Nach der viel diskutierten Verletzung von Quarterback Tua Tagovailoa wird die Football-Profiliga NFL ihr „Concussion Protocol“ verschärfen.
NFL reagiert auf Tagovailoa-Vorfall
Sollte ein Spieler während einer Partie Probleme mit dem Gleichgewicht, der Koordination und/oder dem Sprechen haben, darf er nicht wieder aufs Feld zurückkehren, sondern muss das Protokoll durchlaufen, teilte die Liga am Samstag mit.
Tagovailoa, Quarterback der Miami Dolphins, war im Spiel gegen die Buffalo Bills nach einem harten Hit sichtlich anschlagen und strauchelte - spielte aber trotzdem weiter. Dies wäre mit dem angepassten Protokoll nicht möglich gewesen.
Tagovailoa-Verletzung sorgt für Aufschrei
Die Dolphins aber teilten nach dem Sieg gegen die Bills mit, ihr Quarterback habe eine „Rückenverletzung“ erlitten und setzten Tagovailoa auch in der folgenden Partie gegen die Cincinnati Bengals ein. Dort stürzte er krachend auf den Hinterkopf, erlitt eine Gehirnerschütterung und fällt vorerst verletzt aus. Die Bilder, wie Tagovailoa mit verkrampften Fingern flach auf dem Rücken lag, gingen um die Welt.
Es folgte ein Aufschrei von Spielern, Medien und Fans. Der Umgang mit Gehirnerschütterungen ist seit Jahren ein Streitthema in der NFL. Die Folgen von Kopfverletzungen sind teils enorm. So tritt die degenerative Gehirnerkrankung CTE nach häufigen Kopftraumata auf, sie wurde (postmortal) bereits bei über 30 ehemaligen NFL-Profis nachgewiesen.
Das Concussion Protocol wurde 2013 zum Schutz der Spieler eingeführt. Es soll verhindern, dass am Kopf verletzte Profis zu früh wieder aufs Feld zurückkehren. Erst nachdem sie das Protokoll durchlaufen haben, ist das möglich. In seiner bisherigen Form bot es aber offenbar Lücken, die die Teams teils sorglos ausnutzen - wie in Tagovailoas Fall.