum wertvollsten Spieler der Regular Season auf Platz zwei verwies. (ARTIKEL: Er bedroht Bradys Vermächtnis)

Mahomes? Hurts „hat immer eine Antwort gegeben“

Aber ist Hurts im entscheidenden Moment, auf der größten aller Bühnen, im zweiten großen Finale seiner Karriere diesmal bereit? Oder droht womöglich ein bitterböses Déjà-vu, sollten Mahomes und Co. im State Farm Stadium zu Spielbeginn direkt ihr gefürchtetes Offensiv-Feuerwerk abbrennen? (ARTIKEL: Diese Albtraum-Crew jagt Mahomes)

Einer, der Hurts tagtäglich bei der Arbeit erlebt, hat da keinerlei Bedenken.

„Wir müssen im Leben alle mal schwierige Zeiten durchmachen. Bei Jalen ist das nicht anders“, meint Brian Johnson bei SPORT1 mit Blick auf die Widrigkeiten, die Hurts überwinden musste.

„Aber“, betont der Quarterback-Coach der Eagles, „es geht darum, wie man darauf reagiert. Bis jetzt hat er in seiner Karriere immer eine Antwort gegeben. Egal, auf welchem Level es war, er hat immer die passende Antwort gefunden.“

Zu sehen, über welche mentale Stärke Hurts verfüge, sei „großartig“, für ihn aber nicht überraschend, verrät Johnson, „weil ich weiß, was er für ein Mensch ist und aus was für einer Familie er kommt“.

Besondere NFL-Ehrung für Hurts

Die, das hört man in diesen Tagen in Arizona von vielen Menschen, die Hurts‘ Weg in den vergangenen Jahren begleitet haben, hat den 24-Jährigen zu einem selbstbewussten, zugleich aber höchst bescheidenen, gläubigen und respektvollen Menschen erzogen.

Werte und Eigenschaften, die der Eagles-Star schon seit Jahren auch immer wieder an die nächste Generation weitergibt, wofür er in der Super-Bowl-Woche unter anderem mit dem „Faith In Action Award“ ausgezeichnet wurde.

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Nur wenige Monate nach seiner Degradierung im College-Finale trainierte Hurts 2018 in einem Camp mit Highschool-Quarterbacks. Die Botschaft, die er für die Nachwuchstalente hatte, war ebenso klar wie bemerkenswert.

„Es geht niemals um mich“, sagte der damals gerade 19-Jährige, der drei Jahre zuvor selbst noch an dem Camp teilgenommen hatte: „Es geht immer um mein Team. Ich versuche immer, das Team an die erste Stelle zu setzen.“

So wie an jenem 8. Januar 2018, als er selbst nicht in der Lage war, seine Mannschaft zum Titel zu führen. Das soll am Sonntag natürlich anders werden.

Aber wenn am Ende der zweite Eagles-Titel der Super-Bowl-Ära zu Buche steht, wird Jalen Hurts in jedem Fall wieder mit einem Lächeln im Gesicht seine Interviews geben - egal, wie viel Anteil er selbst daran auch hatte.

Fakten zu Jalen Hurts
Geboren am: 7. August 1998 in Houston, Texas, USA
Eltern: Averion und Pamela Hurts
Größe: 1,85 Meter
Gewicht: 101 kg
In der NFL seit: 2020 (Pick 53 in der 2. Runde des Draft)
Gehalt: Aktuell 4,4 Millionen Dollar pro Jahr (4,1 Millionen Euro)
Freundin: Bryonna Rivera Burrows